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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Komm, gehen wir.«
    »Warten Sie, Sam, ich habe Ihre Post.« Mrs Brody griff in ihre Wohnung und holte ein dickes Bündel Umschläge, Zeitschriften und Kataloge heraus. Sam war seit Tagen nicht zum Briefkasten gegangen, doch ihre Rechnungen und der Victoria’s-Secret-Katalog waren das Letzte, was sie im Moment interessierte.
    Sie nahm den Packen Post entgegen und klemmte ihn sich unter den Arm, während sie weiter die Treppe hinaufging.
    Oben angekommen, schloss sie die Tür auf, und die Schlüssel zitterten ein bisschen in ihrer Hand. »Wenn ich die Tür sehr, sehr langsam aufmache, fällt die Pflanze nicht um. Wenn sie schon umgefallen ist, dann … « Dann war jemand in ihrer Wohnung gewesen. Aber das war nicht der Grund für ihr Zittern.
    Mrs Brodys Worte hallten im leeren Treppenhaus wider. Als Monster.
    »Ich gehe zuerst rein«, sagte er und schob sie beiseite.
    Er hatte keine Pistole, aber sein Körper war so straff vor innerer Anspannung, dass Sam das Gefühl hatte, Zach würde jedem, der sich drinnen versteckte, mit bloßen Händen den Garaus machen.
    Er öffnete die Tür sehr langsam und schob die Pflanze über den Holzfußboden, ohne Erde zu verstreuen. Zumindest über diesen Weg war niemand hereingekommen. Trotzdem wartete Sam an der Tür, während er hineinging, um sich umzusehen.
    »Hier ist niemand«, sagte Zach, als er zurückkam. »Komm rein und schnapp dir schnell, was du brauchst.«
    Sie schlüpfte an ihm vorbei, warf einen Blick ins Wohnzimmer und den Essbereich, blieb kurz am Küchentresen stehen, um die Post abzulegen, und seufzte leicht beim Anblick ihrer bescheidenen Wohnung. Ihr Zuhause hatte jetzt wieder etwas Tröstliches, nachdem es eine Woche lang so furchterregend gewesen war. Nun hatte sie Zach und fühlte sich sicher.
    Aber sie musste sich beeilen, egal, wie schön es war, zu Hause zu sein. Sie ging ins Schlafzimmer und machte sich im Kopf eine Liste, was sie brauchte, und öffnete den Kleiderschrank, um eine Reisetasche rauszuholen und begann zu packen.
    In weniger als zehn Minuten hatte sie Kleider, eine Grundausstattung an Kosmetik, Schuhe und ihren Laptop zusammengepackt und war bereit, zu gehen. Zach war nicht mal ins Zimmer gekommen, um nach ihr zu sehen. Sie hängte sich die Tasche über die Schulter, blickte sich noch einmal kurz im Zimmer um und wünschte sich das Sicherheitsnetz zurück, das ihr irgendwie geraubt worden war.
    Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, war er weg. »Zach?« Ihr rutschte das Herz in die Hose, als sie herumwirbelte und sah, dass die Küchentür weit geöffnet war. »Bist du da draußen?«
    Er antwortete nicht, und sie erstarrte, lauschte. Sie fuhr zusammen, als er von draußen den Kopf hereinsteckte. Er war auf dem Balkon. »Die Tür hier war unverschlossen.«
    »Nein, war sie nicht. Da bin ich mir sicher, Zach. Ich habe den Schlü–« Hatte sie? Großer Gott, würde sie je wieder ihrem Detailgedächtnis trauen? Als wäre sie im Zeugenstand und müsste unter Eid schwören, dass sie die Tür abgeschlossen hatte, als sie ging. Natürlich hatte sie das. Sie hatte ja auch eine Pflanze hinter die Wohnungstür gestellt, also hätte sie sich doch nicht rausgeschlichen und wäre vom Balkon gesprungen, ohne die Tür zu verschließen.
    Oder doch?
    »Ich war ziemlich durcheinander und ängstlich«, gab sie zu. »Vielleicht habe ich vergessen, sie abzuschließen.«
    »Vielleicht hat sich auch jemand Zugang verschafft.«
    Ihr Herz sackte noch ein Stück weiter nach unten. Sie blickte sich um. Alles war genau, wie sie es verlassen hatte. Würde sie denn nicht spüren, wenn jemand hier gewesen wäre?
    »Lass uns gehen«, sagte er, zog die Tür zu und schloss sie gewissenhaft ab. Er fegte an ihr vorbei und ging Richtung Wohnzimmer. »Willst du deine Post mitnehmen?«
    »Ja, schon.« Sie zog eine Schublade auf, in der sie Plastiktüten aus dem Supermarkt aufhob. Als sie sich eine davon griff, glaubte sie ein Geräusch auf der Terrasse zu hören, so laut, dass sie mitten in der Bewegung erstarrte, als sie gerade die Post in die Tüte stopfen wollte. Sie fixierte die Tür und rechnete halb damit, dass sie eingetreten wurde.
    »Was ist los?«, fragte Zach, der gerade wieder in die Küche kam.
    »Ich habe da draußen was gehört.«
    Er runzelte die Stirn und horchte. »Ich war doch eben da draußen.«
    »Vielleicht ein Tier?« Ihr Herz und ihr Kopf pochten jetzt synkopenartig. »Lass uns einfach hier verschwinden, Zach. Mir ist das unheimlich.«
    »Lass mich nachsehen.

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