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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Hundertdollarnoten waren ja auch nicht so eine große Menge.
    Als sich der Reißverschluss über fünf Zähne geöffnet hatte, so weit, dass er unauffällig einen Finger hineinstecken konnte, erreichte die Baseballmütze gerade das andere Ende des Marktes.
    Mit den Fingern berührte er einen Buchrücken. Ein Buch? In seiner anderen Hand vibrierte das Telefon. Eine Menschenansammlung, die sich um einen Jongleur scharte, versperrte der Mütze den Weg, und … jemand rief ihn an. Irgendwas stimmte hier nicht.
    Er drückte auf den Annahmeknopf, sagte aber kein Wort.
    »Wir zahlen Ihnen keinen Cent, bis Sie den Job nicht zu Ende gebracht haben.«
    »Er ist zu Ende.« Himmel, Sterling war tot. Was wollten die denn noch? Sein Herz auf einem Silbertablett? Hätten sie eben vorher sagen müssen.
    »Es gab einen Zeugen. Im Keller war jemand, der Sie beobachtet hat.«
    Ihm kochte das Blut hoch. »Dann werden Sie ihn los«, sagte er. »Ich wurde nicht für zwei Morde bezahlt.«
    »Ich habe versucht, das zu arrangieren, aber es hat nicht geklappt. Und es ist kein Er. Wenn Sie sich das Band angesehen hätten, wüssten Sie das.«
    Das Band? Er hatte es kaum eines Blickes gewürdigt. Er hatte die prähistorische Kamera nur mitgenommen, weil sie ihm gesagt hatten, dass ein Band darin war, und sie heute mitgebracht, weil sie den Beweis selbst zerstören wollten. Er zog den Reißverschluss weiter auf und spähte hinein. Taschenbücher. Kein Geld. Nicht ein beschissener Cent.
    Rasende Wut katapultierte ihn auf die Beine.
    »Scheiße«, stieß er hervor, und sein Blick schnellte über die Menge hinweg. Er entdeckte den Mann mit seinem schwarzen Rucksack, als er gerade hinter einem Bonbonladen vorbei und dann über die Straße auf das Parkhaus zulief.
    »Jetzt haben Sie das Band nicht mehr, ist das richtig?«
    Irgendwie schaffte er es, nicht über sich selbst zu stöhnen. War es möglich, dass er eine Zeugin im Weinkeller übersehen hatte? Scheiße, alles war möglich.
    »Ja.« Er ging mit großen, zielgerichteten Schritten, und mit dem Telefon sah er aus wie jemand, der es eilig hatte. Was ja auch den Tatsachen entsprach.
    Levon wusste genau, was als Nächstes kam. Du hast das Band nicht mehr, also hast du auch die Zeugin nicht und bekommst dein Geld nicht.
    »Der Job ist erst erledigt, wenn Sie die Zeugin beseitigt haben. Sie hätten sich dieses Band ansehen sollen, Levon.«
    »Geben Sie mir einfach den Namen, und ich kümmere mich um den Rest.«
    Dafür erntete er nur ein prustendes Lachen. »Bei Ihren Preisen können Sie es auf dieselbe Weise rausfinden, wie ich es gemacht habe, und sich allein darum kümmern. Erledigen Sie es, dann werden Sie bezahlt. Wenn nicht, ficken Sie sich selbst.«
    Die Wut flackerte in ihm auf wie züngelnde Flammen. »Kein Problem.«
    »Ach nein?«
    Nicht, wenn er sich diese Kamera zurückholte. »Überhaupt nicht.« Er stürzte jetzt durch die Menge, schlüpfte am Bonbonladen vorbei, sprang vor ein Auto und erhielt ein dröhnendes Hupen als Antwort.
    »Sind Sie noch da?«, fragte die Stimme am anderen Ende.
    »Natürlich.«
    Er riss die Tür des Fußgängereingangs zum Parkhaus auf, und vor ihm tauchte ein junges Pärchen auf, das stehenblieb, sich entschuldigte und zurückwich, als er vorbeiraste.
    »Wann können wir also damit rechnen, von Ihnen zu hören?«
    Levon antwortete nicht, nahm die Treppe zur nächsten Etage, immer zwei Stufen auf einmal, so leise wie möglich, und lauschte dabei. Eine Tür schlug zu, dem Klang nach wahrscheinlich auf dem oberen Parkdeck. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, rannte er die Treppe hinauf, das Handy immer noch ans Ohr gepresst.
    »Wie lange wird es dauern?« Allmählich klang die Stimme am anderen Ende ungeduldig.
    Ungefähr eine Minute. »Nicht lange.« Er schloss die Finger um den verrosteten Türgriff und zog lautlos die Tür auf. Horchte. Auf der anderen Seite waren Schritte zu hören, in der Nähe eines Aufzugs.
    Er startete durch und nahm das Telefon ans andere Ohr, damit er mit der rechten Hand seine S&W ziehen konnte. An der Ecke blieb er an die Wand gedrückt stehen, lugte hervor und erblickte sein Ziel, das gerade an einem kleinen Toyota Camry ankam und die Schlüssel zückte.
    Herrje, hätten sie ihm nicht eine Herausforderung schicken können?
    Levon wartete, bis der Mann mit einem Klicken das Schloss geöffnet hatte und nach der hinteren Tür griff, um den Rucksack hineinzuwerfen. Dann schlug er zu. Er erreichte sein Ziel, noch ehe der Mann seinen

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