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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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noch zu spät zu Hilly. Ich übernachte heute dort.«
    »Was? Aber Carlton ist doch da. Was soll denn seine neue Freundin denken, wenn du etwas Besseres vorhast?«
    Ich habe es ihr nicht früher gesagt, weil ich wusste, es würde eine Debatte geben, Carlton hin oder her.
    »Und Pascagoula hat einen Braten gemacht, und Daddy hat schon Holz für ein schönes Kaminfeuer im Fernsehzimmer bereitgelegt.«
    »Draußen hat es dreißig Grad, Mama.«
    »Jetzt hör mal zu. Dein Bruder ist da, und ich erwarte von dir, dass du dich benimmst wie eine gute Schwester. Ich möchte nicht, dass du weggehst, ehe du dich nicht nett und ausgiebig mit seiner neuen Freundin unterhalten hast.« Sie schaut
auf ihre Armbanduhr, während ich mir ins Bewusstsein rufe, dass ich dreiundzwanzig bin. »Bitte, Liebes«, sagt sie, und ich seufze und trage ein verdammtes Tablett mit Mint Juleps zu den anderen hinein.
    »Mama«, sage ich um fünf Uhr achtundzwanzig, wieder in der Küche. »Ich muss los. Wo sind deine Autoschlüssel? Hilly wartet auf mich.«
    »Aber wir haben doch noch nicht mal die Würstchen im Teigmantel gegessen.«
    »Hilly hat … einen Mageninfekt«, flüstere ich. »Und ihr Dienstmädchen kommt morgen nicht. Sie braucht mich für die Kinder.«
    Mutter seufzt. »Das heißt ja wohl, dass du auch mit ihnen in die Kirche gehst. Und ich dachte, wir könnten morgen alle gemeinsam gehen, die ganze Familie. Und ein schönes Sonntagsessen zusammen genießen.«
    »Mama, bitte«, sage ich und krame in dem Korb, wo sie die Schlüssel normalerweise aufbewahrt. »Deine Schlüssel sind nirgends.«
    »Du kannst den Cadillac nicht über Nacht haben. Das ist doch unser guter Wagen für die Kirche.«
    In dreißig Minuten wird er bei Hilly sein. Ich habe mit Hilly abgemacht, dass ich mich dort erst umziehe und zurechtmache, damit Mutter nichts merkt. Daddys neuen Pick-up kann ich nicht nehmen. Der ist voll mit Dünger, und ich weiß, er braucht ihn morgen bei Tagesanbruch.
    »Okay, dann nehme ich den alten Pick-up.«
    »Ich glaube, da ist ein Anhänger dran. Geh und frag deinen Daddy.«
    Aber Daddy kann ich nicht fragen, da ich mich nicht mit drei weiteren Leuten auseinandersetzen will, die gekränkt dreinschauen, weil ich aus dem Haus gehe, also schnappe ich mir die Schlüssel des alten Pick-ups, sage: »Macht nichts. Ich fahre direkt zu Hilly«, und stürze nach draußen, nur um feststellen
zu müssen, dass an dem alten Pick-up nicht nur ein Anhänger hängt, sondern auch noch ein Halbtonner-Traktor auf ebendiesem Anhänger steht.
    Also fahre ich zu meinem ersten Date seit zwei Jahren in einem roten 1941er Chevrolet-Allrad mit einem John-Deere-Motorgrader hintendran. Der Motor mühlt und spuckt, und ich frage mich, ob der Pick-up es schaffen wird. Lehmklumpen spritzen hinter mir durch die Luft. Auf der großen Straße geht der Motor aus, und durch das Rucken fliegen mein Kleid und meine Tasche auf den dreckigen Wagenboden. Ich muss die Kiste zweimal wieder anlassen.
    Um siebzehn Uhr fünfundvierzig schießt plötzlich etwas Schwarzes vor mir auf die Straße und ich spüre einen Schlag. Ich will anhalten, aber mit einer Tonne Last im Rücken bremst es sich nicht so leicht. Ich stöhne und fahre an den Straßenrand. Ich muss nachsehen. Erstaunlicherweise steht die Katze auf, schaut sich benommen um und flitzt dann so schnell wieder in den Wald, wie sie aufgetaucht ist.
    Drei Minuten vor sechs, nachdem ich mit zwanzig Meilen eine Tempo-fünfzig-Strecke entlanggekrochen bin, verfolgt von hupenden Autos und johlenden Teenagern, parke ich ein Stück vor Hillys Haus, weil ihre Sackgasse mit Wendeschleife keine ausreichenden Parkmöglichkeiten für Landmaschinen bietet. Ich schnappe mir meine Tasche und stürze schließlich, ohne auch nur anzuklopfen, zur Haustür hinein, völlig außer Atem, verschwitzt und windzerzaust, und da sind sie, zu dritt, mein Date inklusive. Sitzen im vorderen Wohnzimmer und trinken Highballs.
    Ich erstarre in der Diele: Alle drei schauen mich an. William und Stuart stehen auf. Gott, ist er groß, mindestens zehn Zentimeter größer als ich. Hillys Augen sind weit aufgerissen, als sie mich am Arm packt. »Jungs, wir sind gleich wieder da. Bleibt einfach hier sitzen und unterhaltet euch über Quarterbacks oder so was.«

    Hilly bugsiert mich hastig in ihr Ankleidezimmer, und wir stöhnen beide. Es ist die totale Katastrophe.
    »Skeeter, du hast nicht mal Lippenstift drauf! Dein Haar sieht aus wie ein Rattennest!«
    »Ich weiß, o

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