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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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fahren.« Er erreichte den Zubringer zur Interstate, unterwarf den Mercedes einem Härtetest und ließ Hanrahan Produce in einer Staubwolke hinter sich.
    Ihr Telefon summte wieder. Sie nahm es hoch und seufzte genervt. »Warum ruft er nicht einfach an?«
    Zach ging davon aus, dass die Frage rhetorisch gemeint war, konzentrierte sich weiter auf die Straße, warf immer wieder einen prüfenden Blick in den Rückspiegel und hielt nach dem vertrauten Sattelschlepper Ausschau.
    »Er will wissen, wo ich bin«, sagte sie, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte.
    »Warum denn das?«
    »Ich weiß es nicht. Er schreibt nur, ›wo bist du und wann kannst du hier sein?‹ Oh, Zach.« Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Er würde das nicht schreiben, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.«
    Mist. »Wir können ja zurückfahren.«
    »Es ist nur so ungewöhnlich. Warte, ich habe eine Idee.« Sie tippte eine andere Nummer ein. »Hallo, Vivi. Wo bist du?« Sie horchte einen Moment, und Zach konnte durch das Telefon den Tonfall seiner Schwester hören, aber nicht die Worte verstehen. Dann sagte Sam, »Also, ich wollte dich um einen Gefallen bitten, aber du klingst nicht, als hättest du Zeit dafür.« Und einen Augenblick später: »Zach und ich sind … « Sie blickte zu ihm auf. »Auf einer langen Fahrt und machen uns wieder miteinander vertraut.«
    Das entlockte ihm ein Lächeln, und wie er seine Schwester kannte, grinste sie auch von einem Ohr zum anderen. Sie hätte die beiden schon immer gern als Paar gesehen.
    Sie hatte bei so was immer den Durchblick.
    »Du müsstest nur mal bei Billy Shawkins vorbeifahren und nach dem Rechten sehen. Ach ja?« Sam warf Zach einen hoffnungsvollen Blick zu. »Das ist gar nicht so weit von Roxbury entfernt. Könntest du es auf dem Weg zu deiner Besprechung machen? Perfekt.«
    Nachdem sie Vivi zugehört hatte, fragte Sam: »Oh, und was hast du rausgefunden? Na gut, wir haben dir auch noch mehr zu erzählen. Aber du hast Recht, nicht am Telefon. Vielleicht können Zach und ich heute Abend in deine Wohnung kommen.«
    Sam unterbrach die Verbindung zu Vivi und wandte sich ihm zu. »Sie sagt, sie hat Neuigkeiten. Bahnbrechende Neuigkeiten, wollte es aber nicht am Telefon sagen.«
    »Sehr klug.« Er drückte kurz ihre Hand. »Bist du dir sicher wegen Billy? Sonst können wir nämlich zurückfahren, wenn du willst, vor allem, wenn es bei Vivi Neuigkeiten gibt.«
    Sie schüttelte den Kopf und verflocht ihre Finger mit seinen. »Ich bin sicher, dass alles andere warten kann. Aber ich kann dir sagen, Vivi klang sehr aufgeregt.«
    »Weil sie denkt, wenn sie diesen Fall knackt, kommt ihre kleine Firma groß ins Geschäft.« Er wusste, wie seine Schwester tickte.
    »Aber das spielt für dich keine Rolle«, ergänzte Sam spitz. »Weil du dich aus dem Staub machst.«
    Er dachte kurz darüber nach. »Weißt du, Sam, es ist nicht, dass mir das Konzept nicht gefällt«, sagte er schließlich. »Ich will es bloß richtig machen. Wie die Firma meines Cousins. Himmel, du solltest mal sein Unternehmen sehen. Ein Arsch voll Technik, eine Einsatzzentrale, Privatflugzeuge – das sind Dimensionen.«
    »Und wie heißt es?«
    »The Bullet Catchers.«
    Sie zuckte die Schultern. »Hm, da gefällt mir Guardian Angelinos aber besser.«
    »Wie du es auch immer nennst, für so ein Unternehmen benötigt man eine Menge Kohle, ein Büro, Personal, Computer. Ich will nicht irgendeine Klitsche, die von einem Keller aus geleitet wird.«
    »Ja.« Sie drückte seine Hand. »Wie wär’s zur Abwechslung mal mit der Wahrheit, Zach?«
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Du traust dir selber nicht.« Ihre Worte trafen ihn so hart, dass ihm keine Antwort einfiel. »Du glaubst, weil diese Lady, die das dicke, fette, reiche Sicherheitsunternehmen mit Privatflugzeugen und Einsatzzentrale leitet, dich abgelehnt hat, bist du nicht gut genug.«
    »Nein«, entgegnete er. »Ich glaube, weil meine Sehkraft beeinträchtigt ist, ich keine verdeckten Waffen tragen darf und eine zweifelhafte Kriegsvergangenheit habe, bin ich nicht gut genug.« Die bittere Pille der Wahrheit schmeckte fremd auf seiner Zunge und blieb ihm im Hals stecken.
    »Du schaffst es aber verdammt gut, mich am Leben zu halten.«
    »Das würde ich so oder so tun … « Er warf einen Blick in den Rückspiegel und murmelte leise einen Fluch, während er in den Regen starrte, um sich zu vergewissern, dass er richtig sah.
    »Der LKW ist wieder da«, sagte sie und drehte sich um.
    »Hör zu«,

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