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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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rief sie sich zum hundertsten Mal in Erinnerung. Warum sollte sie nicht alles tun, was in ihrer Macht stand, um zu fliehen? Ihre plötzlich aufgetretene Unfähigkeit, einen einfachen Illusionszauber zu erzeugen, hatte nichts mit Karma zu tun. »Meine Zauberkräfte …«
    Rokes Augen schimmerten in der Dunkelheit überraschend hell. »Was ist mit ihnen?«
    »Sie sind immer noch gedämpft.« Sally ließ den Kopf hängen, weil sie Angst hatte, die Lüge könnte ihr vielleicht im Gesicht geschrieben stehen. »Da gibt es wohl irgendetwas, das meine Kräfte dämpft.«
    »Nun ja, wenn Styx eines ist, dann gründlich.« Glücklicherweise akzeptierte Roke ihre Erklärung und streichelte ihr mit unausgesprochenem Mitgefühl über den Rücken. »Aber wir können nicht hierbleiben.«
    Sally biss sich auf die Lippe. Sie hatte Angst, die Vorratskammer zu verlassen, ohne dass ihre Zauberkräfte sie schützten. »Was sollen wir machen?«
    »Wir müssen von hier verschwinden, bevor die Wachtposten bemerken, dass du dich nicht mit dem Anasso triffst.«
    »Ja, das habe ich verstanden, aber …« Sie verstummte, als ihr Begleiter sich den Regalen mit Konservendosen zuwandte und die Hände ausstreckte, während er von dem einen Ende der Vorratskammer zum anderen ging. »Roke?«
    »Pst«, gab er zerstreut zurück.
    Verwirrt und schweigend sah sie zu, wie er weiter mit seinen Schritten die Kammer durchmaß, den Kopf auf die Seite gelegt, sodass sein rabenschwarzes Haar seine Schulter streifte. Er sah aus, als suche er irgendetwas. Aber was?
    Geschnittene grüne Bohnen?
    »Okay, langsam fängst du an, mir Angst zu machen«, sagte sie schließlich, um das lastende Schweigen zu unterbrechen.
    Er lachte leise und blieb stehen, um die Dosen zur Seite zu schieben. »Hab Vertrauen, mein Liebling.«
    Mein Liebling. Sally schnitt eine Grimasse. Er würde so verflucht sauer sein, wenn die Wirkung ihres Zaubers nachließ.
    Und das würde definitiv geschehen. Schon jetzt konnte sie fühlen, wie ihre Kraft schwand. In einer halben Stunde, vielleicht auch weniger, würde sie völlig erschöpft sein, und dann …
    Glücklicherweise wurde sie von ihren düsteren Gedanken abgelenkt, als Roke dem Regal plötzlich einen Stoß versetzte und ein Teil der Rückwand sich mit einem leisen Ächzen öffnete.
    »Eine Geheimtür«, keuchte sie schockiert. »Woher wusstest du das?«
    »Ich verfüge über das Talent, strukturelle Anomalien zu erspüren.« Er schenkte ihr ein verschmitztes Lächeln. »Bist du beeindruckt?«
    Einen kurzen Moment lang vergaß sie zu atmen. Allmächtiger Gott, war er schön! Unanständig schön, und mit der Fähigkeit ausgestattet, ihr in den unpassendsten Momenten die Knie weich werden zu lassen.
    »Wir sollten gehen.«
    »Sei vorsichtig«, ermahnte er sie und öffnete die schmale Tür weit, bevor er in die Dunkelheit trat. »Sobald die Tür wieder geschlossen ist, wirst du nichts mehr sehen können.«
    Zögernd folgte sie ihm in die staubigen Schatten und schnitt eine Grimasse angesichts der erstickenden Finsternis. Obwohl sie über eine deutlich bessere Sehkraft verfügte als Menschen, konnte sie es nicht mit dem nächtlichen Sehvermögen eines Vampirs aufnehmen.
    »Gibt es hier gar keine Lampen?«, beschwerte sie sich und wischte sich eine Spinnwebe aus den Haaren.
    »Nein, ich vermute, dass diese Tunnel als Fluchtweg für den Notfall gedacht waren.«
    Er bewegte sich schnell und mit fließenden Bewegungen, gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass der Gang steil abfiel und der Lehmboden uneben war.
    »Na toll.« Sally stolperte über einen unsichtbaren Stein.
    »Halt dich an mir fest.« Er streckte ihr eine Hand entgegen, um ihre Finger mit festem Griff zu umfassen. »Ich bringe dich in Sicherheit.«
    Sally vergaß die entnervende Dunkelheit und den Verdacht, dass es in dem vergessenen Gang womöglich von Krabbeltieren nur so wimmelte, als ihre Hände sich berührten und sie mit einem Mal von heftiger Erregung durchzuckt wurde.
    Sie unterdrückte ein leises Aufseufzen. Gesegnete Göttin. Wie schaffte er es nur mit einer so beiläufigen Berührung, dass ihr ganzer Körper sich vor Wonne anspannte?
    Roke war doch derjenige, der unter dem Einfluss eines Bindungszaubers stehen sollte, nicht sie.
    Leider war das ihrem Körper offensichtlich herzlich egal.
    Er war bereit und begierig darauf, auf Roke zu reagieren.
    Sally versuchte ihr Bestes, sich auf etwas anderes als auf die Erregung zu konzentrieren, die in ihrer Magengrube prickelte,

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