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Gucci, Glamour Und Champagner

Gucci, Glamour Und Champagner

Titel: Gucci, Glamour Und Champagner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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Nägel sich kratzend über seinen Rücken, seine schlanken, muskulösen Arme bewegten und sich in die Haare seiner breiten Brust gruben, die in einem schmalen schwarzen Streifen über seinem festen Bauch ausliefen. Instinktiv bewegten sich meine Beine nach oben und schlangen sich um seine schmalen Hüften. Bevor ich mich völlig hingeben konnte, hielt er inne im Rausch und löste sich von mir. Ich brauchte eine Weile, bis ich merkte, dass ich mit offenem Mund keuchte, und mein Gesicht von seinen Bartstoppeln brannte.
    »Ich will dich auch«, sagte er leise. »Ich werde dich immer wollen. Ich liebe dich.«
    Ich sah ihn fest an, und die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden zu Feuerwerkskörpern, und das Prickeln auf meinen Lippen breitete sich über jeden Zentimeter meiner ungeschützten Haut aus. Nickend hob ich mich ihm entgegen, um ihn wieder zu küssen. Es begann sanft, aber so blieb es nicht. Seine Worte hallten in meinen Ohren, sein Mund lag hart auf meinem, die Hände verschränkten sich über meinem Kopf, und unsere Körper vereinten sich in absoluter Übereinstimmung. Alles andere schmolz dahin, und er war das Einzige auf der Welt, das Einzige, was existierte, bis es plötzlich auch kein Er und Ich mehr gab. Es gab nur noch ein Wir, und alles andere schwand dahin.

Acht
    Die Rezeption schien besonderen Spaß daran zu haben, mich am nächsten Morgen zehn Minuten früher als vereinbart per Weckanruf aus dem Schlaf zu reißen. Es dauerte dann auch drei wirre Minuten, bis mir der Grund dafür wieder einfiel. Alex war bereits weg, er hatte einen frühen Radioauftritt mit seiner Band, aber das machte das Aufstehen auch nicht leichter.
    Während ich unter der Dusche stand, bis ich mich wieder wie ein Mensch fühlte, ging ich alles noch mal durch, was ich mir im Kopf zurechtgelegt hatte. Doch eins nach dem anderen: Als Erstes musste ich Jenny anrufen. Hier war es erst halb zehn, dort halb eins. Vermutlich nicht die beste Zeit, um ihr mein Herz auszuschütten. Sie hatte seit Dienstagabend weder versucht anzurufen, noch mir eine E-Mail zu schicken, aber wegen der Solène-Geschichte hatte ich mir deswegen noch keine allzu großen Gedanken gemacht. Was zugegebenermaßen kein feiner Zug von mir war. Doch wie mehrfach bewiesen, konnte ich mich immer nur mit einem Problem herumschlagen.
    Nachdem ich mit Jenny gesprochen hatte, musste ich mir wegen meines Artikels Gedanken machen. Ich war so siegessicher gewesen, diesen Auftrag erfüllen zu können, dass die Vorstellung, dem könnte nicht so sein, ein ziemlicher Schock war. Der gestrige Tag hatte Spaß gemacht, und ich hatte auch die Namen ein paar cooler Läden, gut, ich fand sie cool, aber es waren nicht gerade super Geheimtipps für hippe Secondhand- und Retroklamotten. Und so krank und daneben das auch war, ich hoffte wirklich auf Cicis Hilfe. Virginie war ein klitzekleiner Pariser Engel, aber man konnte nicht behaupten, dass Belle mir sehr entgegenkam, indem sie mir ihre am wenigsten modeorientierte Angestellte schickten. Ich rief an der Rezeption an und erkundigte mich, ob Anrufe, E-Mails oder Faxe von Cici für mich gekommen waren, aber da war nichts. Und sie ging nicht an ihr Mobiltelefon. Ich war im Arsch.
    Sobald die Recherche für meinen Artikel fertig und abgeschlossen war (Wunschdenken kann nie schaden), würde ich mich der Alex-Problematik widmen. Den Aktivitäten der vergangenen Nacht nach zu urteilen war ich mir ziemlich sicher, dass alles ganz o.k. war, aber ich hatte völlig vergessen zu erwähnen, dass ich Solène zugesagt hatte, auf ihrer Party zu erscheinen. Und ich hatte das nicht ganz so lustige Gefühl, dass ihm der Sinn eher nicht danach stand.
    Noch schlimmer war allerdings, und es war wirklich tragisch, mir das selbst eingestehen zu müssen, dass der Verlust meiner schönen Sachen mir noch immer keine Ruhe ließ. Kaum hatte ich es vergessen, blitzte unvermittelt das Bild meiner umwerfenden goldenen Louboutins auf und wirkte wie eine Ohrfeige. In meiner Fantasie hatten die Sicherheitsleute des Flughafens meinen Koffer tatsächlich durchwühlt und jedes einzelne schöne Exemplar für sich in die Luft gejagt. Schluchz. Ein Jahr hatte ich gebraucht, bis ich mich wohl in meiner Haut, in meinem neuen Leben fühlte, und es war, als wollte mich jemand auf die Probe stellen, indem er mir alles Stück für Stück wieder wegnahm. Angefangen mit meinen Accessoires. So ein Biest.
    Nachdem ich etwa fünfzehn Minuten in der Rezeption auf Virginie gewartet hatte,

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