Guardian Angelinos: Tödliche Vergangenheit (German Edition)
das Schweigen zu brechen, »wer hinter dir her ist und warum.«
»Nein«, entgegnete sie. »Die Frage ist, wer Sharon festhält und warum sie meine Hilfe braucht.«
»Wir nähern uns der Sache aus zwei verschiedenen Blickwinkeln«, sagte er. »Und ich frage mich, ob nicht noch mehr dahintersteckt.«
»Wie meinst du das?«
Er antwortete nicht sofort, sondern grübelte weiter darüber nach. »Dass dir vielleicht mehr als nur eine Partei droht. Vielleicht bist du mitten in eine Art … Revierkampf geraten.«
»Keine Ahnung«, sagte sie, und ihr Tonfall klang erschöpft. »Tut mir leid, dass ich dich überredet habe, ihn zu überwältigen, um Antworten von ihm zu bekommen.«
»Mir nicht.« Sie hatte vorhin ein überzeugendes Argument geliefert. »Fallon muss etwas wissen, und wenn dieser andere Typ nicht versucht hätte, auf uns zu schießen, hätte ich den alten Knaben vielleicht zum Reden gebracht.«
»Glaubst du, dass Fallon getroffen wurde?«
»Ich glaube nicht, aber der andere«, mutmaßte er. »Es waren zwei Schüsse, oder?« In dem Chaos hatte Marc sich instinktiv in Bewegung gesetzt und Devyn aus der Schusslinie fortgeschafft. »Der Kerl oben auf der Treppe war aus dieser Entfernung erledigt.«
»War das derselbe, mit dem du im Treppenhaus gekämpft hast?«
»Ich konnte ihn nicht richtig erkennen. Bevor wir das Zimmer verlassen haben, habe ich eine Nachricht nach Boston geschickt und darum gebeten, Fallon genauer zu checken und die Nummern zu überprüfen, die von dem Telefon aus angerufen wurden, das ich dem Kerl abgenommen habe, der in unser Zimmer einbrechen wollte.«
»Vielleicht können wir ein Foto hiervon machen«, sagte sie. Sie hielt ihm ihre Hand hin, öffnete die Finger, und ein kleines orange-silbernes Medaillon kam zum Vorschein. »Und herausfinden, was das Symbol bedeutet.«
»Wo hast du denn das her?«
»Als du Padraig an die Gurgel gegangen bist«, grinste sie, »ist es auf die Erde gefallen, und ich habe es mir geschnappt.«
»Zeig mal.« Er nahm es und warf einen Blick auf das Kreuz, dann wieder auf die Straße, bevor er es ihr zurückgab. »Er ist Protestant, so viel steht fest.«
»Wegen dem orangenen Rand?«
»Ja, und ich glaube, die Kreuze sind ein bisschen anders als die katholischen. Immerhin etwas.« In seiner Tasche vibrierte sein Telefon. »Vielleicht ist das Chessie.«
Aber es war eine männliche Stimme, die ihn zu seiner großen Verblüffung begrüßte, als er auf Annehmen drückte.
»Wo sind Sie, Marc?«, fragte Colton Lang. »Offenbar sind Sie nirgends zu finden.«
»Ich wusste gar nicht, dass mich irgendjemand sucht, Colt.« Als der andere darauf keine Antwort gab, fuhr Marc fort: »Ich bin in Nordirland, wie besprochen.« Er warf Devyn einen Blick zu und hoffte, dass sie verstand, warum er sich so vage ausdrückte. Wenn Lang merkte, dass der Faktor Diskretion hinfällig war, würde er Marc möglicherweise nach Boston zurückbeordern. Doch dem würde er sich widersetzen. Er würde Devyn nicht schutzlos in diesem Land zurücklassen. »Um genau zu sein, fahre ich gerade aus Belfast raus.«
Was bedeutete, dass sein Auftrag mehr oder weniger erfüllt war.
Colt antwortete immer noch nicht.
»Ich bin in weiblicher Begleitung«, sagte er bedeutungsvoll. »Womit kann ich Ihnen dienen?«
»Sie können mir sagen, was in Himmelherrgottsnamen los ist.«
»Im Moment ist das leider ungünstig. Wie gesagt, ich bin nicht allein.« Solange Colt davon ausging, dass Marc undercover arbeitete, erwartete er bestimmt nicht, dass er vor Devyn Einzelheiten ausplauderte, oder? »Ich melde mich morgen bei Ihnen.«
»Sie weiß also nichts?«
»Nicht viel jedenfalls.« Er trat aufs Gas, überholte einen langsameren Wagen. »Vollständiger Bericht morgen, Mr Lang.« Dann hatte er eine Idee. »Aber wo ich Sie gerade am Telefon habe, mir ist heute jemand über den Weg gelaufen, und ich könnte mir vorstellen, dass Sie in Ihren Akten Informationen über ihn haben.«
»Wer denn?«
»Ein ehemaliger Boxer namens Padraig Fallon. Lebt in Bangor, östlich von Belfast. Könnten Sie nachsehen, ob wir in der Vergangenheit schon mal mit ihm zu tun hatten?«
»Ich kann sofort eine Standardsuche starten«, erklärte Colt. »Bleiben Sie dran. In der Zwischenzeit können Sie mir ein paar Fragen beantworten.«
»Schießen Sie los.«
Neben ihm nestelte Devyn an dem Medaillon herum und spitzte die Ohren.
»Hat sie ihren leiblichen Vater erwähnt?«, fragte Colt.
»Nicht namentlich.« Zumindest
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