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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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berühren würd. Wenn sie’s rauskriegt…o Gott, werd ich diese Kinder vermissen.
    Ich guck rüber und seh, dass Miss Leefolts Blick auf meine nackten Beine runtergewandert ist. Ich glaub erst, sie ist neugierig.
Ich könnt wetten, sie hat noch nie nackte schwarze Beine aus der Näh gesehen. Aber dann merk ich, dass sie die Stirn runzelt. Sie schaut auf und zu Mae Mobley raus und mustert sie mit dem gleichen finsteren Stirnrunzeln. Die Kleine hat sich vorn ganz mit Matsch und Gras beschmiert. Und richtet jetzt ihren Bruder damit her, wie wenn er ein Schwein im Koben wär, und ich seh in Miss Leefolts Gesicht wieder den alten Abscheu vor ihrer eigenen Tochter. Nicht vor Li’l Man, nur vor Mae Mobley. Extra für sie aufgespart.
    »Sie verwüstet den ganzen Garten!«, sagt Miss Leefolt.
    »Ich hol sie rein. Ich pass auf sie …«
    »Und Sie können so nicht servieren, mit Ihren – ohne Strümpfe!«
    »Ich hab ja gesagt …«
    »In fünf Minuten kommt Hilly, und sie hat alles verdreckt!«, kreischt sie. Mae Mobley hat sie wohl durchs Fenster gehört, weil sie jetzt wie erstarrt herguckt. Ihr Lachen vergeht. Dann fängt sie an, sich ganz langsam den Matsch vom Gesicht zu wischen.
    Ich mach mir eine Schürze um, weil ich die Kinder mit dem Gartenschlauch abspritzen muss. Dann werd ich in die Garage gehen, mir Strümpfe anziehen. In vier Tagen kommt das Buch raus. Ist auch keine Minute zu früh.
     
    Wir haben die ganze Zeit in der Erwartung gelebt. Ich, Minny, Miss Skeeter, die ganzen anderen Dienstmädchen mit Geschichten im Buch. Fühlt sich an, wie wenn wir seit sieben Monaten drauf warten würden, dass ein unsichtbarer Topf Wasser endlich kocht. So nach drei Monaten haben wir aufgehört, drüber zu reden. War sonst zu aufregend.
    Aber die letzten zwei Wochen hab ich so eine heimliche Freude und so eine heimliche Angst in mir, dass das Wachsen von den Böden noch langsamer geht und die Handwäsche sich anfühlt wie ein Dauerlauf den Berg rauf. Plisseefalten
bügeln dauert ewig, aber was soll man machen? Wir sind uns alle ziemlich sicher, dass zuerst gar niemand was drüber sagen wird. Miss Stein hat Miss Skeeter ja gesagt, das Buch wird kein Bestseller, und wir sollen »unsere Erwartungen gering halten«. Miss Skeeter sagt, vielleicht sollten wir sogar überhaupt nichts erwarten, weil die meisten Leute hier im Süden so »verklemmt« sind. Wenn sie was fühlen, sagen sie oft nichts. Sie halten einfach nur die Luft an und warten, dass es vergeht wie Blähungen.
    Minny sagt: »Ich hoff, sie hält die Luft an, bis sie in tausend Fetzen zerplatzt.« Sie meint Miss Hilly. Ich wollt, Minny würd sich eine Veränderung zum Guten wünschen, aber Minny ist eben Minny.
     
    »Magst du was essen, Baby Girl?«, frag ich, wie sie am Donnerstag aus der Vorschule heimkommt. Oh, sie ist jetzt ein großes Mädel! Schon vier. Und lang für ihr Alter, die meisten Leute denken, sie wär fünf oder sechs. So dünn wie ihre Mama auch ist, Mae Mobley ist doch immer noch ein Pummel. Und ihr Haar sieht auch nicht grad schön aus. Sie hat beschlossen, sich’s mit der Bastelschere zu schneiden, und man weiß ja, was dabei rauskommt. Miss Leefolt musst mit ihr zum Erwachsenenfriseur, aber dort konnten sie auch nicht viel machen. Ihr Haar ist immer noch auf einer Seite kurz, und vorn ist fast gar nichts.
    Ich mach ihr einen kleinen kalorienarmen Snack, weil das alles ist, was ich ihr geben darf. Kräcker und Thunfisch oder Wackelpudding ohne Schlagsahne.
    »Was hast du heut gelernt?«, frag ich, obwohl sie ja noch nicht in der richtigen Schule ist, nur in einer, die so tut. Neulich hab ich sie auch gefragt, und sie hat gesagt: »Die Pilger. Sie sind hierhergekommen, aber auf dem Feld ist nichts gewachsen, drum haben sie die Indianer gegessen.«
    Nun, ich weiß, dass die Pilger keine Indianer gegessen haben. Aber darum geht’s nicht. Es geht drum, dass man aufpasst,
was sich da in diesen Kinderköpfen ansammelt. Sie kriegt immer noch jede Woche ihre Aibileen-Lektion, ihre Geheimgeschichte. Wenn Li’l Man groß genug ist, erzähl ich ihm auch welche. Wenn ich dann den Job hier noch hab, mein ich. Aber ich glaub, mit Li’l Man wird’s nicht das Gleiche sein. Er liebt mich, aber er ist wild, wie ein Tier. Kommt und umklammert meine Knie, drückt sie mit aller Kraft und rennt dann gleich wieder los, weil was andres interessanter ist. Aber selbst wenn ich das bei ihm nimmer machen kann, ist es mir nicht so arg. Ich weiß, ich hab’s in Gang

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