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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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weil Jo sich immer mehr gehen ließ, und wer weiß, was sie noch alles gesagt hätte, wenn Marissa ihr irgendwie quergekommen wäre.
    Aber wenn sie gewusst hätte, dass ihre Schwester zusammenklappen würde, hätte sie Marissa dabehalten, damit die ihr nachts Gesellschaft leistete. Jetzt war sie ganz allein.
    Nach einem angewiderten Schnauben in Richtung ihrer Schwester stolzierte sie davon und begann mit ihrer allnächtlichen Routine, die sie immer fanatischer durchführte, ganz egal, wer da war. Dreimal kontrollierte sie die Fenster und Schlösser, stellte den Alarm erneut ein und vergewisserte sich, dass jeder Vorhang und jede Jalousie in dem kleinen Haus fest verschlossen waren.
    Das Ritual dauerte fünf Minuten, danach war sie ein wenig relaxter. Wenn sich irgendjemand auf zehn Meter dem Haus näherte, würde ein Alarm losgehen, gleißendes Licht aufflammen – und dann wäre die Hölle los.
    Endlich konnte sie sich ein bisschen entspannen.
    Sie blieb in der Badezimmertür stehen und betrachtete die Katastrophe, die Joellen in dem winzig kleinen Bad angerichtet hatte.
    »Jo, du bist echt ein Schwein.« Sie bückte sich, um eins der Schminktäschchen aufzuheben, aus denen sich Kosmetika und Haarpflegeprodukte ergossen, und warf es wieder hin, zu Bügeleisen, Fön, Handspiegel, einem BH, Unterhosen und natürlich dem allgegenwärtigen leeren Schnapsglas.
    Die Badewanne war sauber, und das war alles, was zählte.
    Sie wollte sich einfach nur hineinlegen, von dem heißen Wasser umspülen lassen und darüber nachdenken, wie lange sie das Katz-und-Maus-Spiel mit dem Mann noch durchhalten könnte, den sie einmal zu lieben geglaubt hatte. Damals, als sie jung, verrückt und ehrgeizig gewesen war.
    Jetzt war sie nur noch ehrgeizig.
    Und selbst wenn sie jugendliche Unvernunft und Verrücktheit vorschob, die Öffentlichkeit würde das als Entschuldigung nicht gelten lassen. Prominenten wurden zwar ständig Fehltritte und Affären vergeben, Drogenentzüge, Ladendiebstähle oder Sexorgien mit Prostituierten.
    Aber Kinder verschleppen und wie eine Ware zu verkaufen?
    Ihre Rolle bei diesem Verbrechen ließ sich durch nichts entschuldigen, ganz gleich, wie lange es nun schon zurücklag. Folglich durfte sie nicht wankelmütig werden, nein, sie musste den einmal gewählten Kurs halten. Denn wenn diese Geschichte ans Licht kam, gab es nur einen einzigen Ausweg.
    Sie schluckte schwer. Sie würde Romans Geheimnis hüten, wenn er ihres hütete – das war ihr sensibler Balanceakt. Aber jetzt war das Gleichgewicht gestört, und die Waage neigte sich zu seinen Gunsten.
    Sie entledigte sich ihrer Kleidung und würdigte sich kaum eines Blickes im Spiegel. Stattdessen beugte sie sich vor, um zu testen, wie der Wasserhahn funktionierte, und drehte das heiße Wasser voll auf.
    »Irgendwo in diesem Durcheinander muss es doch Badezusatz geben.« Während sich die Badewanne füllte, inspizierte sie die Fläschchen, Tuben und Schminketuis, die sich wahllos im Bad verteilten, dabei landete der eine oder andere Kosmetikgegenstand klirrend auf dem harten Fliesenboden. Endlich fand sie etwas Cremebad mit Mimosaduft.
    Mimosa, das Getränk aus Sekt und Orangensaft, wohlgemerkt, nicht Mimose, die Pflanze.
    »Sogar ihre Seife besteht aus Fusel«, murmelte Cara, während sie das Zeug in die Wanne goss und einen Berg weißer Schaumblasen erzeugte.
    Sie testete das Wasser, das wunderbar heiß war, ließ einen Fuß hineingleiten und rutschte beinahe auf der glatten Fläche aus.
    Halt suchend griff sie nach der Handtuchstange, die sie mit dem Gewicht ihres Körpers fast aus der Wand riss.
    »Himmel Herrgott, wie wär’s mal mit einem Rutschschutz?«
    Sie brauchte einen Moment, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden und sicherzugehen, dass sie nicht auf ihrem Hintern landete, ehe sie ihren Körper in das heiße, schaumige Wasser tauchte. Sie wollte sich hinlegen, doch ihre Füße stießen bereits an das Wannenende, als sie fast noch aufrecht saß.
    Nicht ganz der luxuriöse Whirlpool, den sie in L . A. oder in ihrem Haus in Nantucket hatte.
    Nun, Romans Haus in Nantucket. Er hatte es gebaut, und es gehörte ihm. Genau wie …
    Mit einem Mal wurde es dunkel im Raum.
    »Oh Gott!« Sie riss die Augen auf, als sich Dunkelheit und völlige Stille wie eine schwere Decke über das Haus legten. »Joellen! Der scheiß Strom ist ausgefallen! Jo!«
    Es sei denn … jemand hatte ihn abgestellt.
    Ein kalter Schauer packte ihren Körper, als sie sich wieder aufsetzte, eine

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