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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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du.«
    Clare trank einen Schluck Wein und leckte sich die Lippen. »Lonny ist eben manchmal müde. Er arbeitet wirklich hart.«
    »Vom Kacheltischchen-Bauen?« Maddie schüttelte ungläubig den Kopf. »Schätzchen, wenn ein Kerl zu müde für Sex ist, sagt dir das nicht was?«
    »Doch. Dass er ein Künstler ist.«
    Lucy räusperte sich warnend und schüttelte leicht den Kopf. So betrunken sie auch war, sie würde nicht zulassen,
dass irgendjemand Clare auf die Nase band, dass ihr Traummann davon träumte, es Männern zu besorgen. Clare war einer der nettesten Menschen, die Lucy kannte. Sie war freundlich und hatte ein großes Herz, und wenn sie so tun wollte, als wäre Lonny nicht schwul, war Lucy damit einverstanden. Außerdem, welche Berechtigung hatten sie denn schon, ihr in Liebesdingen Ratschläge zu erteilen? Sie selbst hatte sich in einen Mann verliebt, der nur mit ihr ausgegangen war, weil er sie für eine Serienmörderin hielt. Adele war mit einem Mann zusammen gewesen, der sich ständig zu ihrem Haus schlich und Sachen auf ihrer Veranda hinterließ wie eine Art Doppelnull-Geheimagent. Maddie war so paranoid, dass sie jeden Mann, den sie traf, für einen Serien-wasauch-immer hielt, dabei hatte sie seit über vier Jahren kein Date mehr gehabt.
    Also ehrlich, im Vergleich dazu klang Lonny mit seinen Kacheltischchen verdammt gut.
    Adele, die neben Lucy auf der Couch saß, streichelte beruhigend ihren Arm. »Tja, wenigstens hast du Quinn nicht lange genug gekannt, um dich in ihn zu verlieben.«
    »Das wäre katastrophal gewesen.«
    »Nur gut, dass du nicht an Liebe auf den ersten Blick glaubst.«
    »Ja. Nur gut«, log sie und stellte ihr Glas auf dem Tisch ab, bevor sie es noch fallen ließ. Ein sicheres Zeichen, dass sie es mit dem Alkohol langsamer angehen lassen musste.
    »Du weißt, ich mag dich sehr«, fing Maddie an, was immer ein Alarmsignal war, »aber ich muss es einfach sagen. Er passt in dein typisches Muster, mit Männern auszugehen, die du retten willst.«
    Lucy hob protestierend den Zeigefinger. »Diesmal nicht. Quinn hatte keine Probleme, vor denen ich ihn hätte retten müssen, und er hat auch nicht mein Geld geklaut. Er ist total normal.« Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Abgesehen davon, dass er ein verlogener Scheißkerl ist.«
    »Genau das hat Maddie gemeint«, sagte Adele. »Er hatte verlogene Scheißkerl-Probleme.«
    Lucy spürte, wie ihre Stirn sich in Falten legte. Gab es sowas wie »verlogene Scheißkerl-Probleme« überhaupt? »Ich will jetzt nicht mehr über Männer reden. Es ist einfach zu deprimierend.«
    »Ich weiß, worüber wir reden können.« Adele setzte sich ein bisschen aufrechter hin. »Ich brauche Hilfe beim Plot der nächsten Szene meines Buches.«
    Lucy stöhnte innerlich. Mit Adele über Plots zu sprechen hieß, dass man ihr Vorschläge machte, die sie letztlich nie umsetzte.
    »Jetzt ist vielleicht nicht so ganz der richtige Zeitpunkt«, protestierte Maddie zum Glück. »Ich hab echte Probleme, mich zu konzentrieren.« Dann wandte sie sich an Lucy und fragte: »Kaufst du wirklich auf einen Schlag 25 Kilo Katzenfutter?«
    »Wahrscheinlich eher zwanzig.«
    »Kein Wunder, dass Schnucki so fett ist.«
    »Er ist nicht fett. Er ist stämmig.«
    Adele lachte. »Stämmig ist nur ein netter, politisch korrekter Ausdruck dafür, dass er sich von der Futterschüssel fernhalten sollte. Wenn er ein Mann wäre, müsste er seine Klamotten im Geschäft für Übergrößen kaufen.«
    »Du musst Schnucki auf Diät setzen.«
    »Hab ich ja versucht«, seufzte Lucy. »Aber wenn ich nicht aufstehe und ihn füttere, wenn er fressen will, beißt er mich in die Füße.«
    Clare, die gerade dabei war, ihre Fingernägel zu inspizieren, blickte auf und bekam irgendwie Schlagseite. »Wusstet ihr, dass Costco übers Internet Särge vertreibt?«
    Es war offensichtlich Zeit, ihre Freundinnen wieder nüchtern zu kriegen. Zeit fürs Abendessen. »Nee, echt?«, fragte Lucy ungläubig und griff zum Telefon.
    »Du machst Witze.«
    »Muss man da gleich zwei auf einmal nehmen?«
     
    Am nächsten Nachmittag sprang Lucy in ihren BMW und fuhr zu McDonald’s. Ihr Kopf dröhnte, ihr war kotzübel, und die dunklen Sonnenbrillengläser halfen auch nicht viel gegen ihre schmerzenden Augen. Am Abend zuvor hatte sie eigentlich nichts mehr trinken wollen, dann aber beschlossen, dass noch ein paar Gläschen Wein zum Essen nichts schaden könnten. An alles, was danach kam, erinnerte sie sich nur vage. Sie wusste zwar

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