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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Riesenbrille erhob sich, und Lucy stöhnte innerlich. Die Frau hieß Betty, und als sie aufstand, stieß die ganze Gruppe ein gequältes Stöhnen aus.
    »Ich schreibe an einem Buch, das in einem Pflegeheim spielt«, begann Betty, obwohl Lucy alles über Bettys Buch wusste. Betty schrieb und sprach schon seit Jahren über dieselbe Szene im selben Buch. »Wenn ich nun einen alten Mann um die Ecke bringen wollte, zum Beispiel meinen neunzigjährigen Vater, wie sollte ich das am besten anstellen? Ich hab bei der Gesundheitsberatung angerufen, aber die waren überhaupt keine Hilfe.«
    Sie hatte bei der Gesundheitsberatung angerufen, um sich bei der Recherche helfen zu lassen? Als hätten die nichts Besseres zu tun. »Ich weiß nicht so recht. Wenn er Herztabletten nimmt, könnten Sie ihm eine Überdosis verabreichen.
« Lucy sammelte ihre Papiere zusammen und schob sie in die Faltmappe, in der Maddie ihr ihre sechs Kapitel zurück gegeben hatte, als sie sich zum Lunch getroffen hatten. Sie freute sich schon darauf, Maddies Anmerkungen zu lesen. Lucy legte die Mappe neben ihre Aktentasche und hoffte, dass Betty den Wink verstand.
    Fehlanzeige. »Ich dachte, ihn mit einem Kissen zu ersticken, würde besser funktionieren.«
    »Ersticken wäre gut, wenn Sie etwas nehmen möchten, das schwer nachzuweisen ist. Es gibt keine spezifischen Autopsiebefunde, die einen Tod durch Ersticken nachweisen können«, erklärte sie. »Es mag Prellungen oder Hautabschürfungen geben, wenn das Opfer sich wehrt, aber bei Todesfällen durch Blockade der Atemwege muss der Gerichtsmediziner sich auf forensische Beweise vom Tatort verlassen, um die Diagnose zu untermauern.«
    »Wie?«
    »Wenn Sie wollen, dass der Täter geschnappt wird, lassen Sie ihn etwas am Tatort verlieren.« Sie lächelte. »Meine Damen, ich danke Ihnen für die Einladung. Es war mir wie immer ein Vergnügen, zu Ihnen zu sprechen.«
    Sie schnappte sich ihre Aktentasche und schüttelte ein paar Hände. Während sie sich langsam zu Quinn vorarbeitete, plauderte sie kurz mit ein paar Damen, die stets so freundlich waren, an ihren Autogrammstunden teilzunehmen.
    Nachdem Quinn neulich Abend gegangen war, hatte sie sich gefragt, ob sie ihn je wiedersehen würde. Als er sich verabschiedete, hatte er sie, statt sie wie sonst einfach zu packen und auf den Mund zu küssen, auf die Stirn geküsst. Etwas
hatte nicht gestimmt, doch gestern Nachmittag hatte er angerufen und sie zu sich nach Hause zum Abendessen eingeladen. Sie gestand sich nur ungern ein, wie sehr sie sich gefreut hatte, seine Stimme zu hören. Natürlich hatte sie zugesagt, doch das Abendessen war erst in ein paar Stunden.
    »Was tust du hier?«, fragte sie, als sie vor ihm zum Stehen kam.
    Er stieß sich vom Bücherregal ab. »Du hast mir doch erzählt, dass du heute vor diesen Frauen sprichst, und ich wollte dich hören.«
    Sie schaute auf ihre Aktentasche, damit er ihr Lächeln nicht sah. »Das ist süß.«
    Er lachte leise, und sie blickte wieder auf. »Süß hat mich bisher noch keiner genannt.«
    »Wie denn sonst?«
    Er sah sekundenlang an ihr vorbei. Dann legte er den Arm um ihre Schultern. »Das kann ich in der Öffentlichkeit nicht wiederholen.« Gemeinsam gingen sie an einer Gruppe aus Peacock-Society-Mitgliedern vorbei, die an der Kasse Schlange standen. »Ich dachte, du könntest schon früher zu mir kommen.«
    »Wann denn?«
    »Jetzt gleich.«
    Sie musste wirklich noch arbeiten, denn sie bezweifelte, dass sie später noch viel auf die Reihe kriegen würde. »Ich muss noch nach Hause und mich umziehen.«
    Quinn öffnete ihr die Türen. »Zieh dich nicht um. Dein Rock gefällt mir.«
    »Tja, ich muss trotzdem noch nach Hause. Ich hab uns ein Dessert gemacht.«
    »Echt?« Gemeinsam überquerten sie den Bürgersteig. »Was hast du denn gemacht?«
    Eine Schokoladentorte, die vielleicht, wie sie befürchtete, in dieser frühen Phase der Beziehung zu viel war. Es zahlte sich nie aus, allzu früh das Hausmütterchen zu spielen. Es schürte zu hohe Erwartungen. »Etwas Dekadentes.«
    »Du in diesem Rock bist dekadent.« Er fuhr mit der Hand unter ihren Pferdeschwanz und zog ihren Mund zu seinem. Er küsste sie mehrere Herzschläge lang, dann hob er den Kopf. »Bis bald.«
    »Ja, bis dann.« Sie sah ihm nach, während er über den Parkplatz zu seinem Jeep lief, und ihr Blick glitt zu dem festen Hintern in seiner Jeans. Er war den ganzen Weg durch die Stadt gefahren, nur um ihre Rede vor einer Gruppe Krimiautorinnen zu

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