Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)
warme, sinnliche Liebkosung, die sie erst wahrnahm, als es zu spät war. Ihr wurde ganz heiß davon. »Guter Sex beginnt immer mit einem Mann, der weiß, was er tut. Der mir genauso viel Lust bereiten will wie sich selbst. Der die richtige Stelle kennt und sich ihr die ganze Nacht widmet.« Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Und jetzt musst du mir eine Frage beantworten.«
»Schieß los.«
Bevor sie den nächsten Schritt wagten, musste sie es wissen. »War ich für dich bloß ein Job?«
»Manchmal.« Sie runzelte irritiert die Stirn, doch sein leises Lachen überbrückte die Distanz zwischen ihnen. »Wenn du wüsstest, wie schwer du mir meinen Job gemacht hast, würdest du jetzt nicht die Stirn runzeln. Schon am ersten Abend bei Starbucks fand ich dich schön und clever, und
vergaß ständig, dass ich nicht dort war, um mir zu überlegen, wie es wäre, dich zu küssen.«
»Du machst Witze.« Das hatte sie nicht gewusst. Nicht einmal geahnt.
»Nein. Und dann hab ich dich wirklich geküsst und mich gefragt, wie es wäre, dich am ganzen Körper zu küssen. Mich von der Stirn bis zu den Zehenspitzen vorzuarbeiten. Und an den interessanten Orten und weichen Stellen dazwischen Halt zu machen.«
Ihr war ganz flau im Magen, und ihr Mund wurde trocken. »Aber du dachtest doch, ich könnte dich umbringen.«
Er lachte leise. »Ja, man sollte meinen, das würde etwas ändern, aber so war es nicht. Selbst als wir relativ sicher waren, dass du die Mörderin warst, wollte ich dich trotzdem, Lucy. Das ging so weit, dass ich irgendwann fand, in dir zu sterben, könnte es wert sein.« Sein dunkler Blick verbrannte sie bei lebendigem Leib, doch er griff nicht nach ihr. Stattdessen trat er ein paar Schritte zurück, weg von ihr.
Kein Mann hatte je gefunden, dass sie es wert war, für sie zu sterben. Entgegen aller Vernunft liebte sie ihn mehr als je einen Mann zuvor. Ihr war immer hitziger und unruhiger zumute, und sie stieg vom Bett und ging auf ihn zu. Sie legte die Hand an seine Wange, und er drehte den Kopf und küsste ihre Handfläche, worauf sich das leichte Kribbeln, das er stets bei ihr auslöste, über ihren Arm und ihre Brust ausbreitete.
Er schloss die Augen und wich noch einen Schritt zurück. »Ich wollte dich mehr, als ich je etwas in meinem Leben wollte.« Sie ließ die Hand sinken, und er öffnete die Augen und sah sie an. »Das tue ich immer noch.«
Sie kannte das Gefühl. »Warum gehst du dann von mir weg?«
»Weil ich dir versprochen habe, dich mit keinem Körperteil zu berühren. Ich habe dich die ganze letzte Woche belogen und dich dadurch verletzt. Aber das war mein Job. Das hier ist mein Leben, und da möchte ich, dass du weißt, dass ich Wort halten kann.«
Jetzt? Darüber machte er sich jetzt Sorgen? »Das ist sehr ehrenhaft.« Sie biss sich auf die Lippe, um nicht zu lächeln.
»Lachst du mich etwa aus?«, fragte er leicht amüsiert.
Sie trat einen Schritt auf ihn zu und strich über seinen Hals. »Ich frage mich nur, ob ich deine Körperteile anfassen darf.«
»Klar, verdammt.«
»Und du glaubst dann nicht, ich könnte mein Wort nicht halten?«
»Nein.« Er schüttelte den Kopf, wobei sein Kinn ihren Daumen streifte. »Fass an, was du willst. Ich hab ein paar Ideen, womit du anfangen kannst.«
Sie reckte sich auf die nackten Zehenspitzen und fuhr mit den Lippen über sein Kinn. »Ich hab selbst schon ein paar Ideen, aber ich lasse es dich wissen, wenn ich deine Vorschläge brauche.« Sein Geruch berauschte ihre Sinne, und sie öffnete den Mund und küsste ihn am Hals. Sie hörte, wie er scharf den Atem einzog. Sie strich über seine Schultern und Brust, um sein Herz zu fühlen. Es schlug heftig unter ihrer Berührung, und sie hob das Gesicht zu ihm und gab ihm einen aufreizenden, flüchtigen Kuss, der seinen Mund dazu bewog, ihre Lippen zu verfolgen, bis er es nicht mehr ertrug und sie am Hinterkopf festhielt. Dann tauchte er in sie ein
und gab ihr einen heißen, nassen Kuss, der sie innerlich aufwühlte.
Sie machte sich los. »Quinn. Du berührst mich.«
»Was?« Er holte zitternd Atem und zog sie an sich. Er wollte mehr.
»Du darfst mich nicht anfassen«, murmelte sie an seinem Mund, während sie sein Hemd hochzog. Sie zerrte es aus dem Bund seiner Jeans und schob es hoch. »Ich will auf keinen Fall deine Ehre kompromittieren.«
»Den Kampf hab ich schon mit sechzehn verloren, Sonnenschein.«
»Angeber.« Lucy zog ihm das Hemd über den Kopf und warf es hinter sich auf
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