Gute Beziehungen
enthalten sie verborgene Botschaften. In Straßensperre 1 bis 5 ist die Botschaft versteckt : Du bist zu dumm, um es selbst herauszufinden, deshalb sage ich es dir . Die Sperren 6 bis 11 unterstellen: Mit dir stimmt etwas nicht (und teilen in einigen Fällen – etwa beim Analysieren und Diagnostizieren – gleich mit, was es ist). In Sperre 12 heißt die verborgene Nachricht: Es ist gefährlich, darüber zu sprechen oder Es ist mir unangenehm, davon zu hören .
Gelegentlich werden die Sperren auch als Sprache der Nichtakzeptanz bezeichnet. Nun wissen wir aber, dass wir, um zu verstehen, was ein anderer denkt und/oder fühlt, akzeptieren müssen, dass seine Gedanken und Gefühlezumindest im Augenblick wahr und real für ihn sind. Daher brauchen wir die Sprache der Akzeptanz, das heißt, ein Feedback, das Verständnis für die Gedanken und Gefühle signalisiert, die der Sprecher äußert.
Fünf Werkzeuge des Zuhörens
Eines der wichtigsten Werkzeuge für das Zuhören, das Sie sich aneignen können, ist so naheliegend, dass die meisten Menschen mich wie das siebte Weltwunder ansehen, wenn ich es ihnen sage. Hier ist es: Halten Sie den Mund .
Genau. Halten Sie den Mund. Denn Sie können schlecht zuhören, wenn Sie sprechen oder sich überlegen, was Sie als Nächstes sagen.
Betrachten wir ein zweites Werkzeug. Während Sie den Mund halten, sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Sprecher richten. Menschen in »Helfer-Berufen« bezeichnen das als Zuwendung. Sie müssen sich dem Sprecher zuwenden . Stellen Sie Blickkontakt her, schauen Sie ihn an, nehmen Sie eine offene Körperhaltung an, bleiben Sie außerhalb seines persönlichen Raums. Für die meisten Menschen sind das ein bis zwei Meter. Da dieses Maß individuell unterschiedlich ausfällt, können Sie den besten Abstand herausfinden, indem Sie näher an den Sprecher heranrücken, bis Sie in seinen persönlichen Raum eindringen und er sich zurücklehnt; dann weichen Sie etwa dreißig Zentimeter zurück.
Manchmal wird von Ihnen als Hörer nicht mehr verlangt, als einfach still da zu sein, doch wenn Sie vollkommen verstummen, kann Ihr Gesprächspartner nicht wissen, ob Sie wirklich aufmerksam sind, deshalb ist ein drittes Werkzeug wichtig. Auch das hat einen Namen: einfache Bestätigung . Das ist allerdings eine etwas hochtrabende Bezeichnung für eine Reihe wenig spezifischer Äußerungen wie hmm , wirklich , echt und weitere neutraleEinwürfe, die Sie mit Nicken und entsprechendem Mienenspiel begleiten können.
Hin und wieder fällt es Menschen schwer, einen Anfang zu finden. Oder sie sagen gar nichts, lassen aber durch ihr Benehmen und Verhalten erkennen, dass sie sprechen möchten. Sie weinen, schimpfen, lassen den Kopf hängen, schlurfen mit den Füßen oder signalisieren in irgendeiner anderen Form, dass etwas nicht stimmt. Werkzeuge für solche Anlässe sind offene Fragen wie: »Du scheinst (traurig, nervös usw.) zu sein. Möchtest du darüber sprechen?« oder Äußerungen wie: »Erzähl mir, was los ist«. Einladungen zum Reden, mehr nicht. Ich nenne sie Türöffner , denn genau das leisten sie: Sie öffnen die Türen zu einem Gespräch.
Trotz ihrer Nützlichkeit können ruhige Zuwendung, Türöffner, empathische Lautäußerungen und ähnliche Werkzeuge nicht zeigen, dass Sie den Sprecher verstehen, sondern nur, dass Sie da sind und sich dem anderen zuwenden. Daher brauchen Sie das fünfte Werkzeug des Zuhörens: Feedback . Das war es, was unsere Kursleiterin von der Mutter in der Abflughalle eigentlich erwartet hätte – ein wenig Feedback für die Tochter.
Es ist nicht schwer. Sie müssen einfach im Gedächtnis behalten, dass die Wörter, die Menschen äußern, gewöhnlich ein Code, eine Verschlüsselung, sind. Das kleine Mädchen im Flughafen sagte: »Ich will nicht ins Flugzeug. Ich will nicht. Ich will nach Hause.« Wenn ich eine solche Äußerung höre, kann ich mich fragen: »Wie geht es ihr wohl, wie mag es sein, in ihrer Haut zu stecken?« Ich bin kein Gedankenleser. Da es bestenfalls eine Vermutung sein kann, halte ich mich an meine beste: Ich vermute, dass das kleine Mädchen Angst hatte.
Es folgen einige verschlüsselte Äußerungen. Was vermuten Sie? Wie könnte die tatsächliche Botschaft lauten?
1. Ärgerlicher Nachbar sagt: »Mir stinkt der Job. Er ist langweilig und ich würde gern kündigen, aber die Kinder studieren, und auch sonst ist noch ’ne Menge abzuzahlen … Wo finde ich bloß eine andere Stellung, die so gut bezahlt
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