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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ansprang, der sie wie eine Idiotin aussehen lassen sollte, würden ein paar Leute in diesem Raum sehr glücklich sein.
    »Sie versucht es«, meldete sich O’Hara aus dem Hintergrund. »Sie sollte lieber etwas mehr tun, als es nur zu versuchen.«
    Sie ignorierte ihn und dachte an die Hand, in der er die Pistole gehalten hatte. Er hatte sie unter seinem Jackett versteckt, rechte Hand an der Pistole, Rücken zur Wand, linke Wange zu ihr gedreht. Als er die Pistole herauszog, hatte sie da einen Ring gesehen? Ein Muttermal? Einen Fleck?
    Oder hatte sie genau in diesem Moment zu Sterling hingesehen? Auf sein schockiertes Gesicht, wie er die Augen aufriss, als er erschossen wurde?
    Ihr Blick landete auf dem sechsten Mann. So groß wie der erste, mit dem passenden Haar und rauer Haut. Hatte diese Haut nur im Dämmerlicht des Kellers pockennarbig ausgesehen? War seine Nasenspitze so flach gewesen? Waren seine Ohren nicht etwas größer gewesen?
    Es könnte der Mann sein. Könnte. Dieser Mann, direkt vor ihr, konnte genau der Mann sein, der Joshua Sterling eine Kugel in den Kopf gejagt hatte … oder vielleicht auch nicht.
    Das Letzte, was sie wollte, war, auch nur den Schatten eines Verdachts auf den falschen Mann zu werfen. Man brauchte sich nur anzusehen, was sie Billy Shawkins angetan hatte. Ein leichter Schweißfilm kitzelte sie im Nacken und an ihrem Rücken.
    Sie hatte schon mal den Falschen ins Gefängnis gebracht.
    »Ich sehe ihn nicht.«
    Eigentlich hatte sie von dem Augenblick an, in dem sie das Polizeirevier betreten hatte, gewusst, dass das ihre Antwort sein würde. Sie würde nie wieder einen Mann beschuldigen. Nie mehr. Dieser Mörder, der ihr Gesicht auf Band hatte, konnte sich beruhigt zurücklehnen. Er hatte die beste Zeugin, die er haben konnte. Eine unsichere.
    »Sind Sie sicher?« Larkin klang, als wäre er mit seinen Nerven am Ende.
    Genau das war das Problem. Sie war sich bei gar nichts sicher. »Ich kann keinen dieser Männer eindeutig identifizieren.«
    Was bedeutete, dass sie Sicherheit, Schutz und einem normalen Leben keinen Schritt näher gekommen war.
    Hinter ihr riss O’Hara die Tür auf, ohne sie auch nur eines weiteren Wortes zu würdigen. Dr. Gettleberg sah sie eindringlich an und notierte sich etwas auf einem Klemmbrett.
    »Sie haben überhaupt keinen Verdächtigen, oder?«, fragte Sam.
    Larkin antwortete nicht.
    »Das war ein Test für mich, stimmt’s?«
    »Nein, das stimmt nicht«, antwortete Larkin.
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Sie sollten es mir aber glauben. Und Sie werden es, wenn Sie rausgehen. Wir haben nämlich noch mehr Angestellte und Gäste des Paupiette’s vorgeladen, um sich genau dieselbe Gegenüberstellung daraufhin anzusehen, ob sie sich an einen dieser Männer als Gäste an diesem Abend erinnern. Sie, als Augenzeugin, sind natürlich die Erste.«
    »Wirklich? Sind diese Leute jetzt hier?« Plötzlich verspürte sie den Wunsch, ein paar Kollegen zu sehen – lebendig und in Sicherheit. »Detective Larkin – wenn derjenige, der Sterling umgebracht hat, auch Teddy Brindell getötet hat, weil er weiß, dass es einen Zeugen gibt, finden Sie nicht, dass alle gewarnt werden sollten, die dort gearbeitet haben?«
    Er tätschelte ihr herablassend die Schulter. »Mr Brindells Tod hat damit nichts zu tun, Sam. Er hatte eine Menge Bargeld kassiert und ist schlicht und ergreifend überfallen und ausgeraubt worden. Wenn Sie nach irgendeiner anderen Verbindung suchen, tja, da werden Sie keine finden. Glauben Sie mir, wir haben bereits jeden möglichen Aspekt berücksichtigt.«
    »Aber nur für den Fall, finden Sie nicht, dass die anderen Angestellten wissen sollten – «
    »Bitte … « Er beugte sich zu ihr, um dem nächsten Satz Gewicht zu verleihen. »Niemand weiß, dass Sie Zeugin des Mordes waren. Und so soll es auch bleiben.«
    Nun, einer zumindest wusste es.
    »All diese Angestellten denken, Sie hätten Sterlings Leiche gefunden. Behalten Sie die Wahrheit für sich, sonst können wir nicht mehr annähernd so effektiv arbeiten.«
    Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie sich dieser Argumentation anschloss, aber er winkte sie hinaus auf den Flur und beendete damit das Gespräch. Das erste vertraute Gesicht, was sie sah, war das von René, und obwohl sie den Sommelier eigentlich nicht leiden konnte, hatte sein Anblick etwas ungemein Tröstliches. Sie saßen alle im selben Boot.
    »René«, rief sie und war sich Detective Larkins scharfen Blicks bewusst.
    »Hallo, Sam.« Viel

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