Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
ihre zusammengezogene Brustwarze. »Begehrst du mich?«
»Nein.« Sie kniff die Augen fest zusammen, obwohl ihr Körper vor Verlangen erzitterte. »Sie sind widerlich.«
Er kicherte, auf grausame Weise belustigt, und ignorierte seine Schwäche, als er vorsätzlich sein Erscheinungsbild änderte. In einiger Entfernung konnte er spüren, wie sich seine Gäste näherten. Er hatte die Absicht, seine neuen Kräfte in ihrer ganzen Herrlichkeit zu zeigen.
»Vielleicht wird dich diese Gestalt in Versuchung führen«, meinte er und zog etwas fester an ihrem Nippel. »Öffne die Augen, Tonya.«
Widerwillig hob sie die Lider und stieß ein schockiertes Keuchen aus, als sie seine Gesichtszüge erkannte, die nun eine exakte Kopie von Santiagos Gesicht darstellten.
»Verdammt«, keuchte sie, doch Gaius entging nicht, dass ihr Puls sich beschleunigte und dass ihre Atmung flacher wurde.
Ihre Erregung war nicht ausschließlich der Lust zuzuschreiben, die in der Luft pulsierte.
»Ist das besser?« Er beugte sich zu ihr herab, um den Duft ihres erhitzten Blutes zu genießen. »Bist du in deinen Arbeitgeber verliebt?«
Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als sie sich ihm entgegenwölbte. »Bitte …«
»Was willst du?«, drängte er.
»Dich«, flüsterte sie, und die Ketten rasselten, als sie nach ihm zu greifen versuchte. »Ich will dich.«
Gaius lächelte, als er leise Schritte auf der Treppe vernahm.
»Du willst Santiago?«, gurrte er.
»Ja, bitte«, stöhnte sie und keuchte vor Verlangen. Die Begierde wütete zügellos in ihrem Blut. »Bitte!«
Er ließ seine Fangzähne über die Wölbung ihres Halses gleiten. »Ich sagte dir ja, ich würde dich dazu bringen, mich anzuflehen.«
»Du Bastard!«, bellte eine zornige Stimme vom Türeingang des Kellers. »Lass sie in Ruhe!«
Gaius wich zurück, aber er hielt den Blick noch immer auf die schöne Koboldin gerichtet. Bedauerlicherweise musste Santiago an Gaius’ höhere Position erinnert werden. Selbst innerhalb der Familie musste die Hierarchie bestehen bleiben.
»Aber sie ist so glücklich, bei dir zu sein«, entgegnete er und drehte Tonyas begieriges Gesicht in Santiagos Richtung, sodass dieser ihre flehende Miene erkennen konnte. »Sie begehrt dich schon seit sehr langer Zeit, nicht wahr, Koboldin?«
Santiago ging einen Schritt auf Gaius zu. Sein Zorn lag beinahe greifbar in der Luft und pulsierte durch den Keller. »Sie hat nichts mit dieser Angelegenheit zu tun. Lass sie einfach gehen.«
»Ich werde ihr keinen Schaden zufügen«, versicherte Gaius seinem Gegenüber. »Ich wollte nur deine Aufmerksamkeit erregen.«
»Nun besitzt du sie«, knurrte Santiago.
Gaius richtete sich auf und nahm wieder seine normale Gestalt an. Er setzte ein warmes Willkommenslächeln auf.
Zuerst die Peitsche, dann das Zuckerbrot.
Das war stets seine bevorzugte Art der Herrschaft gewesen.
»Mein Sohn.«
Santiago verzog das Gesicht und wandte seine Aufmerksamkeit der Koboldin zu, die ihren zitternden Körper zu einer kleinen Kugel auf dem Fußboden zusammengerollt hatte.
»Überlasse mir Tonya.«
»Noch nicht.« Gaius trat vor, um Santiago die Sicht auf die Koboldin zu versperren. »Zuerst unterhalten wir uns.«
»Und dann lässt du sie frei?«
»Vielleicht.«
Gaius musterte den Vampir, den er vor so vielen Jahrhunderten als seinen Sohn angenommen hatte. Er hatte sich kaum verändert. Vampire alterten nicht. Aber in den schmalen Zügen lag eine Härte, die vor Daras Tod nicht existiert hatte, sowie ein eisiger Ausdruck, dem es vollkommen an Freude über ihre längst überfällige Wiedervereinigung mangelte.
Gaius verdrängte die Enttäuschung, die in ihm aufstieg, und warf einen Blick über Santiagos Schulter. Er konnte einen winzigen Dämon direkt auf der anderen Seite der Tür wahrnehmen. Es war ein – Gargyle? Eine bedeutungslose Nervensäge. Gaius war weitaus interessierter an dem donnernden Pulsieren von Nefris Macht. Seine Brauen hoben sich, als er bemerkte, dass sie sich von dem Versteck entfernte und nicht etwa näher kam.
»Wohin ist deine Begleiterin unterwegs?«
Santiago schnitt eine Grimasse. »Sie hat noch eine kleine Aufgabe zu erledigen.«
Gaius benötigte einen kurzen Moment, um zu erkennen, dass seine frühere Clanchefin nicht allein war, als sie sich durch den Wald bewegte, von dem das Haus umgeben war.
»Ah.« Gaius verzog die Lippen. »Die Menschen.«
»Nefri ist überraschend überempfindlich für eine Clanchefin. Sie bestand darauf, die
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