gute freunde - boese freunde
Herdenmobber sind für sich alleine häufig sehr unsicher, ängstlich. Sie sind überwiegend Opfer der Gruppendynamik, von Führern und Verführern
»Edle« Mobber. Dieser fühlt sich »edel«, »hilfreich« und »gut«. Die eigene Person oder Gruppe wird aufgewertet, die scheinbaren oder tatsächlichen Leistungen werden betont. Gleichzeitig wird auf die angeblichen Unzulänglichkeiten des oder der »Bösen« hingewiesen.
Hilfe
Was tun? Gibt es eine Therapie? Wie leider viel zu oft, ist diese nicht einfach, nicht schnell zu realisieren und mühevoll. Es gibt Intervention und Prävention, also kurzfristige Sofortmaßnahmen und die langfristige Vorbeugung von Cyber-Mobbing.
Übrigens … googlen Sie sich ruhig einmal selbst! Geben Sie Ihren Namen in Anführungszeichen in Google ein und/oder |112| in einer der Personen-Suchmaschinen wie www.yasni.de oder www.123people.de . So erfahren Sie, was im Netz über Sie zu finden ist.
Sie sind von Cyber-Mobbing betroffen? Vielleicht hilft dies:
Reden Sie darüber!
Sichern Sie Beweise!
Sperren/Ignorieren Sie den Cyber-Bully! Antworten Sie nicht!
Melden Sie es!
Der allererste Schritt ist nicht immer der einfachste und sicherlich leichter gesagt als getan. Suchen Sie sich eine Vertrauensperson (der beste Freund/die beste Freundin, Eltern, Lehrer), mit der Sie darüber reden können. Jemanden, der Ihnen glaubt und helfen möchte. Gibt es keinen solchen Menschen in der Nähe, helfen auch Profis. Dies kann die »Nummer gegen Kummer« sein, die unter www.kinderund jugendtelefon. de und 0800 1110333 für Jugendliche und unter 0800 1110550 für Eltern kostenlos zur Verfügung steht. Vielleicht gibt es einen Schulsozialarbeiter/eine Schulsozialarbeiterin oder ein Jugendamt oder einen Psychologischen Dienst in Ihrer Gemeinde.
Neele (16) kann es einfach nicht leiden, wie andere von der Klassenlehrerin immer bevorzugt werden, besonders Jungs. Sie gründet einen Mädchen-Clan, der regelmäßig die Jungs ihrer Klasse in Online-Spiele einlädt und dort regelrecht bekämpft.
Versuchen Sie, den Täter, die Täterin zu sperren bzw. nicht zu beachten und antworten Sie auf keinen Fall, indem Sie Gleiches mit Gleichem heimzahlen (also nie Beleidigungen mit |113| Beleidigungen beantworten!). Nutzen Sie die technischen Möglichkeiten wie eine neue Handy-Nummer, den Spam-Filter beim E-Mailing oder die Ausschluss-Möglichkeiten im Instant Messenger. Löschen Sie den Täter, die Täterin von allen Freundeslisten. Anders als beim Getuschel und Gerüchte-Verbreiten auf dem Schulhof existieren meist Beweise in schriftlicher Form oder per Bilder oder Videos. Speichern Sie diese Beweise auf Ihrem Computer und machen Sie Ausdrucke davon!
Bei vielen Anbietern (so wie bei SchülerVZ) besteht die Möglichkeit, Dinge zu melden. Nutzen Sie diese Möglichkeit! Melden Sie das Cyber-Mobbing eventuell in der Schule bei der Schulleitung oder sogar bei der Polizei. Auch wenn es keinen eigenen Mobbing-Paragrafen gibt, so verstoßen doch die meisten Dinge gegen das Strafrecht. Beleidigungen und Verleumdungen fallen darunter oder das Recht am eigenen Bild, Datenschutzbestimmungen, Briefgeheimnis und vieles mehr. Es gibt also durchaus rechtliche Handhabe dagegen. Leider haben diese Bagatell-Delikte aus Sicht der Polizei nicht immer höchste Priorität bei der Strafermittlung.
Meine Erfahrungen aus der Schule sind, dass sich trotz aller angestrebter Anonymität Opfer und TäterIn sehr wohl kennen. In diesem Fall nutzt es vielleicht, sich zunächst freundlich, aber klar und deutlich beim Täter/bei der Täterin zu melden, ihm/ihr eine Frist zu setzen (»Bis Dienstag sind bitte alle Inhalte über mich gelöscht!«) und seine/ihre Eltern zu informieren. Diese sind oft genug erschrocken von dem Tun ihres Kindes. Nützt all dies nichts, ist der Gang zur Klassenlehrerin und zur Schulleitung der nächste Schritt. Bringt auch dies nichts, so sollte man sich überlegen, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Wie gesagt, Beweise sollten Sie haben!
|114| Darin liegt auch ein großes Problem, denn was Sie zur Beweissicherung tun können, kann jeder andere ebenfalls tun bzw. getan haben. Sie können sich also nicht sicher sein, dass die Inhalte wirklich aus dem Internet gelöscht sind. Der Spruch »Das Internet vergisst nichts« hat sogar eine entsprechende Institution: www.archive.org ist als Bibliothek anerkannt und macht nichts anderes, als die Inhalte des Internets zu speichern. Abgesehen davon weiß man nie, wer was wann auf
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