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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Forderung, dass die Bürger nicht nur die Parlamente wählen, sondern bei allen wichtigen Projekten mitentscheiden sollten, wurde als völlig utopisch verlacht. Doch seit ihre Mitgliederzahl sprunghaft angestiegen war und ihre Aktionen ein weltweites Medienecho gefunden hatten, wurden sie mehr und mehr ernst genommen. Sogar von Politikern, auch wenn das bei den meisten wahrscheinlich bloßes Kalkül war. Jedenfalls sollte demnächst das erste internationale Treffen der verschiedenen lokalen Initiativen stattfinden, hier bei uns in Berlin, und Kimi gehörte dem Organisationsteam an, das den Event vorbereitete.
    Â»Bis zur Eröffnung sind es nur noch knapp drei Wochen«, erklärte er weiter. »Aber bis heute steht weder das endgültige Programm fest noch ist die Finanzierung gesichert. Wir müssen unbedingt weitere Sponsoren auftreiben und außerdem auch noch eine passende Location für unsere Eröffnungsparty finden. Deshalb haben wir für heute Abend ein spontanes Krisenmeeting anberaumt – und dabei kann ich unmöglich fehlen.« Er legte seine Hände auf meine Schultern und sah mich fast flehend an. »Das verstehst du doch, Nele, oder?«
    Â»J-j-ja, k-k-klar«, stammelte ich. Mir wurde ganz schwummerig, und ich hatte das Gefühl, in seinen blauen Augen zu versinken. »A-A-Aber ich hatte mich so gefreu–«
    Â»Ich mich doch auch!«, fiel Kimi mir ins Wort. Er legte die Stirn in Falten, wie immer, wenn er angestrengt nachdachte. Er wirkte dabei jedes Mal ganz furchtbar ernst und irgendwie reif – gar nicht mehr wie der lässig lockere Kumpeltyp, als der er sonst daherkam. »Wenn du Lust hast, können wir am Sonntagnachmittag ja zusammen in den Mauerpark gehen«, sagte er schließlich. »Zum Karaoke und danach vielleicht zum Eisessen.« Die Hände immer noch auf meinen Schultern, blickte er mir tief in die Augen. »Was hältst du davon?«
    Ja, was wohl?
    Obwohl ich nach außen ganz cool tat, glaubte ich mit einem Mal zu schweben. Ein Jubelsturm brauste durch mein Inneres. Natürlich hatte ich Lust, mit Kimi wegzugehen! Ob in den Mauerpark oder sonst wohin, war mir völlig egal. Von mir aus auch ins Gruselkabinett oder sogar zum Hertha-Spiel, obwohl ich mir aus Fußball rein gar nichts machte.
    Hauptsache, Kimi zeigte endlich Interesse an mir!
    Und das tat er ja wohl, sonst hätte er kaum diesen Vorschlag gemacht, oder? »Gar keine schlechte Idee«, hörte ich mich wie durch einen Nebel antworten und hoffte, dass Kimi meinen rasenden Herzschlag nicht hörte. »Mal sehen, ob ich’s einrichten kann.«
    Â»Würde mich echt freuen, Nele.« Kimi nickte mir lächelnd zu und wollte sich zum Eingang wenden. Doch ich hielt ihn zurück – diesen wunderbaren Schwebezustand musste ich unbedingt länger auskosten!
    Â»W-W-Was ich noch fragen wollte: Habt ihr überhaupt schon Sponsoren aufgetrieben?«
    Â»Also …« Kimi brach ab und musterte mich nachdenklich. Offensichtlich überlegte er, wie weit er mich in die Sache einweihen durfte. Schließlich gehörte ich nicht zu den Better-Worldis, auch wenn ich ernsthaft mit dem Gedanken spielte, bei ihnen mitzumachen. Nicht nur wegen Kimi, sondern weil ich ihr Anliegen höchst wichtig fand. Schließlich gab er sich einen R uck und fuhr fort: »Die Sache ist weit schwieriger, als ich gedacht habe. Seit Wochen telefoniere ich mir die Finger wund und laufe mir die Hacken ab. Aber das Ergebnis ist ziemlich mau. Wenn sich das nicht bald ändert, werden wir am Ende mit großen Schulden dasitzen.« Er verzog das Gesicht. »Ich weiß gar nicht, wie ich das meinen Eltern beibringen soll.«
    Kimi wirkte so bekümmert, dass ich ihn am liebsten in den Arm genommen und getröstet hätte. Was ich natürlich nicht tat. »O Mist«, sagte ich nur. »Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass ihr noch jemanden findet.«
    Â»Danke, Nele.« Er quälte sich ein Lächeln ab. »Und keine Angst, das wird schon noch. Es gibt immerhin noch einige potenzielle Interessenten – und um die muss ich mich in den nächsten Tagen natürlich kümmern.«
    Â»Klar. Und um wen handelt es sich?«
    Aber das schien Kimi doch ein bisschen weit zu gehen. Er schüttelte nämlich den Kopf. »Tut mir leid, Nele. Aber das verrate ich erst, wenn die Sache endgültig gebacken ist. Wie sagt deine Oma so schön: Ein Huhn

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