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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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treffen, hallte leise im Flur wider.
    Das brachte Billy zum Lächeln. Wahrscheinlich hatte Alicias Kätzchen etwas umgerannt, aber er würde es trotzdem als Zeichen annehmen.
    »Meinst du, ich sollte sie überraschen, Jesus, oder sie selbst ihren Ring aussuchen lassen? Ich hab zweitausend Dollar, das weißt du ja, da drüben in der Schublade. Sie und ich könnten zusammen losgehen und ihr kaufen, was immer sie … « Billy schloss den Mund, sicher, dass er noch ein Geräusch gehört hatte.
    Was führte diese verflixte Katze jetzt wieder im Schilde? Das kleine Fellknäuel hatte er zu Alicia dazu bekommen. Er hatte es akzeptiert. Trotzdem war es ein Quälgeist.
    »Weil, sie mag es traditionell, und sie will vielleicht – «
    Wieder ließ ihn das leise Geräusch innehalten. War das die Katze, die miaute? Oder … war es die Hintertür, die immer noch auf das Öl wartete, das auf die Scharniere aufzutragen er Alicia versprochen hatte?
    Er erstarrte in seiner Gebetshaltung, legte die Hände langsam auf die grüne Chenille-Tagesdecke und stemmte sich ganz, ganz leise zum Stehen hoch, in dem Bewusstsein, dass ihm die Nackenhaare genauso zu Berge standen wie damals in Walpole, wenn sich unter den Insassen was zusammenbraute.
    Immer bevor jemand verletzt wurde, oder Schlimmeres.
    Seine Hände fühlten sich bedauerlich leer an, als er stand. In einem anderen, einem früheren Leben wäre er bewaffnet gewesen. Niemand sollte unbewaffnet in Roxbury leben. Ein Mann sollte das Recht haben, sich zu verteidigen.
    Aber Exknackis hatten keine solchen Rechte, auch wenn sie rehabilitiert waren. Außerdem hasste Alicia Pistolen.
    War das ein Schritt? War jemand in der Küche?
    Sein Blick fiel auf das geschlossene Fenster, das nah genug über dem Boden war, um dort hinauszuklettern. Es gab keinen anderen Weg aus dem Haus, ohne an der Küche vorbeizukommen.
    Der Flur war halbdunkel, nur von einem Nachtlicht in der Steckdose beleuchtet, weil Alicia der Meinung war, dass die Katze keine Dunkelheit mochte. Und deswegen hatte er eine Lampe im Wohnzimmer sowie das Licht am Küchenherd angelassen.
    Ein Fuß scharrte über das Linoleum. Was konnte man bei ihm schon stehlen? Seine zweitausend Dollar, seinen Fernseher, seinen Barcalounger-Sessel. Sollte er es haben, der jämmerliche Drogenabhängige. Er würde nicht dafür sterben, dass der Kerl seinen Stoff bekam, und der würde früh genug geschnappt werden. Und rausfinden, was auf der anderen Seite passierte.
    Ohne ein Geräusch zu machen, bewegte Billy sich Zentimeter für Zentimeter um das Bett herum und überlegte, welche Möglichkeiten er hatte. Das Fenster würde klemmen, die Schranktür würde quietschen, das Bett war zu niedrig, um sich darunter zu verstecken.
    Er spähte in den Flur hinaus, konnte niemanden sehen, hörte aber, wie sich die Seitentür zur Garage öffnete, denn er erkannte deren unverkennbaren Schrei nach Schmieröl. Wie viel Zeit hatte er? Er hatte nichts Wertvolles in der Garage, andererseits hatte er nirgendwo etwas besonders Wertvolles.
    Außer in dieser Kommodenschublade. Der Magen drehte sich ihm um bei dem Gedanken, dass sein hart verdientes Geld für Crack oder Meth verpulvert werden könnte.
    Mit zitternden Händen zog er die unterste Schublade auf, ließ die Hand unter all seine ordentlich gefalteten Unterhosen gleiten und fand den Umschlag. Er schaute wieder zum Fenster, das vom Regen letzter Woche aufgequollen und klebrig war wie ein Tag altes Pigment in der Farbmühle. Vielleicht sollte er es trotzdem versuchen. Als er den Vorhang bewegte, hörte er, wie mit schier ohrenbetäubendem Lärm ein Werkzeug auf den Garagenboden fiel.
    Die Angst ließ seine Haut kribbeln, und er quetschte das Geldbündel in der Hand zusammen. Manch einer würde töten für so viel Geld. Wenn er jetzt aus der Küche rannte, lief er vielleicht geradewegs jemandem in die Arme, der einen Hammer in der Hand hielt, einen Schraubenschlüssel, eine Pistole.
    Er umklammerte fest das Geld, rannte in den Flur, blieb an der Kellertür stehen und öffnete sie so leise wie möglich, dann schlüpfte er ins Dunkel und schloss die Tür lautlos hinter sich.
    Auf der obersten Stufe zögerte er. Modergeruch und Staub kitzelten ihn in der Nase. Er kannte jedes Versteck hier unten. In der Ecke hinter dem Standwaschbecken, im Lagerbereich hinter der Treppe. Aber der beste Platz war zwischen Heizofen und Wasserboiler. Zu eng für die meisten Männer, aber er hatte sich erst vor ein paar Wochen

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