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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Gummispur.
    Er sah erstaunt zu ihr hinüber und ließ seinen Gurt einrasten. »Wo brennt’s denn?«
    »Du hättest ja nicht mitzukommen brauchen.«
    »Da bist du auf dem Holzweg, Sonnenschein.«
    Sie hielt am Ende der Gasse und fuhr auf die Straße. »Nenn mich nicht Sonnenschein. Ich heiße Lucy. Für dich Ms. Rothschild.«
    Er lachte. »Wie lange wollen Sie noch sauer auf mich sein, Mizz Rothschild?«
    »Ich bin nicht sauer.« Sie schaltete in den dritten Gang und schoss mindestens 15 Stundenkilometer schneller als erlaubt die Fifteenth Street entlang. Ein Eichhörnchen flitzte auf die Straße, kam schliddernd zum Stehen und rannte sicherheitshalber zurück auf den Bürgersteig.
    »Klar.« Okay, er hatte sie angelogen, aber er hatte keine Wahl gehabt. Okay, er hatte es ein bisschen zu weit getrieben, aber sie hatte sich nicht gerade beschwert. Immerhin war sie gekommen. Im Gegensatz zu ihm. Wenn hier jemand vergrätzt sein sollte, dann ja wohl er. »Schon immer so ’nen Bleifuß, Schumi?«
    »Wenn’s dir nicht passt, steig aus.« Sie hielt ruckartig an
einer Ampel und katapultierte ihn fast durch die Windschutzscheibe.
    Er lächelte und rief sich ins Gedächtnis, dass sein Job mit ihrer Kooperation viel leichter wäre. Er hatte schon den verstocktesten Verbrechern Geständnisse entrungen; da kam er doch wohl auch mit Lucy klar. »Es ist gut, dass du mich wegen der Briefe angerufen hast.«
    »Bilde dir bloß nichts ein«, knurrte sie, während sie weiter stur nach vorne starrte. Sie verweigerte ihm den Blickkontakt, doch Quinn fand das in Ordnung, da es ihm die Gelegenheit bot, sie so lange anzusehen, wie er wollte. Kurt hatte Recht. Sie sah wirklich aus wie ein Schnittchenteller. »Ich hab dich nicht angerufen. Ich habe bei jemandem angerufen, der mich zu dir durchgestellt hat.«
    »Das spielt keine Rolle.« Er betrachtete in aller Ruhe ihre hohen Wangenknochen, die gerade Nase und den vollen Mund. Schon am ersten Abend hatte er ihren Mund toll gefunden. »Das kommt aufs Gleiche raus. Du wirst mich noch eine ganze Zeit nicht los.«
    »Ich Glückspilz.« Sie trommelte mit ihren roten Fingernägeln auf das schwarze Lederlenkrad. »Vermutlich heißt du wirklich Quinn.«
    »Ja.« Sein Blick glitt von ihrem Kinn zu ihrem langen weißen Hals. Ihr Hals gefiel ihm. Er roch super und schmeckte noch besser.
    »Gibt es wirklich eine Millie?«
    »Ja.«
    Trommel, trommel, trommel. »Deine Frau? Freundin?«
    »Mein Hund.«
    Ihr Kopf drehte sich langsam zu ihm, als spielte sie die
Hauptrolle in Der Exorzist , und ihre Augen wurden zu Schlitzen. »Dein Hund ? Ich hatte Mitleid mit dir, weil deine Frau gestorben ist, und Millie war in Wirklichkeit dein Hund ?«
    »Ich hab nur meinen Job getan, Mizz Rothschild.«
    »Dein Job ist Scheiße.«
    »Manchmal ja.« Die Ampel sprang auf Grün, und sie raste über die Kreuzung.
    »Und wer war die Rothaarige auf den Fotos?«
    »Welche Fotos?«
    »Die auf deinem Kaminsims.«
    »Ach, das ist Anita. Sie arbeitet in der Technikabteilung.« Er konnte förmlich sehen, wie sich die Rädchen in ihrem Gehirn drehten. »Die Fotos sind dort platziert worden, damit ich sie für deine verstorbene Frau Millie halte.«
    »So ähnlich.« Er betete zu Gott, dass sie nie von den Video-und Tonbandaufnahmen erfuhr. »Hör zu, das tut mir alles sehr leid. Es tut mir leid, dass du da mit reingezogen wurdest. Es tut mir leid, dass ich dich anlügen musste.«
    Sie machte ein verächtliches Geräusch. »Wahrscheinlich nicht so leid wie mir.«
    »Die anderen haben es nicht so schwer genommen.«
    Sie drehte den Kopf blitzschnell zu ihm. »Andere? Während du mit mir ausgegangen bist, gab es noch andere? Du hast zu mir gesagt … Arschloch.«
    Vielleicht hätte er das lieber für sich behalten sollen. »Schau lieber auf die Straße.«
    Sie runzelte die Stirn und sah wieder durch die Windschutzscheibe. »Über wie viele andere sprechen wir?«
    »Während ich mit dir ausgegangen bin? Nur ein paar.«
    Lucy bremste und fuhr auf einen Parkplatz vor der Post. Nur ein paar. Er sagte es, als sei es in Ordnung. Als würde es sie nicht völlig niederschmettern, egal wie sehr sie sich dagegen sträubte.
    »In den vergangenen Monaten«, fuhr er fort, während er sich abschnallte, »etwa fünfzehn oder sechzehn.«
    Lucy öffnete die Fahrertür und stieg aus. »Fünfzehn oder sechzehn?« Sie kam nicht umhin, sich zu fragen, wie weit er es mit den anderen getrieben hatte. Hatte er sie geküsst, wie er sie geküsst hatte? Hatte er

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