Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
Vom Netzwerk:
Ihr einen und mir einen. Wir sehen ganz schön komisch aus mit den Dingern.
    »Eines Tags kam mal ein kluger Marsmann auf die Erde, weil er den Menschen paar Sachen beibringen wollt«, sag ich.
    »Ein Marsmann? Wie groß?«
    »Ach, so ein Meter fünfundachtzig war er.«
    »Wie hat er geheißen?«

    »Marsmann Luther King.«
    Sie atmet ganz tief ein und lehnt den Kopf an meine Schulter. Ich fühl ihr kleines Herz an meinem schlagen wie Schmetterlingsflügel.
    »Er war ein ganz netter Marsmann, der Mister King. Hat genauso ausgesehen wie wir, Nase, Mund und Haar auf dem Kopf, aber manche Leute haben ihn komisch angeguckt, und manche Leute waren richtig gemein zu ihm.«
    Ich könnt ja so was von Ärger kriegen für meine kleinen Geschichten, vor allem mit Mister Leefolt. Aber Mae Mobley weiß, dass es unsere »Geheimgeschichten« sind.
    »Warum, Aibee? Warum waren sie so gemein zu ihm?«
    »Weil er grün war.«
     
    Zweimal an dem Morgen hat Miss Leefolts Telefon geklingelt, und zweimal bin ich nicht rechtzeitig hingekommen. Das eine Mal, weil ich versucht hab, die nackige Kleine im Garten einzufangen, und das andere Mal, weil ich grad auf der Toilette im Carport war, und wo Miss Leefolt jetzt mit dem Baby schon drei Wochen – drei volle Wochen – über die Zeit ist, kann ich von ihr nicht erwarten, dass sie ans Telefon rennt. Aber ich hab auch nicht erwartet, dass sie mich anschnauzt, wo ich doch auch nicht hingekonnt hab. Guter Gott, ich hätt’s wissen können, wie ich heut Morgen aufgestanden bin.
    Gestern Abend haben Miss Skeeter und ich bis Viertel vor zwölf an den Geschichten gearbeitet. Ich bin müd bis in die Knochen, aber wir haben jetzt grad mal Nummer acht fertig und noch vier zu machen. Der zehnte Januar ist der Abgabetag, und ich weiß nicht, ob wir das schaffen.
    Wir haben schon den dritten Mittwoch im Oktober, also ist das Bridgekränzchen heut bei Miss Leefolt. Es ist ganz und gar anders, nun, wo sie Miss Skeeter rausgeschmissen haben. Jetzt sind da Miss Jeanie Caldwell, die, die zu allen Schätzchen sagt, und Miss Lou Anne, die für Miss Walters reingekommen
ist, und alle sind ganz steif und höflich und zwei Stunden lang immer nur einer Meinung. Es macht nimmer viel Spaß, ihnen zuzuhören.
    Wie ich grad den letzten Eistee eingieß, macht plötzlich die Türklingel Ding-Dong. Ich geh schnell an die Tür, will Miss Leefolt zeigen, dass ich nicht so lahm bin, wie sie’s mir vorgeworfen hat.
    Wie ich aufmach, ist das erste Wort, das mir durch den Kopf schießt, knallrosa. Ich hab sie noch nie gesehen, aber ich hab oft genug mit Minny geredet, dass ich weiß, das muss sie sein. Wer sonst hier in der Gegend würd einen extragroßen Busen in einen extraengen Pullover quetschen?
    »Hallo«, sagt sie und fährt sich mit der Zunge über die knallig angemalten Lippen. Sie streckt mir die Hand hin, und ich denk, sie will mir was geben. Ich lang hin, um’s zu nehmen, und da drückt sie mir plötzlich die Hand.
    »Mein Name ist Celia Foote, und ich möchte bitte Miss Elizabeth Leefolt sprechen.«
    Weil ich so gebannt auf das ganze Knallrosa starr, dauert’s paar Sekunden, bis mir aufgeht, dass mich das in Teufels Küche bringen kann. Und Minny auch. Es ist lang her, aber die Lüge ist immer noch in der Welt.
    »Ich … sie …« Ich würd ihr ja sagen, dass niemand zu Haus ist, aber der Bridgetisch ist keine zwei Meter hinter mir. Ich dreh mich um, und alle vier Ladys starren zur Haustür, die Münder offen, wie wenn sie Fliegen fangen wollten. Miss Caldwell flüstert Miss Hilly was zu. Miss Leefolt rappelt sich vom Stuhl hoch und setzt ein falsches Lächeln auf.
    »Hallo, Celia«, sagt Miss Leefolt. »Es ist ja ewig her …«
    Miss Celia räuspert sich und sagt dann irgendwie zu laut: »Hallo, Elizabeth. Ich bin vorbeigekommen, um …« Ihr Blick huscht zu dem Tisch, wo die anderen Ladys sitzen.
    »Oh, ich störe gerade. Ich … ich komme ein andermal wieder.«

    »Nein, nein, was kann ich für Sie tun?«, fragt Miss Leefolt.
    Miss Celia holt tief Luft in ihrem engen rosa Rock, und ich glaub, einen Moment lang denken wir alle, dass sie gleich aus den Nähten platzt.
    »Ich wollte meine Hilfe für den Wohltätigkeitsball anbieten. «
    Miss Leefolt lächelt und sagt: »Oh. Tja, ich …«
    »Ich habe wirklich ein Händchen für Blumenarrangements. Also, in Sugar Ditch fanden das alle, und sogar mein Dienstmädchen hat es gesagt, nachdem sie mir erklärt hatte, dass ich die schlechteste Köchin bin, die sie je

Weitere Kostenlose Bücher