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Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Devyn immer wiedererkannt.
    Sharon.
    Die junge Frau kniff die Lider zusammen, blinzelte angestrengt zu der Frau in der dunkelgrünen Jacke. Auf diese Entfernung war sie sich unsicher, ob es tatsächlich Sharon war, aber die Frau hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Bildern, die auf der Internetseite der UNC eingestellt waren.
    »Ist irgendwas?« Marc folgte ihrem erstaunten Blick.
    »Sharon!«, rief eine Männerstimme von der anderen Seite der Brücke, laut genug, dass der Wind den Namen übers Wasser zu ihnen herübertrug. Die Frau mit den weißen Haaren wirbelte zu dem Rufenden herum. »Komm, mach voran, Sharon!«
    Die Frau winkte dem Mann und lief mit langen Schritten zum Parkplatz.
    »Oh, mein Gott, sie ist es! Sie ist tatsächlich hier. Der Hotelangestellte hat richtig getippt.«
    »Wer denn?«
    Statt einer Antwort drängte Devyn an Marc vorbei. »Los, komm mit!«
    Ohne jede Erklärung packte sie seine Hand und hielt im Laufschritt auf die Brücke zu, bahnte sich ihren Weg durch die Menge, fest entschlossen, Dr. Sharon Greenberg nicht aus den Augen zu verlieren.
    »Devyn«, sagte Marc in scharfem Ton und riss an ihrer Hand, als sie sich rücksichtslos durch die Menge kämpfte. »Hey, mach mal halblang, ja?«
    »Ich muss zu ihr. Es ist lebenswichtig«, erklärte sie ihm atemlos. »Dürfen wir mal vorbei?«, wandte sie sich in drängendem Tonfall an eine Touristengruppe.
    Dafür erntete sie vernichtende Blicke und missbilligendes Zungenschnalzen.
    »Verzeihen Sie, tut mir aufrichtig leid«, murmelte sie, und ihr Herz hämmerte zum Zerspringen. Sie musste es irgendwie schaffen, Sharon Greenberg da drüben abzupassen. Ganz egal wie. »Ich muss da rüber.«
    »Wart gefälligst, bis du dran bist, Mädchen«, schimpfte ein Mann mit starkem Akzent und versperrte ihr den Weg.
    Devyn entwich ein frustriertes Stöhnen.
    »Was zum Teufel ist denn auf einmal los mit dir?«, fragte Marc. »Du kannst dich doch nicht einfach an allen vorbeidrängeln.«
    Sie blieb ruckartig stehen, stellte sich auf Zehenspitzen und reckte den Kopf, schwer bemüht, über die Besuchergruppe hinwegzublicken. Mist, die Frau, die sie eben gesehen hatte, war nicht mehr da. Wahrscheinlich war sie den Hügel hinunter an der Touristeninformation vorbei zum Parkplatz gelaufen. Vielleicht konnte sie sie dort abfangen.
    »Ich hab jemanden gesehen, mit dem ich … unbedingt sprechen muss«, warf sie ihm über die Schulter zu, während sie buchstäblich auf und ab hüpfte, weil ein breitschultriger Touri ihr die Sicht versperrte. »Entschuldigung, dürfte ich bitte mal vorbei?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Marc. »Wir kommen noch früh genug auf die andere Brückenseite.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und starrte weiter auf die Stelle, wo sie die Frau aus den Augen verloren hatte, die Sharon Greenberg täuschend ähnlich sah. Die Frau hieß sogar Sharon. Das konnte kein Zufall sein.
    »Mann, jetzt macht schon«, flüsterte sie genervt, als ein Pärchen auf der Brücke stehen blieb, um Fotos zu machen, und handelte sich dafür weitere verständnislose Blicke ein.
    Marc folgte ihr kommentarlos. Sie konnte beinahe körperlich spüren, wie sich seine Augen in ihren Hinterkopf bohrten, auf der Suche nach einer Antwort für ihr merkwürdiges Verhalten. Aber sie schuldete ihm keine Antwort. Sie schuldete ihm gar nichts, bloß weil sie sich ein bisschen der Stimmung hingegeben und ihn geküsst hatte.
    Folglich konzentrierte Devyn ihre Energie auf die Aussichtsplattform auf der anderen Seite der Brücke. Heimlich beschwor sie die Frau, wieder aufzutauchen, sich wenigstens noch einmal da drüben blicken zu lassen.
    Aber weit und breit war keine Spur von ihr. Devyn tippte darauf, dass sie fast zeitgleich auf der kleinen Insel auf dieser Seite der Brücke gewesen waren. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passierte?
    Endlich waren sie an der Reihe. Sie würdigte Marc keines weiteren Blickes, sondern setzte mit panisch angehaltenem Atem über die wacklige, ausschwingende Brücke. Rossi, schwer bemüht, mit ihr mitzuhalten, lag Sekundenbruchteile zurück, als ihre Füße auf der anderen Seite aufsetzten.
    »Hat’s Ihnen nich gefallen?«, frotzelte ein älterer Herr auf dem Brückenplateau. Die junge Frau ignorierte ihn jedoch und kämpfte sich weiter durch die Menge, fest entschlossen, den Aussichtspunkt zu erreichen, von wo aus sie den ganzen Weg ins Tal überblicken konnte.
    Auf dem Hügel tummelten sich Massen von Menschen, aber niemand

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