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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Band saß so fest, dass das vernarbte, knotige Gewebe, wo früher einmal sein Auge gewesen war, flachgedrückt wurde.
    Sam bewegte sich langsam, als würde sie versuchen, keinen Lärm zu machen, was ihr aber nicht gelang. Sein Gehör war zu gut, und er konnte mitzählen, auf welcher Stufe sie sich gerade befand. Dann blieb sie direkt vor seiner offenen Tür stehen und horchte zweifellos nach seinen Schlafgeräuschen.
    Oder überlegte, hereinzukommen …
    Eine Sekunde später ging sie ins Badezimmer, und Licht drang unter der Tür durch. Er stützte sich auf die Ellenbogen und lauschte der Toilettenspülung, dem Rauschen des Wasserhahns, einem leisen Seufzer, bei dem er sich vorstellte, dass sie sich das Gesicht wusch und abtrocknete.
    Er stellte sich vor, wie sie ihm Wasser über das Gesicht fließen ließ, um seinen rasenden Schmerz zu lindern. Das wäre die Glückseligkeit. Wie sie ihre Wange an seine legte. Noch mehr Glückseligkeit. Und dann ihren Körper, wie er sich neben seinen legte … Glückseligkeit wäre gar kein Ausdruck.
    Sie machte das Licht aus, bevor sie die Tür öffnete, offenbar, weil sie ihn nicht wecken wollte. Einen Augenblick später stieg sie weiter nach unten, und ihre Füße strichen sanft über die Treppenstufen.
    Er setzte sich auf, bereit, ihr zu folgen.
    Er lauschte ihren Bewegungen in der Küche, stand auf und ging zum Flur, um sich zu vergewissern, dass sie kein Licht anmachte oder eine Tür öffnete. War sie da unten sicher, so allein?
    Wahrscheinlich sicherer, als wenn er mit einem Steifen, der deutlich seine Boxershorts ausbeulte, da hinuntermarschierte. Sie hatte zweifellos Hunger. Die nach oben dringenden Geräusche bestätigten das: das leise Klappern eines Tellers auf der Küchenplatte, das Herausziehen einer Schublade, das Quietschen einer alten Ofentür.
    Er konnte ihre Bewegungen von hier aus überwachen und sie in Ruhe essen lassen. Sie verdiente es.
    »Oh! Mein Gott!«
    Er raste in den Flur, stieß sich an den beiden Handläufen ab und sprang mit einem einzigen großen Sprung die Treppe hinunter. Er landete auf den Füßen, die Arme erhoben und zum Angriff bereit, sein Körper angespannt vor Aggression. Mit einem Satz war er in der Küche, wo sie voller Entsetzen auf einem Stuhl kauerte und auf den Boden starrte.
    »Wir haben Besuch«, sagte sie mit zitternder Stimme, und das vom Schlaf zerzauste Haar warf Schatten auf ihr Gesicht. »Vielleicht ist es eine ganze Familie.«
    »Himmel.« Er ließ die Hände sinken und lockerte die Finger, die er durchgestreckt hatte, bereit zu töten.
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. Mir ist eine Maus über den Fuß gelaufen und hat mich zu Tode erschreckt.«
    Er blickte auf das Linoleum hinunter, wo zitternd eine graue Maus auf dem Boden hockte. »Die hat mehr Angst als du.«
    »Ja, ja, ich weiß.« Sie stieß ein verlegenes Lachen hervor. »Und ich fühle mich wie das totale Klischee: auf einen Stuhl springen!«
    Er beugte sich vor, die Hände geöffnet. Die Maus huschte nach links, unter die krummen Regalfächer der Küchenschränke. »Da sind noch mehr?«
    »Eine unter der Spüle, und eine … ich weiß nicht.«
    Er kauerte sich hin, versperrte der Maus mit einer Hand den Fluchtweg und wartete auf den richtigen Moment, um sie zu … »Hab sie.« Er packte sie am Schwanz und schnappte sie.
    »Oh!« Sie zog sich wieder auf den Stuhl zurück, als er vor ihr stand und die Maus baumelnd in den Fingern hielt. »Iih! Töte sie nicht, Zach.«
    Er sah sie über die Maus hinweg an. »Nicht? Aber so wird man sie los, weißt du?«
    »Kannst du sie nicht rausbringen?« Sie machte eine wegwerfende Bewegung mit den Fingern. »Und dann könntest du die anderen beiden finden und sie alle zusammen rausschmeißen.«
    Zach lächelte sie an. »Ich wusste gar nicht, dass du so eine Tierschutzaktivistin bist.«
    »Ich habe nur … Mitgefühl. Aber bring das Vieh hier raus, bitte.«
    »Du rührst dich nicht von der Stelle.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    Er schloss die hintere Tür zu einer kleinen Steinterrasse und einem Garten von der Größe einer Briefmarke auf und warf den Eindringling auf den Rasen. Er blickte sich noch einmal im Garten um, der nicht gerade den höchsten Sicherheitsansprüchen genügte. Langsam verebbte der Adrenalinstoß, wie auch seine vorherige Erektion verschwunden war.
    Als er wieder hineinging, hatte Sam immer noch die Beine hochgezogen und blickte starr auf den Boden.
    »Sie ist unter der Spüle. Ich habe sie herumtippeln

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