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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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William, ohne sich etwas anmerken zu lassen, eingekuschelt, ihm Teddybär Picknick vorgesungen und ihm einen Gutenachtkuss gegeben hatte, obwohl sein Herz brach. Weil ein Cowboy das eben so machte.

Kapitel 16

    E IN schrilles Klingeln weckte David, er hatte nur ein oder zwei Stunden geschlafen, aber er war trotzdem überrascht, wie lange er brauchte, um zu registrieren, dass das Klingeln vom Telefon kam. Er setzte sich im Bett auf. Sein Kopf pochte, sein Herz raste. Seit über zwei Wochen hatte er die Wohnung nicht mehr verlassen, außer um zur Schule zu gehen. Er hatte nicht gegessen, hatte nachts nicht mehr als zwei Stunden geschlafen, hatte nicht aufgehört, das Bild anzustarren, das neben dem Quilt seiner Großmutter hing. Becoming Human.
    „Hallo?“ Davids Kehle fühlte sich trocken und kratzig an.
    „David?“
    „William, was ist los?“
    „Ich glaube, Onkel Jerry ist krank.“ Die Angst in Williams Stimme ließ David zusammenzucken.
    „Ist er da? Kann er telefonieren?“ Davids nächste Frage blieb ihm im Hals stecken, als er im Hintergrund Glas splittern hörte. „William, schließ die Haustür auf, geh in dein Zimmer und mach die Tür zu. Ich bin gleich da.“ David legte das Telefon weg und hastete im Zimmer umher, hob Klamotten auf und warf sie sich über, ohne darauf zu achten, ob sie sauber oder auf die richtige Seite gedreht waren. Dann rammte er seine Füße in die Schuhe und lief zur Tür hinaus, ohne abzusperren.
    Es waren die längsten 15 Minuten seines Lebens. Die Fahrt zurück zur Ranch. Wie konnte das nur passieren? Natürlich war die Frage rhetorisch. David wusste genau, dass es seine Schuld war, weil er ein Feigling war – kein Cowboy. Er hatte seine Ängste sein Leben bestimmen lassen, wie er es schon so viele Male zuvor getan hatte. Seine Familie, Sampson, die Bennettbrigade – sie alle hatten es geschafft, seine Ängste zu finden und zu schüren. Die Angst, seinen Treuhandfonds zu verlieren, allein zu sein, sich hinzustellen und zu kämpfen. Williams Stimme – Davids Kehle wurde eng bei dem Gedanken an die leise Stimme aus dem Hörer. Was würde er vorfinden, wenn er ankam? Was, wenn er den kleinen Jungen verletzt vorfand, oder Schlimmeres? Wie würde er das jemals verwinden? Kommt schon, Blödmänner, schrie er, ohne jemand bestimmten zu meinen. Die anderen Fahrer waren wahrscheinlich nur Leute wie er, die einfach an ihrem Ziel ankommen wollten und diesen gottverdammten Regen verfluchten.
    Er fuhr auf den Highway, während Williams ängstliche Stimme immer und immer wieder in seinem Kopf widerhallte. Sein Fuß lag wie Blei auf dem Gaspedal, sein Auto kratzte an der Höchstgeschwindigkeit. Die Polizei! Ihm kam der Gedanke, dass er sie direkt zum Haus führen könnte. Die Vandalen, die Diebe oder was immer William Angst machte, würden auf frischer Tat ertappt werden. Als er die Lichter des Hauses sah, bremste er, aber zu spät. Er rauschte viel zu schnell um die Ecke und landete im Graben. Verdammte Scheiße, fluchte er, kämpfte sich aus dem Fahrzeug und rannte die letzten 300 Meter, so schnell er konnte.
    „William?“ David stürmte ins Haus. „Bleib wo du bist – ich komme zu dir.“
    Bevor David die Treppe hinauf laufen konnte, hörte er ein Geräusch aus der Küche. Er schob sich je einen Schlüssel zwischen zwei Finger und bewegte sich leise auf die Küche zu, bereit, es mit jedem aufzunehmen, der versuchen würde, seine ... was? Familie? ... zu verletzen. David hatte es ordentlich vermasselt. Es war nicht seine Familie, würde nie seine Familie sein. Er sah eine Bewegung beim Kühlschrank. „Ich habe die Polizei gerufen. Sie sind auf dem Weg ...“
    „Gut!“
    David sprang zurück, als Jerry auf ihn zutaumelte.
    „Glaubst du, sie bringen mehr Whisky mit?“ Jerry lachte und ließ sich in einen Stuhl fallen. „Was willst du, verdammt noch mal?“
    David wich ein Stück zurück, als er die zerbrochenen Gläser sah, deren Splitter über Spüle und Arbeitsplatte verstreut waren. „Jerry?“
    „Jawohl, das bin ich, der verdammte Onkel Jerry.“
    „Alles okay?“ David steckte seine Schlüssel in die Tasche und setzte sich an den Tisch. „William hat mich angerufen. Er hat gesagt, dass du krank bist.“
    „War ich.“ Jerry rieb sich mit den Händen übers Gesicht. „Hab ungefähr 50 Dollar in Form von Whiskey ausgekotzt.“
    „Er hat Angst, Jerry.“ David stand auf und ging zur Treppe. „Ist es dir recht, wenn ich nach ihm sehe?“
    „Interessiert mich

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