Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
ihrigen, aber küssen tun die beiden sich nicht. In moderneren Filmen vielleicht, aber Clark Gable hat Vivian Leigh nie geküßt, jedenfalls nicht so, wie es Normalsterbliche und Kinobesucher tun. Tut mir echt leid.
Limitierter Sex
Ich meine das jetzt nicht ironisch. In langjährigen Ehen und Partnerschaften ist der Sex eh schon limitiert (einmal die Woche, einmal im Monat, jeden Freitag abend). Ich meine nicht quantitativ begrenzten, sondern zeitlich limitierten Sex. Kurz bevor man ausgeht, schaut man noch mal, ob »er« bei »ihr« noch paßt. Eben mal so, zwischendurch, mit keiner Aussicht auf weiteres. Oder man spielt um fünf oder zehn Minuten, wie oben angedeutet. Denn weniger macht Appetit auf mehr. Wie eine Diät, in der man ständig Lust auf die verbotenen Sachen hat. Hmmmmm.
Massage
Es gibt wohl kaum etwas Entspanne nderes als eine - wohl gemerkt - gekonnte Massage. Jedoch unterscheidet sich eine gesundheits- und verspannungslösende Massage erheblich von einer erotischen Massage. Im ersten Fall wird auf Teufel komm raus geknetet und gewalkt, bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus (die meisten gesunden Dinge dieser Erde haben was mit Schmerz zu tun, seltsam). Die erotische Massage zielt auf die Druckpunkte ab, aber sie ist genauso ein Mittel, den Körper des Partners kennenzulernen, ihn zu erfühlen, Nähe aufzubauen. Und ist es nicht herrlich egoistisch, sich genüßlich eine Stunde lang massieren zu lassen, um dann zu sagen: »Danke, Schatz, das war wunderbar. Gute Nacht.« Kuß, Licht aus. Andererseits ist eine Massage ein gutes Warm-Up. Schließlich wurden Männer in jahrzehntedauerndem Training zu einem gescheiten Vorspiel erzogen, dann dürfen sie ruhig bei dieser Tradition bleiben. Wie massiert man und wo?
Nicht nur der Rücken und der Nacken sollten bedacht werden, sondern auch die Beine, der Bauch, die Arme, Hände und Füße. Ich persönlich schlafe zwar bei einer Fußmassage ein, aber es gibt kaum etwas Erregenderes, als in den Zwischenräumen der Zehen massiert zu werden.
Missionarsstellung
Seltsamerweise auch als »amerikanisch« bezeichnet. Daß die Amerikaner prüde sind, ist schon sprichwörtlich - trotz Madonna, Nancy Friday und Shere Hite. Er oben, sie unten, wie das Gesetz es befiehlt. Im Zuge der sexuellen Revolution (die eigentlich keine war, sondern ein einziger Krampf) wurde sie heftig verpönt. Die Emanzen gingen davon aus, daß diese Position die dominante Stellung des Mannes in der Gesellschaft und im Weltall widerspiegelt; und das wollte frau sich nicht gefallen lassen! Dazu kam auch noch die Erkenntnis, daß in dieser Stellung die Klitoris, Mutter der meisten Orgasmen, nicht primär gereizt und stimuliert wird - was ja schon eine Ungerechtigkeit an sich ist, sitzt die Klit anatomisch nun mal weit oberhalb des Scheideneinganges. Auf jeden Fall war es eine Zeitlang so, daß jeder als langweilig und spießig und prüde und sowieso angesehen wurde, der am liebsten in der Missionarsstellung Liebe machte. Schade eigentlich, denn diese Startposition ist günstig für die ersten Bewegungen und bietet zahlreiche Variationen des Genusses. Man kann sich anschauen, küssen und nah beieinander sein. Er kann ihre Beine auf seine Schultern legen, um besonders tief einzudringen. Sie kann ihre Beine um seinen Körper schlingen und ihn fest in sich ziehen. Sie kann ihre Knie an die Brust nehmen und er sich auf denselbigen abstützen. Man kann die Beine weit spreizen und neben einem delikaten Anblick ihn auch noch tief aufnehmen.
Wenn sie die Beine spreizt, kann er sich an ihren Innenschenkeln aufstützen, die Hüter des Schatzes noch weiter auseinanderdrücken und es ihr geben, wie nur ein Mann eine Frau lieben kann. Dabei kann sie sich mit angefeuchteten, heißen Fingern selbst berühren. Oder man kann ein Kissen unter die Hüften schieben und damit den Eintrittswinkel verbessern. Es gibt unglaublich viele Varianten, die Missionarsstellung gar nicht missionarisch zu gestalten.
Musik
Achtung! Todsünde! Im Rhythmus der Musik zu stoßen. Das macht man zwo-drei-vier beim Walzer, okay, oder beim Lambada, aber um Himmels willen nicht auf dem Liebesparkett. Es mag ja eine berauschende Vorstellung sein, im hämmernden 120-Beat-per-Minute-Techno-Takt durchgeschüttelt zu werden; Herzrhythmusstörungen inbegriffen. Am schwersten ist es auch noch zu Reggae, also lassen wir den Beat mal in der Box. Und die viel zitierte Schmusemusik hat auch so was Bedeutungsschwangeres. Kerzen, schummriges
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