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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Er hatte nur seinen Job getan. Wenigstens sagte er sich das.
    Jammerschade, dass er kein besserer Lügner war.
    »Meine Freunde würden sowas nicht machen«, sagte Lucy zu Kurt, und Quinns Blick schweifte wieder über ihren Hals zu dem kleinen Fleck auf ihrem Schlüsselbein. Klar, er konnte sich selbst und allen anderen vormachen, dass er bloß seinen Job erledigt hatte, aber Tatsache war, dass es ihm ein bisschen zu gut gefallen hatte. Es hatte ihm gefallen, ihr Lachen zu hören und sie lächeln zu sehen. Es hatte ihm verdammt gut gefallen, sie zu küssen, anzufassen und ihr leises Stöhnen zu hören. Sie in seinem Spiegel anzuschauen, während er ihre Brüste streichelte und durch den dünnen Spitzenbesatz ihres BHs mit ihnen spielte. Er hatte es genossen, im Spiegel das Verlangen in ihren blauen Augen und ihre sanften Atemzüge zu sehen.
    Eigentlich hatte er sie hochgehoben, um sie in sein Schlafzimmer zu tragen, doch er war nur bis in den Flur gekommen.
Er hätte sich gern gesagt, dass er nur Halt gemacht hatte, um zu Atem zu kommen, doch das stimmte nicht. Er hatte Halt gemacht, weil er sie außerhalb der Reichweite der Kameras und Abhörgeräte bis auf die Haut ausziehen wollte. Wie ein eifersüchtiger Liebhaber wollte er sie ganz für sich.
    Er hatte ihre nackten Brüste geküsst und sie zwischen den Beinen berührt, und er konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so lebendig gefühlt hatte. Er hatte sich wieder wie ein kleiner Junge gefühlt, als sie sich anfassten, aneinander rieben und die Klamotten vom Leib zerrten. Es hatte ihm verdammt gut gefallen, sie zum Orgasmus zu bringen und den festen Griff ihrer weichen Hand in seiner Hose zu spüren. Doch während sie schwitzend zum Gipfelsturm ansetzten, hatte er trotzdem seinen Job nie vergessen. Keine Sekunde lang. Aber es war ihm egal gewesen. Die Art, wie Lucy ihn angesehen, berührt und seinen Namen geflüstert hatte, hatte in ihm ein heftiges Verlangen ausgelöst, das seine Selbstbeherrschung ausgeschaltet und sie gefährlicher gemacht hatte als eine ganze Horde mit Flexi-Cuffs bewaffneter Serienkiller.
    »Was wissen Sie über die Peacock Society?«, fragte Kurt.
    »Peacock Society? Sie meinen diese Frauen, die bunte Hüte mit Federn tragen?« Sie zuckte mit den Schultern. »Nicht viel, nur dass man über fünfzig sein, das Leben lieben und gern auffallen wollen muss, glaube ich.«
    »Aber Sie haben nie einen Vortrag bei einem Ortsgruppentreffen gehalten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Warum sollte ich? Ich schreibe Krimis. Kein Emanzenzeug.«
    Allein in Boise gab es zweiundzwanzig Ortsgruppen der Peacock Society, und Quinn hatte sich mit allen in Verbindung gesetzt und um Mitgliederprofile und Anschriftenlisten gebeten. Außerdem wartete er auf ein Mitgliederverzeichnis und Profile der Krimifrauen und auf den neuesten Toxikologiebericht aus dem Büro des Gerichtsmediziners.
    »Was ist mit den Krimifrauen?«, fragte Quinn sie.
    Lucy drehte den Kopf ein wenig und sah ihn aus den Augenwinkeln an. Sollte er noch irgendwelche Zweifel an ihren Gefühlen für ihn gehegt haben, hätten die bohrenden Blicke aus den dunkelblauen Augen alle Unklarheiten beseitigt.
    Ihre Stimme war völlig ausdruckslos, als sie fragte: »Was soll damit sein?«
    »Sie schienen den Plot des Buches zu kennen, an dem du gerade arbeitest.«
    »Na und?«
    »Ist dir schon in den Sinn gekommen, dass zwischen deinem Buch und der Vorgehensweise von Breathless viele Gemeinsamkeiten bestehen?«
    Sie drehte den Kopf noch ein Stück weiter und sah ihn jetzt richtig an. »Eigentlich nicht. Ich weiß, dass sie ihre Opfer erstickt, aber das könnte auch Zufall sein. Wenn man den Atem eines Menschen kontrollieren will, gibt es verschiedene Möglichkeiten.« Sie deutete auf die ordentlich eingetüteten Beweise auf dem Tisch. »Diese Person verrät schließlich nicht, wie sie die Männer umbringt.«
    »Nein, aber wir wissen es.« Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und hielt den Blick auf Lucy geheftet. Sie mochte ihn offensichtlich nicht. Er konnte es ihr nicht einmal
verübeln, aber es war auch egal. Er musste seine Arbeit machen. Diesmal würde er strikt nach Vorschrift vorgehen. »Sie fesselt sie mit Handschellen ans Bett und zieht ihnen eine Reinigungstüte über den Kopf. Klingt das vertraut?«
    Wenn es überhaupt möglich war, wurde Lucys Gesicht noch weißer, und auch wenn Quinn sich einen Dreck darum scheren wollte, fühlte er sich wie ein echtes Arschloch, weil

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