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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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weißen Frauen die Wahrheit über die Arbeit bei ihnen zu sagen, seit ich vierzehn war.
    »Wir wollen ja hier nichts ändern«, sagt Aibileen, und wir sind beide still und denken an all die Sachen, die wir nicht ändern wollen. Aber dann guckt mich Aibileen mit zusammengekniffenen Augen an und fragt: »Was? Du findst es keine verrückte Idee?«
    »Doch, ich hab nur …« Und da geht mir ein Licht auf. Wir sind seit sechzehn Jahren Freundinnen, seit dem Tag, wie ich von Greenwood nach Jackson gezogen bin und wir uns an der Bushaltestelle begegnet sind. Ich kann in Aibileen lesen wie in
der Sonntagszeitung. »Du denkst drüber nach, stimmt’s?«, sag ich. »Du würdst gern mit Miss Skeeter reden.«
    Sie zuckt die Achseln, und ich weiß, es stimmt. Doch eh Aibileen gestehen kann, kommt Reverend Johnson und setzt sich in die Bank hinter uns, beugt sich zwischen unsere Köpfe. »Minny, tut mir leid, dass ich noch gar nicht dazu gekommen bin, Ihnen zu Ihrer neuen Arbeit zu gratulieren.«
    Ich zieh mein Kleid glatt. »Oh, danke, Reverend.«
    »Sie müssen auf Aibileens Gebetsliste stehen«, sagt er und tätschelt Aibileens Schulter.
    »Klar. Ich hab Aibileen schon gesagt, wenn sie so weitermacht, sollt sie Geld dafür nehmen.«
    Der Reverend lacht. Er steht auf und geht langsam zur Kanzel. Alles wird still. Ich glaub’s nicht, dass Aibileen Miss Skeeter die Wahrheit sagen will.
    Wahrheit.
    Es fühlt sich kühl an, wie Wasser, das meinen klebrig heißen Körper badet. Wie wenn es eine Hitze kühlt, die mich schon mein ganzes Leben von innen her verbrennt.
    Wahrheit, sag ich im Kopf noch mal, nur um das Gefühl zu spüren.
    Reverend Johnson hebt die Hände und spricht mit sanfter, tiefer Stimme. Der Chor hinter ihm fängt an »Talking to Jesus« zu summen, und wir stehen alle auf. Nach einer halben Minute bin ich schweißnass.
    »Meinst du, du hättst Intresse? Mit Miss Skeeter zu reden?«, flüstert Aibileen.
    Ich dreh mich um, und da kommt Leroy mit den Kindern, wie immer zu spät. »Wer, ich?«, frag ich, und meine Stimme ist laut bei der leisen Musik. Ich dämpf sie, aber nicht sehr.
    »Nie und nimmer mach ich so was Verrücktes.«
     
    Nur um mich zu ärgern, kommt im Dezember eine Hitzewelle. Ich schwitz schon bei fünf Grad wie Eistee im August,
und heut Morgen, wie ich aufgewacht bin, waren es achtundzwanzig auf dem Thermometer. Mein halbes Leben hab ich damit zugebracht, was gegen das Schwitzen zu machen. Dainty-Lady-Antischwitzkrem, tiefgefrorene Kartoffeln in die Taschen stecken, einen Eisbeutel auf den Kopf binden (für diesen blöden Rat hab ich sogar einen Arzt bezahlt) – es hilft alles nichts, meine Achselpads sind trotzdem in fünf Minuten klatschnass. Ich nehm meinen Fächer vom Fairley-Bestattungsinstitut überallhin mit. War gratis und funktioniert gut.
    Miss Celia dagegen mag das warme Wetter. Sie geht sogar nach draußen und sitzt am Pool, in einem flauschigen Bademantel und mit so einer schrillen weißen Plastiksonnenbrille. Gott sei Dank ist sie aus dem Haus. Zuerst hab ich ja gedacht, sie wär vielleicht körperlich krank, aber jetzt frag ich mich, ob sie krank im Kopf ist. Ich mein nicht auf die Art wie Miss Walters und andere alte Frauen, mit Selbstgesprächen und so, wo man weiß, es ist einfach der Altersschwachsinn, sondern richtig verrückt, auf die Art, dass sie einen in der Zwangsjacke nach Whitfield bringen.
    Ich krieg jetzt fast jeden Tag mit, wie sie nach oben in die leeren Zimmer schleicht. Ich hör ihre kleinen Füße leise den Gang langhuschen, über die knarrende Diele wegsteigen. Ich denk mir erst nicht groß was dabei – ist ja schließlich ihr Haus. Aber dann, eines Tags, macht sie’s nochmal und nochmal, und es ist grad das Verstohlene dran – wie sie wartet, bis ich den Staubsauger anmach oder mit einem Kuchen zu tun hab –, was mich misstrauisch macht. Sie bleibt vielleicht sieben, acht Minuten oben und reckt dann ihren kleinen Kopf in alle Richtungen, um zu gucken, ob ich sie auch ja nicht wieder runterkommen seh.
    »Steck deine Nase nicht in ihren Kram«, sagt Leroy. »Sorg du nur dafür, dass sie ihrem Mister sagt, dass du sein Haus putzt.« Leroy war die letzten zwei Abende wieder voll mit dem verdammten Crow, hat nach der Schicht noch hinterm Werk
getrunken. Leroy ist kein Idiot. Er weiß, wenn ich tot bin, kommt der Lohnscheck nicht von allein.
    Nach ihrem Trip ins Obergeschoss kommt Miss Celia an den Küchentisch, statt sich wieder hinzulegen. Ich wollt, sie würd

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