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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dazwischengequetscht, als die Wasserpumpe geleckt hatte.
    Perfekt. Er bewegte sich jetzt zielstrebig, fest entschlossen, den kleinen Pisser auszutricksen, mit Jesus neben sich, um ihn zu lenken. Unten an der Treppe wandte er sich nach links und streckte wie ein Blinder die Hände aus, um sich voranzutasten, die nackten Füße auf dem kalten Beton, die Augen auf das flackernde blaue Licht unten im Heizkessel gerichtet. Wenn das hier im Januar passiert wäre, hätte er sich schon bei der bloßen Berührung verbrannt.
    Aber es war Juli, und Jesus war an seiner Seite. Er musste den Bauch einziehen und sich seitlich drehen, aber er manövrierte sich in den Spalt, seine zweitausend Mäuse immer noch fest umklammernd.
    Wenn das kein Zeichen war, was dann? Wenn dieser Dreckskerl erst mal weg war, würde er Alicia unten in Natchez anrufen und ihr sagen, dass sie heimkommen und ihn heiraten sollte. Er würde sein –
    Die Kellertür öffnete sich, und Licht durchflutete den Raum. Billy biss die Zähne aufeinander, um nicht vor Überraschung nach Luft zu schnappen. An das Licht hatte er nicht gedacht. So konnte man ihn sehen, aber wenn er sich absolut still verhielt, würde ein Dieb gar nicht auf die Idee kommen, zum Heizofen zu schauen.
    Er spähte durch den Spalt, in den er sich gerade gezwängt hatte, und konnte sich keinen Zentimeter bewegen, ohne zu riskieren, dass er gehört wurde.
    Die Treppe konnte er aus seinem Blickwinkel nicht sehen, aber er hörte Schritte.
    Als der Mann um die zusammengenagelten Kanthölzer herumkam, die als Wand zwischen Wasserboiler und Waschbereich dienten, wich Billy tiefer in sein Versteck zurück und betete das Vaterunser so schnell, dass die Worte in seinem Kopf ineinanderflossen.
    Der Eindringling kam näher.
    Billy hielt die Luft an, schloss die Augen und dankte Jesus für seinen dunklen Pyjama und seine schwarze Haut. Heute Abend, in diesem Moment, wollte er ein Schatten sein.
    »Hallo, Mr Shawkins.«
    Billy riss die Augen auf, und es verschlug ihm den Atem, als er den Mann nur wenige Zentimeter vor sich stehen sah, direkt vor der Öffnung.
    »Ich hab Geld«, sagte Billy und hob langsam den Umschlag in die Höhe. »Das ist alles, was ich habe. Nehmen Sie es und verschwinden Sie.«
    »Nein, nein, Mr Shawkins.« Der Mann klang enttäuscht und ein bisschen entrüstet, als er ihm eine Pistole ins Gesicht hielt. »Ich will nicht Ihr Geld.«
    »Was wollen Sie dann?«
    Der Mann grinste. »Dasselbe wie Sie. Rache an Samantha Fairchild.«
    Billy runzelte die Stirn. Samantha? »Nein, das will ich nicht. Ich habe meinen Frieden mit ihr gemacht. Ich will nicht, dass Sie ihr was tun.«
    »Oh, ich werde ihr nichts tun. Sondern Sie.«
    Nein, das würde er nicht. »Also, ich weiß nicht, wo sie ist. Sie war heute hier, aber sie ist wieder weg. Ich schwöre bei Gott, ich schwöre auf die Bibel, ich schwöre beim Namen Jesu im Himmel, dass ich nicht weiß, wo sie ist.«
    Der Mann seufzte. Er hatte sich eine Baseballmütze so tief ins Gesicht gezogen, dass es unmöglich war, sein Haar oder seine Augen zu erkennen, Billy sah nur einen kantigen Kiefer und winzige Zähne. »Tja, dann müssen wir sie wohl dazu bringen, dass sie zurückkommt, oder?«
    »Ich wüsste nicht, wie.«
    Der Mann bewegte seine Pistole weiter in den Spalt. »Dann überlegen Sie sich besser was, Mr Shawkins. Denn ich lasse dieses Haus nicht ohne eine Leiche zurück. Entweder sind Sie es oder Sam. Ich würde sagen … sie schuldet Ihnen was.«
    Endlich war Sam eingeschlafen. Die tiefen Stimmen der Männer hatten sie in einen sicheren Schlummer gelullt. Niemand würde an sie herankommen, wenn diese beiden über sie wachten. Doch als sie aufwachte, hatte Zach einen muskulösen Arm um ihre Taille gelegt und schlief wieder, während seine Wange auf ihrem Haar ruhte.
    Sie rührte sich nicht, sosehr sie es auch wollte, weil sie instinktiv wusste, dass ihm die Position so viel Trost und Erleichterung verschaffte, dass es ihm, schon wenn sie aus dem Bett schlüpfen und ins Bad gehen würde, Schmerzen bereiten würde.
    Sie schloss die Augen, lauschte seinem Atem und ließ sich von dem bloßen Wunder, in seinen Armen zu liegen, überfluten. Die Hitze ihrer ineinander verhakten Beine. Der Druck seiner Hüfte an ihrer Hinterseite. Zach Angelino, zurück in ihrem Bett. Zurück in ihrem Herzen.
    Oh, Sammi. Großer Fehler.
    War es das?
    Sam schob die Sorge beiseite und badete in Glückseligkeit.
    Sie hörte ein Geräusch unten in der Küche und sah im

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