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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Miss Celia«, sagt sie. »Wie die dich behandelt? Was zahlt sie dir, damit du Mister Johnny und den Kochunterricht auf dich nimmst? Muss ja weniger sein wie bei allen andren.«
    »Du weißt, dass sie mir das Doppelte zahlt.«
    »Oh, klar, stimmt. Na ja, trotzdem, wo immer ihre vielen Freundinnen kommen und du die ganze Zeit hinter ihnen herräumen musst.«

    Ich guck sie nur an.
    »Und die zehn Kinder, die sie hat.« Aibileen hält sich die Serviette an den Mund, um ihr Lachen zu verstecken. »Muss dich doch wahnsinnig machen, das Geschrei den ganzen Tag und die Unordnung in dem großen, alten Haus.«
    »Ich glaub, du hast gesagt, was du sagen willst, Aibileen.«
    Aibileen tätschelt mir den Arm. »Tut mir leid, aber du bist nun mal meine beste Freundin. Und ich find, du hast es da draußen ganz schön gut. Okay, sie trinkt vielleicht mal einen oder auch zwei, um über den Tag zu kommen. Und wenn? Geh am Montag hin, und red mit ihr.«
    Ich fühl, wie sich mein Gesicht zusammenknittert. »Du meinst, sie nimmt mich wieder? Nach allem, was ich gesagt hab?«
    »Sonst wird doch keine bei ihr arbeiten. Und das weiß sie auch.«
    »Stimmt. Sie ist dumm.« Ich seufz. »Aber blöd ist sie nicht.«
    Ich geh heim. Leroy sag ich nicht, was mich plagt, aber ich denk den ganzen Tag und das ganze Wochenend dran. Ich bin öfter gefeuert worden, wie ich Finger zum Abzählen hab. Ich bet zu Gott, dass ich’s am Montag schaff, meinen Job wiederzukriegen.

KAPITEL 18

    Am Montagmorgen prob ich auf der ganzen Fahrt zur Arbeit. Ich weiß, ich hab den Mund nicht halten können . . . Ich geh in ihre Küche. Und ich weiß, ich hab Sachen gesagt, die mir nicht zukommen . . . Ich stell meine Tasche auf den Stuhl, und … und . . . Das ist das Schwerste. Und ich möcht mich entschuldigen.
    Wie ich Miss Celias bloße Füße durchs Haus patschen hör, mach ich mich auf alles gefasst. Ich weiß ja nicht, ob sie toben oder eiskalt sein wird oder ob sie mich auf der Stelle wieder feuert. Ich weiß nur eins: Ich werd zuerst reden.
    »Morgen«, sagt sie. Sie ist noch im Nachthemd. Hat sich noch nicht mal das Haar gebürstet und erst recht noch nicht das ganze Zeug aufs Gesicht geschmiert.
    »Miss Celia, ich … muss Ihnen was sagen …«
    Sie stöhnt, presst sich die Hand auf den Bauch.
    »Ist … Ihnen nicht gut?«
    »Nein.« Sie legt ein Maisbrötchen und bisschen Schinken auf einen Teller, nimmt dann den Schinken wieder runter.
    »Miss Celia, ich wollt Ihnen sagen …«
    Aber sie geht einfach raus, während ich noch red, und jetzt weiß ich, ich hab wirklich ein Problem.
    Ich mach mich an meine Arbeit. Vielleicht ist es ja verrückt von mir, so zu tun, wie wenn ich den Job noch hätt. Vielleicht gibt sie mir ja für heute gar kein Geld. Nach meinem Mittagessen
mach ich Miss Christine in As the World Turns an und bügel, was zu bügeln ist. Normal kommt Miss Celia rein und guckt mit mir, aber heut nicht. Wie die Sendung vorbei ist, wart ich eine Zeitlang in der Küche auf sie, aber Miss Celia erscheint nicht mal zu ihrem Kochunterricht. Ihre Zimmertür bleibt zu, und um zwei Uhr fällt mir nichts mehr ein, was ich tun kann, außer ihr Zimmer machen. Ich fühl Angst im Magen, wie wenn ich eine Bratpfanne verschluckt hätt. Ich wollt, ich hätt meine Entschuldigung gleich am Morgen rausgebracht, wie ich die Chance dazu gehabt hab.
    Schließlich geh ich nach hinten, starr auf die geschlossene Tür. Ich klopf, aber es kommt keine Antwort. Irgendwann wag ich’s, die Tür aufzumachen.
    Aber das Bett ist leer. Jetzt hab ich’s mit der geschlossenen Badtür zu tun.
    »Ich muss jetzt hier drin meine Arbeit machen«, ruf ich. Keine Antwort, aber ich weiß, sie ist da drin. Ich fühl sie hinter der Tür. Ich schwitz. Ich will dieses verdammte Gespräch hinter mich bringen.
    Ich geh mit meinem Wäschesack im Zimmer rum und stopf die ganze Ladung Kleider vom Wochenend rein. Die Badtür ist immer noch zu, und von drin kommt kein Mucks. Ich weiß, das Bad ist eine einzige Unordnung. Ich horch auf irgendein Lebenszeichen, während ich die Laken über der Matratze straffzieh. Die hellgelbe Nackenrolle ist das Hässlichste, was ich je gesehen hab, an den Enden zusammengezurrt wie eine große, gelbe Wurst. Ich klatsch sie auf die Matratze, zieh die Tagesdecke glatt.
    Ich wisch den Nachttisch ab, stapel auf ihrer Seite die Look -Hefte und das Bridgebuch, das sie bestellt hat. Ich rück die Bücher auf Mister Johnnys Seite zurecht. Er liest viel. Ich nehm Wer die

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