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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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anderen Straßenseite zum Wasser hin. Da gibt es einen kleinen Leuchtturm auf einem Hügel. Das Quad lag genau unterhalb davon.«
    »Keine Spur von ihr?«
    »Nein. Wer immer dieses Ding gefahren hat, ist mit dem Boot weg. Oder geschwommen. Oder zu Fuß unterwegs.«
    Sie würde nicht abhauen, ohne ihm etwas zu sagen. Sie war waghalsig, aber nicht dumm.
    Wenn sich jemand dumm verhielt in dieser Partnerschaft, dann war es Colton Vorsichtig Lang, der es besser wissen müsste, als zuzulassen, dass sie ihm etwas bedeutete.
    Innerhalb von Minuten erreichte er den Graben, gerade noch rechtzeitig, um zu beobachten, wie ein Bergungsteam das Quad aus den torfig weichen Ausläufern des Sumpfgebiets nach oben zog, an einer Stelle, wo Nantucket etwa zwölf Meter auf den Atlantik hinausging. Eine Straße trennte das Grundstück vom Wasser, und ein einzelner verwitterter Anlegesteg ragte in das seichte Wasser hinein, darüber, als bunter Farbtupfer, ein kleiner, verlassener Leuchtturm.
    Sein Blick wanderte auf das Wasser. Es war relativ ruhig und bis auf ein paar Fischerboote in der Ferne verlassen.
    Ein Motorboot hatte er nicht gehört, oder? Wer könnte Vivi geschnappt haben, und wo in aller Welt war sie jetzt?
    Mechanisch führte er eine Spurenaufnahme des Quads durch, organisierte die Fahndung und veranlasste, dass die Küstenwache das Gewässer absuchte. Nachdem alles ergebnislos blieb, kehrte er zum Haus zurück, sein ganzer Körper schmerzte.
    Jemand hat sie entführt.
Vielleicht Roman Emmanuel – oder irgendein Wahnsinniger, der glaubte, Cara Ferrari geschnappt zu haben.
    Das war die einzige Erklärung, die Sinn ergab, und jedes Mal, wenn die Worte in seinem Kopf widerhallten und seinem Herzen einen Stich versetzten, hätte er sich am liebsten die Kugel gegeben.
    Jemand hat Vivi entführt.
    Er betrat die Küche, wo Mercedes Graff an einem langen Tisch saß und mit einem Mann ins Gespräch vertieft war, der sofort aufstand.
    »ASAC Lang?«, fragte er. »Ich bin Special Agent John Broder von der Dienstaufsichtsbehörde. Kann ich mit Ihnen sprechen?«
    Himmel, die Dienstaufsichtsbehörde, jetzt?
    »Ich habe zwei Minuten«, sagte er mürrisch und ging zu einem überdimensionierten Kühlschrank. »Ich brauche Wasser.« Und Vivi. Grundgütiger, er brauchte Vivi.
    »Das Eisfach ist leer«, sagte Mercedes und schob ihren Stuhl zurück. »Ich hole Ihnen was.«
    »Nein.« Colt ließ die Hand hochschnellen. »Beenden Sie Ihr Gespräch mit Special Agent Broder. Ich hole mir selbst was.«
    Er brauchte einen Moment für sich, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen, ehe er der Dienstaufsichtsbehörde gegenübertrat.
    »Wasser ist in der Vorratskammer um die Ecke«, sagte sie.
    Er folgte der Beschreibung und riss die Tür zu einer dämmrigen Speisekammer auf. Er knipste das Licht an, schloss die Tür hinter sich, lehnte sich einen Augenblick dagegen und wartete darauf, dass der Tornado aus Wut, Sorge und Frust vorüberging.
    Jemand hat Vivi entführt.
    Es schnürte ihm die Kehle zu, dass er zu ersticken drohte. Oder vielleicht war es auch der verfluchte Kloß im Hals, der sich allein bei dem Gedanken formte, sie zu verlieren – verdammt! Er hob die Faust und rammte sie gegen die Wand neben sich, so hart, dass die Vorratsdosen in den Regalen erzitterten.
    Was, wenn sie …
    Die Wand vibrierte erneut, genauso heftig wie bei seinem Schlag. Einen Moment lang starrte er reglos auf ein wackelndes Bouillonglas.
    Dann vernahm er das Klopfen – von der anderen Seite der Wand, was sämtliche Dosen erneut zum Wackeln brachte. Dieses Mal schob sich die Wand doch tatsächlich ein kleines Stück auf, und eine Dose Mais fiel mit einem dumpfen Knall zu Boden.
    »Was zum Teufel?«, flüsterte er kaum hörbar, weil er denjenigen auf der anderen Seite der Wand, wer immer das sein mochte, nicht auf sich aufmerksam machen wollte.
    Langsam griff er nach seiner Waffe, zog sie und ging unbewusst leicht in die Knie, um zu feuern.
    Die Wand knarrte und öffnete sich weiter, bewegt von jemandem auf der anderen Seite. Er hob seine Waffe in Erwartung des Eindringlings.
    Angeln quietschten. Ganz langsam, wie in Zeitlupe, öffnete sich die geheime Tür, und jemand keuchte atemlos, während er dagegendrückte. Jemand …
    Vivi.
    Eine Sekunde sagte keiner von beiden ein Wort, vollkommen perplex, den anderen vor sich zu sehen. Ihr Haar war zerzaust, ihr Gesicht schmutzig, ihre Kleider zerrissen. Er starrte sie bloß an, blinzelte und traute seinen Augen

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