Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
klingt das so einfach. Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, mit dieser Belastung zu leben. Egal, was ich mache, ich dreh mich immer im Kreis. Ich kann die Menschen nicht verändern, zu denen ich mich wirklich hingezogen fühle. Blut ist dicker als Wasser, sorry, aber du bist der lebende Beweis dafür.«
Er legte ihr sanft eine Hand auf die Wange und schaute ihr tief in die Augen, während er entgegnete: »Ich glaube, du bist der lebende Beweis dafür, dass man sich über die genetischen Anlagen hinwegsetzen kann, die einem mitgegeben wurden.«
Sie erwiderte seinen Blick, und in ihren Augen blitzte eine Frage auf. »Weißt du, was ich mir wünsche?«
Er schüttelte den Kopf, streichelte ihr Kinn, ihre Lippen, ihre Wange. »Was wünschst du dir, Dev?«
»Ich wünschte, du würdest das alles nicht über mich wissen. Ich wünschte, wir wären uns unter anderen Umständen begegnet, ich wäre für dich ein unbeschriebenes Blatt und wir könnten ganz unvoreingenommen … eine Beziehung aufbauen.«
»Ich weiß nicht, wie es mit dir aussieht, Kleines, aber ich spür da so was wie einen heißen Draht zwischen uns.« Er senkte den Kopf, um sie zu küssen, aber etwas in ihren Augen hielt ihn davon ab. »Du hast mir das Leben gerettet, Devyn. So etwas verbindet, das schweißt uns unweigerlich zusammen.«
»Wirklich?«
Er nickte und fasste ihre Hand. Sie entzog sich ihm und betrat das Bad.
»Ich muss … darüber nachdenken.« Nach einem langen Blick zu ihm schloss sie die Tür und ließ ihn einfach stehen. Marc fühlte, wie er hart wurde, hart, heiß und hungrig.
Frustriert wandte er sich ab und zog sich das T-Shirt über den Kopf, genoss den kühlenden Luftzug auf seiner verschwitzten Haut. Auf dem Bett fuhr er sich mit den Händen durchs Haar. Wie war das, ohne Familie zu leben, ohne Sinn und Ziel? Wahrscheinlich schlimm und traurig. Folglich konnte er Devyns heimlich gehegte Wünsche gut nachvollziehen. Trotzdem durfte er es auf gar keinen Fall billigen, wenn sie ihr Leben riskierte, um Sharon Greenberg zu finden.
Irgendwie musste es ihm gelingen, sie zu überreden, diesen Plan aufzugeben.
Auf der anderen Seite der Badezimmertür begann die Dusche zu plätschern, und im gleichen Moment klingelte sein Handy. Er griff danach und erkannte die Nummer.
»Was hast du für mich, Gabe?«
»Alter Schwede, ich kann dir nur inständig raten, schleunigst deinen Arsch da wegzubewegen. Das ist eine ganz große Sache, weltumspannend, und du spielst echt mit deinem Leben, wenn du dich an Liam Baird ranmachen willst.«
Oder Gabe würde ihm dabei helfen, sie zu überreden. »Wer ist dieser Kerl?«
»Ein Zwischenhändler, ein Unruhestifter, so was wie ein Volksverhetzer mit verdammt guten Kontakten. Und die wollen diese Kontakte, nicht ihn.«
»Und wer sind ›die‹?«
»Tehrik-e-Jafria.« Als Marc unschlüssig schwieg, fügte Gabe erklärend hinzu: »Pakistans Antwort auf al-Qaida. Hey Kumpel, ich rede keinen Müll. Halt. Dich. Da. Raus.«
»Und was macht Baird?«
»Alles, was ich rausfinden konnte, war Bioterrorismus, und dafür habe ich verkauft, was von meiner erbärmlichen Seele noch übrig war. Ich vermute, dass er biochemische Massenvernichtungswaffen und so’n Scheiß für einen Haufen Kohle an die Pakistanis verkauft.«
Biochemische Massenvernichtungswaffen. Und zwar aus … Botulinumsporen. Solche, wie sie laut FBI -Informationen, die Vivi ihnen geschickt hatte, aus dem Labor der Universität von North Carolina gestohlen worden waren, kurz bevor eine renommierte Wissenschaftlerin mit weltweit anerkannter Toxin-Erfahrung verschwunden war.
»Was ist mit Dr. Sharon Greenberg?«
Die Antwort darauf war Totenstille. »Was soll mit ihr sein?«
»Ich muss sie finden.«
»An deiner Stelle würde ich das lieber lassen.«
»Warum?«
»Verstehst du nicht? Sie ist auf die falsche Seite gewechselt. Macht die schmutzige wissenschaftliche Arbeit, für die Baird zu blöd ist, aber um sie zu verkaufen, ist er klug genug«, knirschte Gabe. »Und vergiss, dass sie Amerikanerin ist. Sie werden die gute Frau schnappen, während sie den Kreis um Baird immer enger ziehen. Sie sind ganz dicht dran, wie dicht kann ich dir nicht sagen. Sorry, aber das entzieht sich meiner Kenntnis.«
Das würde Devyn umbringen. »Bist du sicher? Vielleicht arbeitet sie verdeckt für den SIS .«
»Ich glaube, das wüsste ich.«
»Du weißt auch nicht alles.«
Gabe schnaubte ärgerlich. »Ich weiß, dass das eine riesige Operation ist, und eine
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