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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Detective.« Da die Polizei den Job, mich zu beschützen, ja nicht übernimmt.
    »Na gut, aber bitte – Sie unterliegen der Schweigepflicht. Absolute Vertraulichkeit ist in diesem Fall unbedingt notwendig.«
    »Ich verstehe.« Im Zimmer nebenan wurde die Unterhaltung wieder lauter, mit der sie genau die Regel brach, an die sie sich gerade zu halten versprach. Sie entfernte sich ein Stück und legte die Hand über das Telefon. »Bis gleich, Detective.« Sie legte auf und blickte Zach an. »Damit ist es offiziell. Du bist ein professioneller Bodyguard.«
    »Sieht so aus.« Er hob sein T-Shirt, und eine kühl wirkende, glänzende Pistole kam zum Vorschein. »Marc hat mich entsprechend ausgerüstet.«
    Hinter ihm kam Onkel Nino in den Flur, den Blick auf Zach gerichtet. »Hör zu.« Seine Stimme war sanft, aber mit einem deutlichen Befehlston. »Das hier ist eine gute Sache. Sie hält die Familie zusammen und vereint die Fähigkeiten, die Gott euch allen gegeben hat. Ich will, dass ihr das macht, ragazzino. « Er legte Zach die Hand aufs Gesicht. »Du brauchst das.«
    »Ich brauche gar nichts, Nino«, sagte er und wich vor der Berührung des alten Mannes zurück. »Aber Sam braucht Hilfe, also tu ich, was ich tun muss. Darüber hinaus will ich nichts zu schaffen haben mit diesem Familien … unternehmen.«
    Nino schüttelte den Kopf und verlagerte seine Aufmerksamkeit auf Sam. »Bring ihn zur Vernunft, Samantha. Dann werde ich heute Abend für euch beide ein Dinner vorbereiten. Es ist das Mindeste, was ich tun kann für … « Er setzte ein breites Grinsen auf. »… die Guardian Angelinos. Was braucht ihr noch in diesem Haus?«
    »Mausefallen.« Sie sagten es beide gleichzeitig.
    Nino kicherte. »Und ich dachte, unsere kleine Firma will eine Ratte fangen.«
    Wie hatte sie bloß wieder in diesem Raum landen können?
    Na ja, nicht derselbe Raum, aber dieselbe Situation. Es war eine andere Polizeiwache, andere Cops, aber wieder einmal sah Sam sich mit einer polizeilichen Gegenüberstellung konfrontiert. Wieder einmal hatte sie die Zukunft eines Mannes in der Hand.
    Letzte Woche, als sie hergebracht worden war, hatte sie sich nur Fotos auf dem Computer ansehen müssen, und Detective Larkin hatte sogar gesagt, dass die Identifikation heutzutage nur noch auf diese Weise durchgeführt wurde. Aber aus irgendeinem Grund machten sie nun doch eine Gegenüberstellung.
    Vielleicht war es ein psychologischer Test. Vielleicht wollten sie, dass sie einknickte.
    Die Identifizierung per Computer war so viel unpersönlicher und außerdem totale Zeitverschwendung, da keines der Fotos auch nur annähernd dem Mann ähnlich sah, den sie im Weinkeller gesehen hatte.
    Aber das hier, das war persönlich. Nicht nur ein Bild, sondern ein Mann, der ein Leben hatte, ein Herz, eine Familie, Hoffnungen und Träume und vielleicht sogar einen Job, den er behalten wollte. Er könnte aber auch ein professioneller Killer sein, der die schlimmste Strafe verdiente, die dem Rechtssystem zur Verfügung stand.
    Wie konnte sie sich da sicher sein?
    Das Einfachste, Naheliegendste und Feigste, was sie tun konnte, war, einfach zu sagen: »Keiner von denen ist der Mann, der Joshua Sterling erschossen hat.«
    Aber sie konnte sich nicht sicher sein. Was, wenn es doch einer von ihnen war? Was, wenn sie dachte , dass es einer von ihnen war, und falschlag?
    Sie hatte in den Jahren, in denen sie geholfen hatte, Billy frei zu bekommen, so viel über Augenzeugen gelesen. Durch die Innocence Mission war sie zur Expertin geworden, was die Verlässlichkeit – oder vielmehr die mangelnde Verlässlichkeit – von Augenzeugen betraf. Sie hatte sich von einer Frau, deren negativster Wesenszug ihr übertriebenes Vertrauen in das eigene Urteil war, in eine verwandelt, die viel zu viele Entscheidungen hinterfragte.
    So viele Dinge wirkten sich auf das aus, was Zeugen glaubten gesehen zu haben, einschließlich dessen, was ihnen hinterher gesagt wurde und je nachdem, wie traumatisiert sie durch das Ereignis waren, das sie mitangesehen hatten. Selbst etwas so Banales wie eine chemische Veränderung im Gehirn, ausgelöst durch das, was derjenige an dem Tag gegessen hatte, konnte das Gedächtnis beeinträchtigen oder beeinflussen.
    Und es ging nicht um das, was sie gesehen hatten, sondern um das, woran sie sich erinnerten. Zwei sehr verschiedene Dinge.
    Und mit jedem Tag, der seit dem Mord an Joshua Sterling verstrich, erinnerte Sam sich an weniger.
    »Sind Sie bereit, Ms Fairchild?«

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