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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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trat ein Stück zurück, musterte mich und sagte: »Sind Sie nicht wegen der Pressemodenschau hier? Sie haben doch eine Einladung, oder?«
    »Äh, irgendwo schon«, sagte ich, aber er verlor das Interesse, während ich zum Schein in meiner Handtasche kramte.
    Rings um mich herum hingen Kleider, die aussahen, als hätten sie Wurzeln geschlagen und Blüten getrieben. Ich dachte an Miss LaVole und lachte. Keine ostereifarbenen Kostüme hier. Blumen! Breite, bunte Streifen! Und Rocklängen, die ein ganzes Stück Oberschenkel zeigten. Es war elektrisierend und himmlisch und schwindelerregend. Dieser Emilio Pucci musste seine Finger jeden Morgen in die Steckdose stecken.
    Ich kaufte mir mit meinem Blankoscheck so viele Sachen, dass sie die ganze Rückbank des Cadillac füllten. Dann gab ich in der Magazine Street fünfundvierzig Dollar dafür aus, mein Haar aufhellen, in Form schneiden und glätten zu lassen. Es war über den Winter länger geworden und hatte die Farbe von dreckigem Spülwasser. Um sechzehn Uhr fuhr ich über die Lake-Pontchartrain-Brücke zurück, im Radio kam eine Band namens Rolling Stones, der Fahrtwind blies durch mein seidiges, glattes Haar, und ich dachte: Heute Abend werde ich diesen Panzer ablegen und es mit Stuart wieder so sein lassen, wie es mal war.
     
    Stuart und ich essen unser Chateaubriand, lächeln, reden. Er schaut zu den anderen Tischen, macht Bemerkungen über Leute, die er kennt. Aber niemand steht auf, um uns hallo zu sagen.
    »Auf die Neuanfänge«, sagt Stuart und erhebt sein Bourbonglas.
    Ich nicke, will aus irgendeinem Grund sagen, dass jeder Anfang
neu ist. Aber ich lächle nur und trinke ihm mit meinem zweiten Glas Wein zu. Ich mochte Alkohol im Grunde nie, bis heute.
    Nach dem Essen gehen wir in die Lobby hinaus und sehen Senator Whitworth und Frau bei Drinks an einem Tisch sitzen. Sie sind umgeben von Leuten, die trinken und reden. Die Whitworths verbringen das Wochenende zu Hause, hat Stuart mir vorhin erzählt, zum ersten Mal, seit sie nach Washington gezogen sind.
    »Stuart, da sind deine Eltern. Sollen wir ihnen hallo sagen?«
    Aber Stuart dirigiert mich zum Ausgang, schiebt mich praktisch hinaus.
    »Ich will nicht, dass Mutter dich in diesem kurzen Kleid sieht«, sagt er. »Ich meine, es steht dir wirklich hervorragend, aber …« Er schaut auf den Rocksaum hinab. »Für heute Abend war es vielleicht nicht die beste Wahl.« Auf der Rückfahrt denke ich an Elizabeth mit ihren Lockenwicklern, ihre Angst, dass mich das Bridgekränzchen sehen könnte. Warum scheinen sich immer alle für mich zu schämen?
    Als wir wieder in Longleaf sind, ist es elf Uhr. Ich ziehe mein Kleid glatt und denke, dass Stuart recht hat. Es ist zu kurz. Im Schlafzimmer meiner Eltern brennt kein Licht mehr, also setzen wir uns aufs Sofa.
    Ich reibe mir die Augen und gähne. Als ich die Augen wieder aufmache, hält er einen Ring zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Oh … Stuart.«
    »Ich wollte das schon im Restaurant tun, aber …« Er grinst. »Hier ist es besser.«
    Ich berühre den Ring. Er ist kalt und wunderschön. Je drei Rubine sitzen zu beiden Seiten des Diamanten. Ich schaue Stuart an, und plötzlich ist mir ganz heiß. Ich ziehe mir die Strickjacke von den Schultern. Ich lächle und bin gleichzeitig den Tränen nah.

    »Ich muss dir etwas sagen, Stuart«, bricht es aus mir heraus. »Versprichst du mir, dass du’s niemandem weitersagst?«
    Er starrt mich an und lacht. »Moment mal, hast du ja gesagt?«
    »Ja, aber …« Zuerst muss ich etwas wissen. »Kannst du mir einfach dein Wort geben?«
    Er seufzt, scheint enttäuscht, weil ich ihm den großen Moment verdorben habe. »Klar, du hast mein Wort.«
    Ich bin unter Schock von seinem Antrag, tue aber mein Bestes, ihm alles zu erklären. Ich schaue ihm in die Augen und eröffne ihm die grundlegenden Fakten über das Buch, die Details, die ich ihm einigermaßen gefahrlos erzählen kann, und was ich das ganze letzte Jahr gemacht habe. Ich nenne keinen einzigen Namen und stolpere selbst darüber, was das wohl zu bedeuten hat. Ich ahne, dass es nichts Gutes ist. Obwohl er mich bittet, seine Frau zu werden, kenne ich ihn nicht gut genug, um ihm wirklich zu trauen.
    »Darüber hast du also die letzten zwölf Monate geschrieben? Nicht über … Jesus?«
    »Nein, Stuart. Nicht über Jesus.«
    Als ich ihm erzähle, dass Hilly die Jim-Crow-Gesetze in meiner Büchertasche gefunden hat, sackt ihm der Unterkiefer herab, und es ist offensichtlich, dass ich

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