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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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er getrunken hatte, doch hauptsächlich wie ein Mann, der nur noch an Sex dachte. Sie hätte beunruhigt sein sollen, und das war sie auch. Doch vor allem, weil ihr der Geschmack in ihrem Mund gefiel. Wie eine scharfe Köstlichkeit durchströmte er ihren Körper und wärmte ihren Bauch. Ihre Zehen kringelten sich in ihren Donald-J.-Pliner-Pumps, und ihre Finger gruben sich in das Gewebe seines Pullis. Seine Hände gaben ihren Hinterkopf nicht frei. Sein Mund
blieb auf ihrem, und trotzdem spürte sie den Kuss am ganzen Körper. Sein feuchter Mund aß ihren, verschlang jeden vernünftigen Gedanken und erregte jeden Zentimeter ihres Körpers. Sie kannte Quinn zwar kaum, aber das war ihr ziemlich egal, als er sie mit Küssen fütterte, die ihr das Gefühl gaben zu vergehen, hier mitten auf dem Bürgersteig im Stadtzentrum von Boise bei lebendigem Leib zu verbrennen. Sie stöhnte und presste sich an ihn.
    Er hob das Gesicht und sprach direkt über ihrem feuchten Mund. »Geh nochmal mit mir aus.«
    Es war keine Frage, und sie nickte. »Okay.«
    »Am Montag.«
    »Okay.«
    Er ließ die Arme sinken und trat einen Schritt zurück. Benommen starrte sie in die bunten Schatten auf seinem Gesicht und berührte die zarte Haut unter ihrer Unterlippe, wo sein Kinn entlanggeschürft war. Sie fragte sich, ob die Stelle gerötet war.
    »Hab ich dir wehgetan?«
    Die kleine Stelle fühlte sich wund an. »Es geht schon.«
    Er legte die Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zur Straßenlaterne. Sein Daumen glitt über die wunde Stelle, und er beugte sich vor, um sie ganz zart unter die Unterlippe zu küssen. »Tut mir leid.« Sie spürte sein Flüstern auf ihrer Haut. Die Wärme seines Atems streifte ihr Kinn und glitt an ihrer Kehle herab. »Ich konnte mich nicht mehr bremsen.«
    Sie schloss die Augen und wartete darauf, dass er seinen Mund wieder auf ihren presste.
    »Lucy.«
    »Ja.«
    »Entweder du fährst jetzt sofort, und zwar allein. Oder du kommst mit mir.« Er trat zurück, und der kalte Wind fuhr zwischen sie, schaffte es jedoch nicht, ihre erhitzten Wangen abzukühlen. »Wofür entscheidest du dich?«
    Lucy öffnete die Augen und räusperte sich. »Ich fahre jetzt.« Sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick. »Allein.« Das überließ sie Romantikern und Liebesromanautorinnen wie Clare. Aber Lust … Lust war was anderes. Lust auf den ersten Blick war etwas, woran Lucy glaubte. Sie hatte sie direkt vor der Nase. Sie erhitzte ihr Blut, konzentrierte sich in ihrem Unterleib und weckte den Wunsch in ihr, Quinn zu folgen, egal, wohin er sie bringen wollte. Stattdessen wandte sie sich ab und griff nach ihrer Handtasche.
    Ein einziger Kuss hatte ihr jeden vernünftigen Gedanken geraubt. Sie würde Quinn wiedersehen. Sie hatte nicht ja sagen wollen, weil es so viele Gründe gab, nein zu sagen. Sie kannte ihn eigentlich nicht und glaubte ihm meist nur die Hälfte. Er hatte etwas an sich, das einen Tick zu intensiv war. Etwas, das ihr sagte, dass er zu viel Gas gab. Irgendetwas stimmte nicht. Etwas, das sie einfach nicht sehen konnte, doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund spielte das alles keine Rolle.
    »Gute Nacht, Quinn«, sagte sie und ging zur anderen Seite ihres Wagens. Sie sah über das Dach ihres BMW zu seiner Silhouette im sanften Licht der Druckerei. Er war groß, dunkel und absolut hinreißend. Mit einem einzigen Kuss hatte er ein Treffen »aus Neugier« zu einem richtigen Date gemacht.
    »Ich melde mich wegen Montag bei dir.«
    Mit dem Wagen als Barriere zwischen ihnen wurde ihr Kopf wieder ein bisschen klarer, und sie erinnerte sich daran, was sie am Montagabend vorhatte. Sie hatte als Dankeschön für eine Rede bei der Schriftstellervereinigung zwei Tickets für ein Eishockeyspiel geschenkt bekommen. Sie hatte Adele dazu einladen wollen, da sie diesen Sport genauso liebte wie Lucy. »Ich hab ganz vergessen, dass ich für Montagabend Steelhead-Tickets habe«, sagte sie. Es war der perfekte Vorwand, um aus der Nummer rauszukommen. Stattdessen fragte sie: »Hast du Lust mitzukommen?«
    »Vorher noch Abendessen?«
    »Klar.« Sie hatte das perfekte Hintertürchen gehabt und es nicht genutzt. Sie würde ihn wiedersehen, und gnade ihr Gott, wenn er je mehr berührte als ihren Hinterkopf.

Am Montagmorgen betrat Quinn den Einsatzbesprechungsraum und quatschte mit ein paar Typen aus dem Labor. Während sie alte Fälle durchkauten, fiel sein Blick auf die Tafel. Lucys Name stand in kräftigem Rot immer noch ganz

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