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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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als empfände ich nichts und … ach, Millie, nun sag doch was.“
    Ich versuchte es ja, aber ich brachte einfach keinen Ton heraus. Sam deutete mein Schweigen falsch, denn er senkte den Blick und ließ die Schultern hängen. Ich tupfte meine Augen mit einer Serviette ab, ging zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern.
    „Sam“, sagte ich. „Ich glaube, ich habe dich schon mein ganzes Leben geliebt.“
    Seine Augen weiteten sich, er öffnete den Mund. Wir sahen uns stumm an, dann meinte er: „Du … was? Sag das noch mal.“
    „Oh Sam, ich liebe dich. Ich bin verrückt nach dir.“ Ich bekam Schluckauf.
    „Du liebst mich.“
    „Ja.“
    Plötzlich küsste er mich, fuhr mit seinen Fingern durch mein feuchtes Haar, presste seine heißen Lippen auf meine, und nie zuvor hatte sich etwas in meinem Leben so richtig angefühlt. Er zog mich fest an sich, sodass ich seinen Herzschlag fühlen konnte. Das Ganze war eine aufregende Mischung aus Vertrautem und Neuem. Sein Haar fühlte sich erstaunlich weich an, seine Muskeln hart.
    Irgendwann beendete er den Kuss. „Wollen wir uns nicht setzen? Ich finde, wir sollten miteinander reden.“ Er nahm eine Kerze, wobei ich zufrieden registrierte, dass seine Hand ein wenig zitterte. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzten. Die einzelne Kerze spendete gerade genug Licht, dass wir uns gegenseitig sehen konnten. Sam streichelte meine Wange und sah mich so zärtlich an, dass ich völlig überwältigt war.
    „Also“, sagte ich und errötete.
    Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Also. Wann ist es dir klar geworden?“
    Ich räusperte mich. „Am Berufsinformationstag in der Highschool“, gestand ich.
    Er muste lachen. „Das war also mit dir los.“
    „Ich fand das nicht lustig.“
    „Oh doch.“ Er nahm meine Hand. „Und was machen wir nun? Wie wollen wir damit umgehen?“
    „Ich weiß es auch nicht“, gab ich zu. „Es ist ganz schön komisch, in den Exschwager verliebt zu sein.“
    „Vielleicht sollten wir diskret sein und es langsam angehen. Am besten wir sagen Danny und Trish erst etwas, wenn wir … ich weiß auch nicht. Wenn es fest ist.“
    „Klar.“ Auf einmal musste ich grinsen. „Wenigstens mein Dad wird glücklich sein.“
    „Ich auch“, sagte Sam, und seine kleinen Lachfältchen erschienen. Warmes, sinnliches Verlangen erwachte in mir. Er ließ seine Hand meinen Arm hinauf, über meine Schulter und bis zu meinem Nacken gleiten, dann zog er mich an sich. Seine Lippen waren warm und fest, und wir passten zusammen, als bestünde unser ganzer Daseinszweck darin, uns zu küssen. Er streichelte meinen Rücken, und ich küsste seinen Hals, weil ich endlich seine Haut spüren wollte.
    Sam Nickerson. Ich küsste Sam, und er liebte mich. Das Leben war unbeschreiblich schön.
    „Millie“, flüsterte er heiser. „Das ist für mich keine lockere Geschichte mit dir. Ich sehe dich an und sehe den Rest meines Lebens vor mir.“
    Wem wäre von diesen Worten nicht schwindelig geworden? Ich bekam jedenfalls weiche Knie, und als er mich erneut küsste, krallte ich die Finger in sein T-Shirt. Ich fühlte seinen Herzschlag an meiner Brust, spürte seine Haut. Das T-Shirt rutschte ihm aus dem Hosenbund … na schön, also zerrte ich es ganz heraus, um mit beiden Händen seinen muskulösen Rücken zu streicheln. Ich war so glücklich und benommen und begeistert, dass mir nach Lachen und Weinen zugleich war.
    „Diese Idee, es langsam und diskret angehen zu lassen“, brachte ich mühsam heraus. Meine Arme und Beine kribbelten von dieser seltsamen Mischung aus Begierde und Schwäche. Ich sah ihm in die Augen und fuhr ihm durch die Haare.
    „Was ist damit?“ Er atmete schwer.
    „Ich bin sehr für Diskretion. Aber ob wir es langsam angehen wollen, sollten wir uns noch einmal überlegen.“
    Ich kannte Sam schon mein ganzes Leben, und ich wusste, dass ich ihn von ganzem Herzen liebte. Warum, um alles in der Welt, sollten wir warten?
    „Ich liebe dich“, flüsterte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Seine Worte waren wie eine körperliche Liebkosung.
    „Ich liebe dich auch“, hauchte ich.
    Dann löste ich mich aus seiner Umarmung, stand auf und führte ihn den Flur hinunter. Zum Schlafzimmer.
    Der Nachmittag ging allmählich in die Abenddämmerung über, der Sturm ließ nach und zog aufs Meer hinaus. Sam und ich lagen immer noch im Bett. Die gelegentlichen Windböen vom Meer und der aufs Dach trommelnde Regen gaben uns das

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