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Gute Beziehungen

Gute Beziehungen

Titel: Gute Beziehungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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einmal in zwei Abschnitte gegliedert – den oberen für die Probleme, die andere haben, und den anderen für den Bereich ohne Probleme. Das teilt unser Fenster in drei ziemlich instabile Flächen auf.
    Es gibt drei Faktoren oder Variablen, die das Fenster instabil oder veränderlich machen:

    1. das Selbst (wie ich im Augenblick fühle),
    2. der oder die anderen Beteiligten (dort treten die Verzerrungen auf) und
    3. die Umgebung, in der das Verhalten stattfindet.

    In Kapitel 10 werde ich näher auf diese Faktoren eingehen. Hier möchte ich Ihnen nur begreiflich machen, dass die Linie, die akzeptable von nicht akzeptablen Verhaltensweisen trennt, nicht festgelegt ist. Sie bewegt sich. Schauen Sie sich das unten stehende Beispiel des Lotteriegewinners an.

    Das heißt, mein Verhalten wird nicht beständig sein – nicht, dass ich etwas an der Beständigkeit auszusetzen hätte, im Gegenteil, sie hat einiges für sich. Fußballer, die beständig gut spielen, werden gefeiert, und Anwälte, Ärzte, Schriftsteller und Angehörige anderer Berufe, die beständig produktiv sind, stehen hoch im Kurs. Doch versuchen Sie nicht, diese Beständigkeit zum Maßstab für die Beurteilung des eigenen oder des Verhaltens anderer zu machen. Das geht nicht. Ich kann nicht beständig sein, wenn ich nicht ständig bin, wie ich bin, und ständig empfinde, wie ich empfinde. Später werde ich erläutern, wie ich andere wissen lassen kann, was mich stört und warum – ohne ihnen Vorwürfe zu machen oder sie zu kritisieren.
    Ergänzen wir das Diagramm schließlich noch durch ein Feld mit Strategien, die wirklich hilfreich sind, wenn jemand Probleme hat und Assistenz braucht. Im nächsten Kapitel werde ich zunächst erläutern, wie die meisten Menschen auf solche Situationen reagieren, wie wenig hilfreich ihre Reaktionen meist sind und welche fünf Fertigkeiten es gibt, die wirklich nützen.

6. KAPITEL
Intakte Beziehungen herstellen
    Wenn ich ernsthaft daran interessiert bin, meine Beziehungen zu verbessern, muss ich vier Dinge tun:

    1. Ich muss lernen, wie und wann man zuhört.
    2. Ich muss lernen, mich auf eine bestimmte Art und Weise mitzuteilen und es zum richtigen Zeitpunkt zu tun.
    3. Ich muss lernen, mit Konflikten so umzugehen, dass es am Ende keinen nachtragenden Verlierer gibt.
    4. Ich muss mit den Menschen, die mir wichtig sind, einen offenen Dialog beginnen und kontinuierlich fortführen.

    Beziehungen werden durch bestimmte Kommunikationsmuster hergestellt oder zerstört. Offene und ehrliche Kommunikation ist die Grundlage für gute Beziehungen. An schlechter Kommunikation scheitern sie. So einfach ist das.
    In der zwischenmenschlichen Kommunikation geht es darum, zu verstehen und verstanden zu werden. Da ich unbedingt möchte, dass wir uns in diesem Punkt verstehen, zur Sicherheit noch einmal: In der zwischenmenschlichen Kommunikation geht es darum, zu verstehen und verstanden zu werden.
    Wenn Sie sich über etwas ärgern und es mir sagen, was bezwecken Sie damit? Warum erzählen Sie es mir? Ist es nicht so, dass Sie mir mitteilen möchten, was in Ihnen vorgeht, dass ich verstehen soll, welche Gedanken und Gefühle Sie bewegen? Wenn Sie es mich nicht wissen lassen wollten, hätten Sie mir nicht davon berichtet.
    Wenn ich Sie darüber informieren möchte, wie mir zumute ist, muss ich mit Ihnen reden. Was erwarte ich von Ihnen? Verständnis. Für diese Art des Einfühlungsvermögens gibt es ein Wort: Empathie, Einfühlungsvermögen. Nicht Sympathie, die betrifft den Zuhörer. Wenn Sie empathisch sind, stellen Sie eine Vermutung über meinen Gemütszustand an, erkennen, wie es in mir aussehen muss, teilen mir mit, was für einen Eindruck Sie gewonnen haben. Wenn ich möchte, dass Sie sich mir gegenüber empathisch verhalten, muss ich Ihnen sagen, wie es mir tatsächlich geht. Auch dafür gibt es einen anschaulichen Begriff: Transparenz. Damit Sie mich verstehen, muss ich transparenter, offener werden, ich muss deutlicher zum Ausdruck bringen, wer und was ich wirklich bin.
    Ich werde noch näher darauf eingehen, wie wir mit anderen sprechen müssen, damit sie zuhören, wie sich Konflikte lösen lassen, die in jeder Beziehung unvermeidlich sind, und wie Dialoge aussehen können, wenn es keine Probleme gibt. Doch zuerst müssen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie wir so zuhören, dass die anderen sich verstanden wissen.

    Ein Beispiel: Während der Mittagspause setzt sich ein Freund zu Ihnen an den Tisch und sagt: »Ich habe

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