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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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kurz stehen und gab ihr mit einer Handgeste zu verstehen, draußen zu warten.
    »Brauchst du ein Hemd, um den Hund zu holen?«, fragte Vivi.
    »Nein, ich brauche eine Pistole, um den Hund zu holen.«
    Eine Minute später kam er wieder heraus, die Glock auf den Boden gerichtet, und bedeutete ihr, ihm in die Küche zu folgen, durch den Wirtschaftsraum und zu der Tür, die hinunter in Mercedes’ Kellerwohnung führte. Sie war verschlossen.
    Als er die Hand hob, um zu klopfen, hörten sie das Bellen und Jaulen.
    Draußen.
    Für einen kurzen Moment sahen sie sich gegenseitig an und dachten beide das Gleiche. Wenn der Hund draußen war, konnte ihn nicht die unter Agoraphobie leidende Haushälterin haben, die nie einen Fuß vor die Tür setzte.
    »Ich sehe nach, wo Mercedes ist«, schlug Vivi vor. »Du holst den Hund.«
    »Nein, du bleibst bei mir. Die alte Lady ist mir scheißegal – wir holen bloß den Hund.«
    Aber wenn Mercedes Stella nicht hinausgebracht hatte, wer dann? Einer der anderen Agenten? Gab es eine Hundeklappe, von der sie nichts wussten? Die Küche war leer, und auch der eingezäunte Bereich, wo Mercedes sie normalerweise rausließ.
    Das Jaulen kam von der anderen Seite des Zauns.
    »Vielleicht ist sie unter dem Zaun durchgeschlüpft«, sagte Vivi. »Ich habe sie schon mal an dieser Stelle buddeln sehen.«
    »Bleib einfach bei mir«, sagte Lang und öffnete das Tor zum hinteren Garten.
    Sie blieb dicht bei ihm und blickte sich um. Sie stiegen die wenigen Steinstufen zu einem uneinsehbaren Schwimmbereich hinunter, der von hohen Pappeln abgeschirmt wurde. Nebelschwaden stiegen von dem beheizten Wasser auf.
    Das Jaulen wurde lauter.
    »Sie ist bestimmt da hinter diesen Bäumen.« Vivi zeigte auf die Pappeln. »Irgendwo im Gestrüpp.«
    »Stella!«, rief Lang und zog sein Handy hervor, um es als Taschenlampe zu benutzen.
    Im Gebüsch raschelte es, als pirschte sich der Hund durch die Zweige. »Da kommt sie ja«, meinte Vivi erleichtert. Doch der Hund tauchte nicht auf.
    »Stella!«, rief er wieder und ging auf die Bäume zu. »Sie läuft da lang. Bleib hier, Vivi. Ich gehe sie holen.«
    Er verschwand durch die Bäume, und Vivi lauschte, wie er nach ihr rief und seine Stimme sich entfernte, als er tiefer in das bewaldete Grundstück vordrang.
    Sie rieb sich die Arme gegen die kalte Luft und spitzte die Ohren.
    Ein Bellen aus einer ganz anderen Richtung überraschte sie, und sie drehte sich zu dem Geräusch um. Wie war Stella so schnell dahin gekommen? Sie machte ein paar Schritte auf den Rand des Pools zu, spähte mit gerunzelter Stirn in die Dunkelheit und wünschte sich inständig, sie wäre auch so schlau gewesen, ihr Handy als Taschenlampe mitzunehmen.
    Aber nein, sie war zu sehr mit ihren inneren Sexkonflikten beschäftigt gewesen, um an ihre Sicherheit zu denken.
    Ihr Kopf schwirrte noch von der erotischen Begegnung, die sie angespannt und unbefriedigt zurückgelassen hatte, absolut frustriert mit ihren Entscheidungen, Problemen und ihrer Kopf-gegen-Körper-Kontroverse. Sie ging auf den Waldrand zu und lauschte. Knackend zerbrach ein Zweig unter einer kleinen Hundepfote.
    »Stella?«, rief sie, warf einen Blick über die Schulter und rechnete fast damit, Lang auf der anderen Seite auftauchen zu sehen. Natürlich hatte er gemerkt, dass sie ihm gefolgt war. »Stella! Komm her, du kleines Biest.«
    Sie kämpfte sich durch die Bäume auf das Geräusch zu. »Stella. Ich weiß, dass du mich hasst, aber ich reiche dich an deine wahre Liebe weiter, großes Ehrenwort.«
    Der Hund bellte kurz, gut fünfzehn Meter entfernt im Dunkel der Bäume. Dann winselte und jaulte er wieder hilflos, und es klang nach echtem Schmerz.
    »Stella?« War sie verletzt? Vivi bewegte sich auf das Geräusch zu, Steine und Zweige bohrten sich durch ihre dünnen Flip-Flops, kalte Luft und spitze Äste streiften ihre fast nackte Haut. Sie war für Sex im Badezimmer gekleidet, nicht für eine Hundesuche im Wald.
    Das Winseln war jetzt lauter und klang wirklich verzweifelt. Sie schob Kiefernzweige beiseite, schüttelte Spinnweben ab – schon wieder diese Viecher – und steuerte auf die Laute zu.
    »Lang!«, brüllte sie. »Sie ist da drüben. Ich glaube, sie ist …«
    Der Schuss war so nah, dass sie sich automatisch zu Boden warf und vor Schreck verstummte. Beim nächsten rollte sie herum, als eine Kugel direkt an ihrem Kopf vorbeizischte.
    Sie machte einen Hechtsprung hinter ein paar Bäume, zerkratzte sich die Arme und Beine an

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