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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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hören.«
    Zach machte die Schranktür auf und sah die Maus sofort, die sich in einer Ecke versteckte und dann vor dem Licht weg auf die andere Seite rannte. Es kostete ihn eine Minute Jagd, aber er bekam auch diese zu fassen und beförderte sie zu ihrem Bruder.
    »Die letzte ist irgendwo in den Schränken. Oder in ihr Mauseloch entkommen.«
    »Wir werden die Augen nach ihr offen halten.« In der Spüle wusch er sich die Hände und benutzte dafür eine halb leere Flasche Spülmittel, die der vorherige Mieter zurückgelassen hatte. »Morgen kaufe ich eine Mausefalle.«
    »Um sie zu töten?«
    »Das ist die übliche Vorgehensweise, es sei denn, du willst ihnen allen Namen geben und sie zu Haustieren machen.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ich wärme gerade Reste im Ofen auf, aber … eigentlich habe ich gar keinen Hunger.«
    »Das kann doch nicht sein. Du hast seit heute Nachmittag nichts mehr gegessen, und keine Sorge, im Ofen schmurgeln bestimmt keine Mäuse.« Er machte die Tür auf, und der Duft von Tomatensoße und Onkel Ninos Wurst stieg ihm entgegen. »Kein Wunder, dass die gesamte Nagetierbevölkerung von Jamaica Plain aufgekreuzt ist. Du musst das unbedingt essen, Sam.«
    »Nein, ich kann nicht. Mir ist der Appetit vergangen. Ich stell es einfach wieder in den Kühlschrank.«
    »Ich mach das.« Er ergriff die Kante der Aluschale, hielt sie vorsichtig mit zwei Händen fest und stellte sie auf die Gasbrenner des Herdes. Hinter sich hörte er, wie Sam die Küche verließ.
    Er ignorierte den Stich der Enttäuschung, den ihm ihr Gehen versetzte, stellte das Essen wieder in ein Fach im leeren Kühlschrank und schnappte sich dabei ein kaltes Sam Adams. Er öffnete es mit einem Plopp, nahm einen Schluck und machte sich wieder auf zu seiner erbärmlichen Schlafstätte.
    »Das Bier sieht ja schon gut aus.« Sie hatte sich in einer Ecke des Sofas zusammengerollt, die Arme um die Beine geschlungen, und drückte wie zum Schutz ein Sofakissen an sich.
    »Nimm das hier.« Er ging zu ihr und gab es ihr. Sie griff mit einer Hand nach der Flasche und mit der anderen nach seinem Arm.
    »Bleib bei mir.« Sie blickte zu ihm auf, und selbst in der Dunkelheit sah er, dass ihre Augen rot gerändert und leicht angeschwollen waren. »Wir können es uns ja teilen.«
    Am liebsten hätte er sie einfach nur so gehalten, wie sie dieses Kissen hielt, und die Angst und Traurigkeit in ihrer Stimme schnürte ihm die Eingeweide zusammen. Er rührte sich nicht.
    Sie hatten sich schon einige Biere geteilt und immer aus derselben Flasche getrunken.
    »Ich will dich nicht zum Reden bringen«, sagte sie, immer noch mit einem leichten Flehen in der Stimme. »Ich will einfach nur nicht alleine sein, wirklich.«
    »’kay.«
    Zach setzte sich links neben sie, natürlich, damit er ihr die bessere Hälfte seines Profils zuwandte. Aber er war ihr immer noch nah genug, um ihre Wärme zu spüren und den Zitrusduft ihres Haars zu riechen. Nah genug, um sie von dem Bier trinken zu hören, und sein ganzer Körper schmerzte vor Verlangen, den Sam-Adams-Schaum auf ihren Lippen zu kosten.
    Sam hielt ihr Versprechen und redete nicht. Sie nahm drei lange Züge und reichte ihm das Bier zurück. Er nahm es und schloss den Mund ausgehungert um die Stelle, wo ihrer gerade noch gewesen war.
    Sie schwieg weiter, aber er konnte ihre Seitenblicke spüren. Er ließ zwei Fingerbreit in der Flasche und bot ihr an, sie zu leeren. Sie schüttelte den Kopf, und er spülte den Rest hinunter, wobei er die kalte Flüssigkeit kaum durch seine enge Kehle bekam.
    Er beugte sich vor, um die Flasche auf den Couchtisch zu stellen, und verharrte einen Augenblick in dieser Position. Als wäre er kurz davor, aufzustehen. Natürlich sollte er es tun. Er sollte wieder ins Bett gehen.
    Oder sie in die Arme nehmen, die Treppe hinauftragen … und sie verdammt noch mal in Ruhe lassen.
    Er blieb wie gelähmt in dieser Haltung sitzen.
    Sie saß ebenso still, wartete und wagte es kaum, die dichte, knisternde Luft zwischen ihnen einzuatmen. Er sollte gehen. Er sollte gehen. Er sollte –
    Sam legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte ihn zurück ins Sofa. »Früher hast du gerne geredet«, sagte sie.
    Zach lachte leise. »Ich wusste, dass du nicht einfach nur schweigend dasitzen kannst.«
    »Du hast dich einfach so sehr verändert.«
    »Das haben wir doch heute Morgen schon festgestellt. Lange Haare, mehr Tinte, große Schramme im Gesicht, wortkarg.«
    »Das ist nicht das Einzige, was sich

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