Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
dunkel und tief waren, dass ein Mann darin ertrinken konnte.
Ihre Lippen … Dios . Wie viele seiner Fantasien hatten sich schon um die Vorstellung gedreht, wie diese kirschroten Lippen sich um seinen Penis schlossen? Denselben Penis, der bereits schmerzhaft Haltung angenommen hatte.
»Sieh an, was die Katze da hereingeschleppt hat«, sagte er gedehnt und lehnte sich an die geflieste Küchenarbeitsplatte. Seine Augen verengten sich, als er die ausgebleichte Jeanshose, die sich an ihre langen, schlanken Beine schmiegte, und den jadegrünen Kaschmirpullover, der es ihm erlaubte, die Rundungen ihrer vollen Brüste zu bewundern, von oben bis unten betrachtete.
Als sie den Schleier zuletzt durchquert hatte, hatte sie sich in lange Gewänder gehüllt, die die weibliche Makellosigkeit darunter lediglich angedeutet hatten.
Nun fühlte er sich, als habe man ihm einen Hieb in den Magen verpasst.
In dem Versuch, eine Nonchalance vorzugeben, die zu empfinden er weit entfernt war, verschränkte Santiago die Arme vor der Brust und erwiderte Nefris durchdringenden Blick.
»Santiago«, murmelte sie und machte eine kurze Bestandsaufnahme seiner eigenen Jeans, seines grauen Kapuzenpullovers und seines riesigen Schwertes, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte. Ihre distanzierte Selbstbeherrschung weckte seine primitivsten Instinkte.
So kalt und unnahbar sähe sie nicht mehr aus, sobald sie in seinem Bett gelandet war, das schwor er sich insgeheim. Dann wäre sie warm und willig und wild genug, um seinen Hunger zu stillen.
Er würde nicht weniger als das akzeptieren.
Santiago lächelte und machte sich nicht die Mühe, seine primitive Begierde zu verheimlichen. Zum Teufel, sie dachte doch bereits, er sei ein Barbar. Da bestand keine Notwendigkeit, sie zu enttäuschen.
»Ich dachte, du seiest hinter den Schleier zurückgehastet.«
»Gehastet?« Sie hob langsam eine Augenbraue. »Ich bin in mein Zuhause zurückgekehrt.«
»Ohne auch nur einen Abschiedsgruß.«
»Mein Volk brauchte mich.«
Unsinn.
»Wofür?«
Sie zuckte mit den Achseln. »Es war schwierig für uns zu akzeptieren, dass ein Verräter unter uns lebte, ohne dass wir die Wahrheit geahnt hätten.«
Das glaubte er ihr allerdings. Unsterbliche waren eingebildet genug anzunehmen, dass sie nicht getäuscht werden könnten. Es musste eine sehr große Niederlage für ihren Stolz bedeuten, einsehen zu müssen, dem Verräter Obdach gewährt zu haben.
Dennoch wusste Santiago, dass die Sorge um ihr Volk nicht der einzige Grund gewesen sein konnte, weshalb sie ohne Vorwarnung verschwunden war.
»Und du bist davongerannt?«
Sie schenkte ihm ein kühles Lächeln voller Verachtung. »Wovor davongerannt?«
Santiago stürzte auf sie zu, bevor er überhaupt bemerkte, dass er sich bewegte, und packte sie an den Schultern. Sein Kopf stieß herab.
»Hiervor«, flüsterte er, als er sie mit all der Frustration küsste, die ihn den gesamten vorigen Monat gequält hatte.
Einen furchtbaren Moment lang versteifte sich Nefri unter seinen Händen, und Santiago spürte, wie eine kalte Scherbe der Angst sich in sein Herz bohrte. Er konnte sich nicht irren. Unter all ihrem Eis brannte in dieser Frau eine Erregung, die so wild war wie die seine.
Doch dann, als er den Kuss sanfter werden ließ, weil er bis in sein tiefstes Inneres das inständige Bedürfnis verspürte, ihre Reaktion zu fühlen, spürte er ein verräterisches Zittern. Es war nur schwach, aber unverkennbar, als sie sich zu ihm neigte und ihre Lippen einladend nachgaben.
Si.
Erleichterung, gemischt mit einer dunklen, berauschenden Begierde, erfüllte Santiago. Jasminduft stieg ihm in die Nase, und die kühle Seide ihrer Lippen wirkte auf ihn wie pures Aphrodisiakum.
Aber bevor er ihren schlanken Körper in seine Arme ziehen und die Lust stillen konnte, die seit Wochen in ihm wütete, hob Nefri die Hände und stemmte sie gegen seinen Brustkorb.
Widerwillig hob Santiago den Kopf, um ihre blassen Gesichtszüge mit einem grüblerischen Blick zu mustern. »Erwarte bloß keine Entschuldigung«, sagte er.
In ihren dunklen Augen blitzte eine undefinierbare Emotion auf, bevor sie sich wieder in ruhige Teiche aus Ebenholz verwandelten. »Ihr seid …«
»Was?«
»Unzivilisiert.«
Seine Hände glitten über ihre Arme und schwelgten in der weichen Liebkosung des Kaschmirs unter seinen Fingern. Er war ein taktiler Vampir, der es ungemein genoss, zu berühren und berührt zu werden. Es war viel zu lange her, seit er seinen
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