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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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etwa aus wie eine Serienmörderin?« Bevor er antworten konnte, sagte sie: »Nein, tu ich nicht.«
    Er seufzte und massierte hilflos seinen Nacken. »Du weißt genauso gut wie ich, dass Serienmörder aussehen wie alle anderen.«
    »Schon, aber du bist ein erfahrener Polizist. Solltest du nicht einen Instinkt für sowas haben? Eine gewisse Intuition? Solltest du nicht … warte! Wie lange hast du mich denn für eine Serienmörderin gehalten?« Er sah sie nur an, und sie musste die Frage wiederholen. »Wie lange?«
    »Lucy, du musst verstehen –«
    »Wie lange, Quinn?«, unterbrach sie ihn.
    Er ließ die Hand wieder sinken. »Bis gestern Abend.«
    Sie schnappte schockiert nach Luft, und ihre Augenbrauen schossen bis zum Haaransatz. »Bevor oder nachdem wir? …« Sein Schweigen war Antwort genug, und ihr drehte sich alles. Sie hörte sich stottern wie eine Schwachsinnige, konnte sich aber nicht bremsen. »Du … ich … ich … was, … zum Teufel?« Sie schwieg, um ein paar Mal tief durchzuatmen, und als sie wieder sprechen konnte, deutete sie über den Tisch auf ihn und fragte: »Verscheißerst du
mich?« Nicht gerade brillant, aber immerhin besser als Stottern. »Erzähl mir nicht, dass du mich die ganze Zeit für eine Serienmörderin gehalten hast! Bis gestern Abend?«
    »Nein, ich verscheißere dich nicht. Und ja zur zweiten und dritten Frage.«
    Sie war wie vor den Kopf gestoßen. »Aber du hast mir die Bluse ausgezogen und und und –« Sie versuchte, ruhig durchzuatmen, während sich die Gedanken in ihrem Kopf drehten. »Du wolltest Sex mit mir, obwohl du dachtest, ich würde dich umbringen? Du hättest Sex mit einer Serienmörderin gehabt?«
    »Nein. Das war kein richtiger Sex.«
    Sie schnappte gekränkt nach Luft. Plötzlich kam ihr etwas, das sich verdammt gut angefühlt hatte, schmutzig vor.
    »Es ist kompliziert.«
    Oh Gott. Oh Gott. Das Gefühl, einen Schlag vor den Kopf bekommen zu haben, arbeitete sich weiter nach unten zu ihrer Kehle vor. »Was? Hast du etwa nur versucht, mich dazu zu bringen, dich zu töten?«
    Er runzelte die Stirn. »So ähnlich.«
    Sie schluckte heftig, als der Schmerz in ihrer Brust ankam. »Das heißt, als du mich gestern Abend geküsst und ausgezogen hast, hast du das nur getan, weil du glaubtest, ich würde versuchen, dich umzubringen?«
    »Ich hielt es für möglich.« Er rieb sich hilflos das Gesicht. »Lucy, du musst eins begreifen. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich wollte niemals irgendwem weh tun, aber ich hatte einen Job zu erledigen.«
    Lucy fiel nichts Kränkenderes ein, das er noch zu ihr hätte sagen können. Doch da irrte sie gewaltig.
    »Ich hab bloß meinen Job getan«, fügte er hinzu und machte alles noch schlimmer.
    »Oh Gott.« Sie stand auf und stützte sich mit einer zittrigen Hand auf dem Tisch ab, um nicht hinzufallen. »Die vergangene Woche war nicht real. Nichts daran war es. Ich dachte, du wolltest mit mir zusammen sein, weil du mich magst. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Du hast also nur deinen Job erledigt, und ich …« … hab mich in eine Lüge verliebt . »Ich war ein Volltrottel.«
    Er sprang auf und lief um den Tisch herum. »Du bist kein Volltrottel. Du bist eine tolle Frau, und wenn die Umstände and –«
    Bevor Lucy wusste, was sie tat, holte sie aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Sie hatte noch nie im Leben jemanden geohrfeigt, und er sah genauso fassungslos aus, wie sie sich fühlte. Ihre Handfläche brannte, und sie ballte die Hände zu Fäusten. »Raus hier.«
    Er trat einen Schritt zurück, ging aber nicht. »Es tut mir leid.«
    Irgendwie bezweifelte sie, dass es ihm so leid tat wie ihr. Wut und Schmerz durchzuckten ihre Brust, und sie legte die Hand aufs Herz, als könnte sie es vor dem Zerbrechen schützen. Es zerbrach trotzdem. Ein heftiger körperlicher Schmerz, der sie innerlich zerriss. »Geh jetzt. Bitte.«
    »Ich ruf dich an.«
    »Ich werde nicht rangehen.«
    Er hob beschwichtigend die Hand und ließ sie wieder sinken. »Ich weiß, du glaubst mir das jetzt nicht, aber ich bedaure das mehr, als du ahnst.«
    Damit hatte er Recht. Sie glaubte kein Wort, und ihr war
auch schnurzegal, ob es ihm leid tat. Sie hatte sich in einen Mann verliebt, der nur mit ihr ausgegangen war, weil es sein Job war.
    »Auf Wiedersehen, Lucy.«
    Sie schaute zu Boden, um nichts so Dummes zu tun, wie in Tränen auszubrechen. Er blieb noch eine Weile unschlüssig in ihrer Küche stehen, während mit jeder Sekunde, die verging, noch mehr

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