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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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zusammen. »Ich habe neulich etwas darüber gelesen, wie … manche Mädchen seelisch aus dem Lot geraten und anfangen – nun ja, solche widernatürlichen Dinge zu denken.«
    Ich habe keine Ahnung, wovon sie spricht. Ich schaue zum Deckenventilator hinauf. Jemand hat ihn zu schnell eingestellt. Klacketi-klacketi-klacketi …
    »Bist du … hast du … findest du Männer anziehend? Hegst du irgendwelche widernatürlichen Gefühle für …« Sie kneift die Augen einen Moment ganz zu. »Mädchen oder – oder Frauen?«
    Ich starre sie an, wollte, der Ventilator würde aus seiner Verankerung fliegen und auf uns beide herunterkrachen.
    »Weil, in dem Artikel stand, es gibt da ein Heilmittel, einen speziellen Wurzeltee …«
    »Mutter«, sage ich und kneife meinerseits die Augen zu. »Ich will so viel von Mädchen wie du von … Jameso.« Ich marschiere zur Tür. Schaue mich aber noch einmal um. »Es sei denn natürlich, du findest ihn anziehend.«
    Mutter erstarrt und schnappt nach Luft. Ich renne die Treppe hinauf.
     
    Am nächsten Tag staple ich fein säuberlich die Briefe an Miss Myrna. Ich habe fünfunddreißig Dollar in meinem Portemonnaie, das monatliche Geld, das mir Mutter immer noch gibt. Ich setze ein christliches Lächeln auf und gehe nach unten. Hier auf Longleaf muss ich jedes Mal, wenn ich die Farm verlassen will, Mutter bitten, mir ihren Wagen zu leihen. Was heißt, dass sie fragt, wo ich hinwill. Was heißt, dass ich sie täglich anlügen muss, was zwar als solches amüsant, aber doch ein bisschen entwürdigend ist.

    »Ich will in die Kirche, schauen, ob sie Hilfe bei den Vorbereitungen für die Sonntagsschule brauchen.«
    »Oh, Liebes, das ist großartig. Lass dir ruhig Zeit mit dem Wagen.«
    Was ich brauche, habe ich letzte Nacht beschlossen, ist professionelle Hilfe bei der Kolumne. Mein erster Gedanke war, Pascagoula zu fragen, aber die kenne ich kaum. Außerdem ist es mir eine unerträgliche Vorstellung, dass Mutter sich ständig einmischt und wieder an mir herumkritisiert. Hillys Mädchen, Yule May, ist so schüchtern, dass es mir wohl kaum helfen wollen würde. Das einzige Dienstmädchen, das ich sonst noch kenne, ist das von Elizabeth, Aibileen. Aibileen erinnert mich in gewisser Weise an Constantine. Außerdem ist sie schon älter und scheint eine Menge Erfahrung zu haben.
    Auf dem Weg zu Elizabeth gehe ich ins Ben-Franklin-Kaufhaus und besorge mir ein Klemmbrett, eine Packung halbweiche Bleistifte und eine Kladde mit blauem Stoffrücken. Mein erster Text muss morgen um vierzehn Uhr auf Mister Goldens Schreibtisch liegen.
    »Skeeter, komm rein.« Elizabeth macht die Tür auf, und ich befürchte schon, dass Aibileen heute gar nicht arbeitet. Elizabeth hat einen blauen Bademantel an und extradicke Lockenwickler im Haar, wodurch ihr Kopf riesig aussieht und ihr Körper noch dünner, als er ist. Elizabeth hat generell den ganzen Tag Lockenwickler drin, sie kann sich gar nicht genug bemühen, ihrem dünnen Haar Fülle zu verleihen.
    »Entschuldige meinen Aufzug. Mae Mobley hat mich die halbe Nacht wachgehalten, und jetzt habe ich keine Ahnung, wo Aibileen steckt.«
    Ich betrete die winzige Diele. Das Haus hat niedrige Decken und kleine Räume. Alles hier sieht irgendwie nach Secondhand aus – die verschossenen blauen Blumenmustervorhänge, die leicht krumm geratene Husse über dem Sofa. Wie man hört, läuft Raleighs Steuerbüro nicht gut. In New York
oder anderen Großstädten mag das ja funktionieren, aber in Jackson, Mississippi, wollen die Leute nicht die Dienste eines unhöflichen, herablassenden Arschlochs in Anspruch nehmen.
    Hillys Wagen steht vor dem Haus, aber sie ist nirgends zu sehen. Elizabeth sitzt an der Nähmaschine, die sie auf dem Esszimmertisch aufgestellt hat. »Bin gleich fertig«, sagt sie. »Lass mich eben noch schnell diese eine Naht versäubern …« Elizabeth steht auf und hält ein grünes Kirchgangskleid mit rundem, weißem Kragen hoch. »Sei ehrlich«, flüstert sie, während ihre Augen mich anflehen, es ja nicht zu sein. »Sieht das selbstgenäht aus?«
    Der Saum ist schief. Der Stoff hat Liegefalten, ist an einem Ärmelbündchen schon ein bisschen fadenscheinig. »Hundertprozentig gekauft. Direkt von Maison Blanche.« Das sage ich, weil Maison Blanche Elizabeths Traumgeschäft ist: fünf Etagen an der Canal Street in New Orleans, voll mit teuren Kleidungsstücken, Sachen, die man in Jackson nie fände. Elizabeth lächelt mich dankbar an.
    »Schläft Mae Mobley?«,

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