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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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an Jerry vorbei in die Küche. „Ich bin nicht der einzige Lehrer in der Stadt.“
    „Darum geht es nicht, Baby.“
    „Nein, es geht darum, uns vor dem ganzen Medienrummel zu bewahren.“ David deutete mit dem Finger auf Jerry. Er war sich nicht mehr sicher, ob er sich selbst überzeugen wollte oder ihn. „Ich bewahre William vor diesen gottverdammten Spraydosenattacken, davor, diese fürchterlichen Ausdrücke hören zu müssen, von ... von ...“ David ging die Puste aus. Er begann zu weinen und sank zu Boden. „Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.“ Er sah zu Jerry auf und sagte: „Ich dachte, du würdest verstehen, dass ich nur versuche, dich und William zu beschützen.“
    Innerhalb einer Sekunde war Jerry neben ihm, legte ihm die Arme um den zitternden Körper und zog Davids Kopf an seine Schulter. „Alles wird gut, Baby. Dafür sorgen wir schon.“
    Resigniert, fast schüchtern, hob David den Kopf und stand dann auf. „Ich werde nicht zulassen, dass jemand von uns das durchmachen muss. Ich werde nicht ...“ David beugte sich nach vorne und küsste Jerry auf den Scheitel. Der Geruch seines Shampoos machte David schwindlig. „Es ist vorbei, es ist zu Ende. Ich habe gekämpft, ich habe verloren.“
    „Gekämpft?“ Jerry blieb bewegungslos auf dem Boden sitzen und starrte den Wirbelwind an, der sein Geliebter war. „Du bist zu einer Sitzung gegangen und hast nachgegeben.“
    „Vielen Dank auch, fick dich!“ David drehte sich zu Jerry. „Du warst nicht dabei. Du hast nicht gesehen –“
    „Und wessen verdammte Schuld ist das?“ Jerry richtete sich zu seiner vollen Größe auf und ging auf David zu. „Du hast nicht zugelassen, dass ich mitkomme!“ Jerry lachte. Es klang rau und höhnisch. „Der große, böse Löwe musste sicherstellen, dass er die Kontrolle behält, sogar über seinen eigenen Untergang.“
    „Was, zum Teufel, soll das heißen?“
    „Was glaubst du denn, was es heißt, du rückgratloser –“ Jerry drehte sich zur Tür. „Du entscheidest, wann ich komme, du entscheidest, wann wir vögeln, du entscheidest, wann ich dich berühren kann, ob ich übernachten kann, was das Beste für mich ist, was das Beste für William ist ...“
    „Du wusstest von Anfang an, dass –“
    „Das war, bevor ich mich in dich verliebt habe“, brüllte Jerry. „Bevor mir klar geworden ist, dass ich mit dir und William eine Familie gründen will. Wir alle zusammen.“ Jerry öffnete die Tür. Er schrie immer noch. „Bevor mir klar wurde, dass ´seinen Cowboy stehen´ für alle außer dir gilt.“ Jerrys Stimme wurde weich, aber der angewiderte Gesichtsausdruck sagte alles. „Bevor du versprochen hast, bevor, wenn –“ Jerrys Stimme brach und er kaute auf seiner Unterlippe, dann räusperte er sich. „Bevor ich wusste, dass du mir so einfach das Herz brechen kannst.“
    David verengte die Augen und neigte ungläubig den Kopf. „Einfach?“ David lachte. „Du denkst das war einfach für mich?“
    „Ich weiß es nicht, David. Es war mir nicht gestattet, im Zimmer zu sein, während über alles diskutiert wurde.“ Jerry schloss die Tür fast ganz, sah dann aber noch mal zu David herein. Ärger und Frustration standen ihm ins Gesicht geschrieben. David sah auf, gerade als Jerry sagte: „ Er kann alles werden, was er sich wünscht, wenn du ihn unterstützt, ihn ermutigst, ihn liebst .“ Jerry atmete hörbar aus. „Ich habe dir geglaubt, vertraut.“ Und mit einem letzten, traurigen, zynischen Lächeln flüsterte Jerry: „Mach's gut, David.“
    David musste an den Moment am Feuer denken, William geborgen in Jerrys Armen, Jerry so in Sorge um den kleinen Jungen, der so glücklich geworden war, der seinen Onkel so sehr liebte, der endlich ein Zuhause gefunden hatte. Warum ist es falsch, dass ich das beschützen möchte? David brauchte einige Sekunden, bis ihm klar wurde, dass die Laute von ihm kamen und nicht von einem grauenhaften Unfall auf der Straße. Er saß auf dem Boden, konnte sich aber nicht erinnern, sich hingesetzt zu haben. Er hielt seinen Kopf in den Händen, versuchte das Schluchzen unter Kontrolle zu bringen und fragte sich immer und immer wieder, was eigentlich von ihm erwartet wurde. Hatte er in seinem Leben nicht schon genug verloren? Hatte er nicht den Preis für seine „Wahl“ bezahlt? Was würde ihm noch genommen werden, nur weil ...
    Worte erschienen in seinem Kopf: Alles, was du sie nehmen lässt. Er fuhr sich mit dem Ärmel über die Augen und konzentrierte sich

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