Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
verdammt hässliche. Das Einzige, was ich dir mit Sicherheit sagen kann, ist Folgendes: Wag dich auch nur in die Nähe dieses Projekts, bring das Gleichgewicht der Macht zum Kippen, alarmiere Baird, dass er kurz davor ist, dingfest gemacht zu werden, und du kannst dich von deiner kleinen Firma und deinem Arsch verabschieden.«
»Besteht die Möglichkeit, dass es sich dabei um Fehlinformationen handelt?«
Gabe seufzte. »Normalerweise nicht, aber weißt du, alles ist möglich. Mach einfach, dass du da abhaust, Marc. Kümmer dich in Amerika um dein Geschäft. Und überlass den Rest der Welt uns.«
Und weg war er.
Verdammt noch mal, wie sollte er das Devyn beibiegen? Sie tippte absolut richtig mit ihren Scheißgenen, sinnierte er sarkastisch.
Die Plastikschutzbrille drückte auf Sharons angeschwollene Wangenhaut, ihr Atem hinter dem Mundschutz roch sauer, weil sie seit Stunden nichts mehr gegessen und nur ein bisschen Wasser getrunken hatte. Ihre Beine pochten vor Schmerz, obwohl sie sich bei der langatmigen mühevollen Prozedur, die isolierten Toxine von den Bakterien zu ernten und der Reinigung und Gasifizierung zu unterziehen, zwischendurch immer wieder auf einem Hocker niederließ. Sie hatte mörderisches Kopfweh vor lauter Sorge, dass sie diesmal einen sehr großen Fehler gemacht hatte.
Doch Sharons Hände blieben ruhig, denn sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Nicht auszudenken, was sie dann mit ihr machen würden.
Neben ihr brummte Bairds Handy. Er blickte auf das Display, und seine gesamte Körpersprache lebte förmlich auf, als er abnahm. » Salam. «
Aha, Anruf aus Pakistan.
»Natürlich sind wir bereit«, sagte Liam kühl und betrachtete die vor ihr ausgebreiteten Ampullen und Reagenzgläser. Er deutete auf die Reihe von Spraydosen, von denen alle bis auf drei gefüllt waren.
»Ich kann sie liefern, wann Sie wollen und wohin Sie wollen.« Er wandte sich ab und ging zur Tür. »Lassen Sie uns jetzt die Einzelheiten besprechen.«
Geh nicht, geh nicht! Sie brauchte diese Informationen. Sie waren der Schlüssel, mit dem sie Devyn dazu bringen würde, ihr zu helfen, aus diesem Chaos zu entkommen.
»Am Hafen?«, fragte Liam und öffnete die Tür. »Da werden Sie unruhige Gewässer durchqueren müssen. Vielleicht brauchen Sie« – sein Blick fiel auf sie – »einen Trumpf im Ärmel.«
Natürlich, ihr Instinkt hatte sie nicht getäuscht. Liam wollte sie denen als Geisel vorwerfen. Der Idiot würde vielleicht schockiert sein, wenn er die Wahrheit erfuhr! Das einzige Problem war … Nein, es war kein Problem. Nicht, wenn ihr etwas einfiel, wie Devyn ihr helfen konnte.
Sie hielt das Reagenzglas über die Flamme, um die Flüssigkeit darin in einen gasförmigen Zustand zu bringen, und lauschte angestrengt auf weitere Informationen.
Aber der Raum war quasi schallgedämpft, und sie hörte ein paar Minuten lang gar nichts, bis die Türangeln quietschten und sie begriff, dass sie nicht mehr allein war. Sie warf verstohlen einen Blick über die Schulter und begegnete den blauen Augen von Ian O’Rourke.
Hoffnung flackerte in ihr auf wie die Flamme des Bunsenbrenners. Ihr Blick fiel auf seine Straßenbekleidung. »Bitte legen Sie die nötige Schutzkleidung an, Mr O’Rourke. Sie könnten sterben, wenn Sie eine dieser Sporen einatmen.«
Er nahm eine Schutzmaske vom Tisch und zog sie über seine untere Gesichtshälfte.
»Sind Sie bald fertig?« Der Mundschutz dämpfte seine Stimme, trotzdem klang er schwer besorgt.
»Noch drei Dosen. Er will vierundzwanzig von den Dingern.«
Ein paar Sekunden lang sagte er gar nichts und sah ihr bei der Arbeit zu. Ihre Hände zitterten zwar nicht, doch innerlich war sie völlig aufgelöst. Konnte sie diesem Mann vertrauen? Gehörte er zum SIS ?
Hin und wieder dachte sie das auch von Marie, der Haushälterin. Diese Frau lauerte scheinbar hinter jeder Ecke und schien allen Grund zu haben, die IRA und deren Abkömmlinge zu hassen. Möglich, dass sie beide für dieselbe Operation arbeiteten wie Sharon, vielleicht aber auch nicht. Es wurde allmählich Zeit, das herauszufinden. Denn wenn das alles hier vorbei war, würde sie entweder gar keine Verbündeten mehr haben oder tot sein.
Und das war bestimmt nicht der Grund, warum sie durch diese Hölle ging. Ein Mann würde dran glauben müssen und sterben. Und nur einer. Sie durfte nie aus den Augen verlieren, warum sie in etwas so Niederträchtiges eingewilligt hatte, wie Gift herzustellen, um Menschen zu töten. Ihr wahres
Weitere Kostenlose Bücher