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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dem prasselnden, schmerzenden Guss, bis er sicher war, dass sie aufgehört hatte zu weinen. Bis seine eigenen, stummen Tränen fortgespült waren. Bis er sich anziehen und gehen konnte, um nach Kuwait zu fliegen, und so tun, als hätte er sie nicht gehört.
    Genau wie heute Nacht.
    Er lauschte wieder, aber das Haus war still. Er hatte die Tür zu seinem winzigen Schlafzimmer offen gelassen, damit er alles hörte. Was nicht schwer war, denn das dreistöckige Häuschen konnte insgesamt nicht viel größer als hundertzehn oder hundertzwanzig Quadratmeter sein, mit drei Räumen zum Leben, Essen und Kochen im Erdgeschoss, diesem und einem Badezimmer im ersten Stock und lediglich Sams Zimmer ganz oben.
    Bei ihrer Ankunft war sie immer noch sehr durcheinander gewesen und hatte keinerlei Versuche mehr gemacht, ihn zum Reden zu bringen. Sie war sofort nach oben gegangen und den ganzen Abend bis in die Nacht dortgeblieben.
    Er hatte gehört, wie sie geduscht hatte, während er unten im Dunkeln gesessen, kalte Reste gegessen und sich stundenlang an einem Bier festgehalten hatte, das er bei Vivi hatte mitgehen lassen. Nach der Dusche ging sie wieder in ihr Zimmer im zweiten Stock, während er noch einen Rundgang machte, alle Türen und Fenster überprüfte und schließlich ins Bett ging. Wenn sie sich bewegte, selbst, wenn sie nur über den Boden ihres Schlafzimmers ging, würde er sie hören, da jede zweite Holzdiele in diesem Haus quietschte. Ihm war jedes Geräusch willkommen, und sei es nur, um die Erinnerung an ihre Stimme auszublenden, die immer noch in seinem Kopf herumgeisterte.
    Du bist kein Monster. Hörst du.
    Und dann dieser Kuss. So anders als der, den er ihr gegeben hatte. Seiner war voller Verzweiflung gewesen, ein Flehen um eine zweite Chance, die er nicht verdiente. Ihrer war … zärtlich.
    Tatsache war, dass bei Sam jeder Kuss anders war. Das wusste er noch vom allerersten. Er legte sich den Arm übers Gesicht und ließ sich zurück treiben. Vivis Badezimmer. Die Party. Sams sexy Lachen, ihr Blick, der sagte, wetten, dass du mir hinterherläufst . Und, bei Gott, das hatte er getan. Wie ein Jagdhund hatte er die Fährte aufgenommen.
    Er hatte an die Badezimmertür geklopft und sie aufgestoßen, genauso wie heute Morgen. Sie hatte gerade Lippenstift auf ihre Unterlippe aufgetragen, glänzend und feucht, der die süße Schwellung nur noch appetitlicher machte. Fünf Sekunden später war der Glanz verschwunden. Fünf Minuten später auch ihr Oberteil. Fünf Stunden später war er zum dritten Mal in jener Nacht in ihr.
    Die Erinnerung brachte seine Eier zum Pochen, und verärgert über diese neue Beeinträchtigung seines Körpers drehte er sich wieder um und presste die unerwünschte Erektion mit einem leisen Stöhnen ins Bett.
    Wenn sie doch bloß herunterkäme, dann könnten sie …
    Nein, sie verdiente mehr als nur Sex, auch wenn es sich um großartigen Sex handelte. Sie verdiente mehr als seine ausweichenden Antworten auf ihre Fragen, auch wenn sie alles waren, was er ihr bieten konnte. Und sie verdiente mehr als ihn, selbst wenn er sie so sehr brauchte, dass es wehtat.
    Er biss ins Kissen, um ein frustriertes Knurren abzufangen und zu verhindern, dass er begann, seine Latte an der Matratze zu reiben und nach ihr zu heulen. Jedes Mittel war ihm recht, das ihn davon abhielt, die Decke beiseitezuwerfen, die Treppe hinaufzusteigen und ihr zu sagen, was er wollte.
    Irgendwie wusste er, dass er sie rumgekriegt hätte. Die Chemie zwischen ihnen war immer noch da, schwelte leicht vor sich hin und wartete darauf, dass eine Berührung sie erneut entfachte. Vielleicht sollte er nach oben gehen. Vielleicht konnten sie wieder »einfach nur Sex« haben, warum nicht? Nur noch eine schnelle Runde wildes, heftiges Vögeln. Er könnte ihr Redebedürfnis mit fünf Minuten nichtssagender Unterhaltung stillen und dann fünf Stunden lang das Verlangen nach dem, was sie beide wollten und brauchten.
    Zumindest, was er brauchte.
    Wem wollte er was vormachen? Er brauchte von Sam so viel mehr als das. Er atmete tief und lange ein und presste seine brennende Wange ins Kopfkissen, hin- und hergerissen von dem, was er wollte und dem, was er tun musste. Ob sie auch so zwiegespalten war?
    Oben wurde ein nackter Fuß auf die oberste Treppenstufe gesetzt.
    Er tastete auf dem Nachttisch herum, griff nach seiner Augenklappe, streifte sie sich über den Kopf und positionierte das schützende Schild zwischen Stirn und Wangenknochen. Das elastische

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