Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
einem Komplex so groß wie das Mittelmeer ankam. »Das Testament meiner Mutter war unangreifbar.«
    Für einen Moment war sie still und dachte darüber nach. »Es muss schlimm für dich gewesen sein, so jung deine Mutter zu verlieren.«
    »Ja«, sagte er und versuchte dabei einen beiläufigen »Was soll man machen«-Tonfall anzuschlagen, was ihm wohl nicht gelang, denn sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Natürlich war es schlimm«, gab er zu. »Ich war zehn, ich machte mir Sorgen um Vivi. Wir waren allein und … «
    Sie hatte es versprochen.
    Ein uralter Schmerz wand sich durch seine Brust.
    Sarò sempre al tuo fianco, Zaccaria. Er konnte immer noch ihre Stimme hören, erinnerte sich an diese dünnen Hände, ihren von der Krankheit ausgezehrten Körper.
    Ich werde immer an deiner Seite sein. Und dieser dumme, kleine italienische Junge hatte das wörtlich genommen. Er dachte, sie würde ihn niemals verlassen. Heute wusste er natürlich, dass sie das … im übertragenen Sinne gemeint hatte. Aber damals hatte er ihr geglaubt.
    »Es war hart«, sagte er, machte, sich räuspernd, seinen Hals und seine Gedanken frei. »Vor allem am Anfang, als Onkel Nino der Einzige war, der Italienisch sprach.«
    »Was hat Nino zu dir auf Italienisch gesagt, als wir heute Nachmittag dort angekommen sind?«
    Er lächelte. » Benvenuto a casa. Es bedeutet, willkommen zu Hause.«
    »Es klang irgendwie, ich weiß nicht, persönlicher.«
    »Das ist es auch«, räumte er ein. »Es ist eine Art Code zwischen uns. Es sind die ersten Worte, die er je zu mir gesagt hat, als Vivi und ich in den Staaten ankamen. Nicht einfach nur willkommen, sondern willkommen zu Hause. Er wollte, dass ich mich wie zu Hause fühlte, obwohl es das für mich nicht war.«
    »Warum denn nicht?«, fragte sie, sichtlich ungeduldig mit ihm. »Sie scheinen eine sehr liebevolle Familie zu sein. Warum glaubst du, dass sie dich nicht wollten? Vivi habe ich das noch nie sagen hören. Und nichts an der Familiendynamik, die ich heute mitbekommen habe, hat darauf hingedeutet, dass du nicht als Teil der Familie angesehen wirst. Warum fühlst du dich wie ein Außenseiter, wenn sie dich nicht wie einen behandeln?«
    Sie musste es nicht unbedingt sehen, auch wenn er es fühlte. Für ihn war es auch so wahr genug. »Vivi hat sich besser eingewöhnt als ich«, gab er zur Antwort und wich der Frage aus, die er nicht beantworten wollte. »Für den Fall, dass du es nicht bemerkt hast, sie hat mehr von den Rossis in sich als von den Angelinos.«
    »Oh, das habe ich gemerkt. Und ich habe auch gemerkt, dass du und JP euch bei jeder Gelegenheit an die Gurgel springt. War es schon immer so?«
    »So ziemlich vom ersten Tag an.«
    »Hatte er einen Groll auf euch Neuankömmlinge?«
    »Wer weiß schon, was in JP s krankem Hirn vor sich geht? Frag Nicki, die ist die Seelenklempnerin. Ich könnte mir vorstellen, dass er an dem Abend, als er erfahren hat, dass ich verwundet wurde, eine Party geschmissen hat … « Er schüttelte den Kopf und musste unwillkürlich lächeln. »Genau da wolltest du mich haben, oder?«
    »Ich dachte, sich über deine Familie zu unterhalten, würde dich vielleicht öffnen.«
    Er lachte leise. »Du wirst mal eine verdammt gute Anwältin, Sam.«
    Sie warf ihren Kopf nach hinten und lachte auch ein bisschen. »Ich hoffe es. Aber erst mal muss ich das Studium schaffen.«
    Er sah sie bloß an, diese weiße, zarte Säule ihres entblößten Halses, die dichten Wimpern, die ihre feinen Wangenknochen berührten, den Hauch von Sommersprossen auf ihrer reinen Haut und die Strähnen langen, sandfarbenen Haars, das sie sich hinter die Ohren gestrichen hatte. Allein ihr frei liegendes Ohr reichte, um ihn so anzuturnen, dass seine Erektion gegen den dünnen Baumwollstoff seiner Boxershorts drückte. Nur ihr Ohr.
    Nicht auszudenken, was ihr ganzer nackter Körper mit ihm anstellen würde.
    Er brauchte es sich nicht vorzustellen, er konnte sich erinnern.
    »So, habe ich dir genug geredet?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, wir fangen gerade erst an.«
    Er atmete hörbar aus und rutschte ein kleines Stückchen näher, in der Hoffnung, dass sie es nicht bemerkte. »Wir haben gar nicht so viel geredet, Sam. Ich meine damals. Wir haben andere Dinge gemacht.« Andere Dinge, die er jetzt auch gerne tun würde.
    »Du hast Recht. Aber wir haben auch geredet. Vor, während und nachdem wir uns geliebt haben«, sagte sie unverblümt. »Dann haben wir was gegessen, uns ein Bier

Weitere Kostenlose Bücher