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Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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andere Ende der Stadt, ihm aufzulauern, hinterherzufahren, Es war Mittwoch abend.
    Als er neben ihr ins Bett schlüpfte, vorsichtig, um sie nicht zu wecken, war sie hellwach. Eine Duftwolke aus dem bekannten, von ihr inzwischen bange erwarteten Gemisch von altem Fett und abgestandenem Wischwasser mit - klar - Pommes und Mayo waberte zu ihr herüber, als er sich im Dunkeln auszog.
    Kein Parfüm. Kein Haarspray. Kein Deo. Nicht mal Zigarettenqualm. Verdammt.
    Als er am nächsten Morgen ins Büro fuhr, untersuchte sie systematisch seine Unterwäsche, seine Belege, die er immer am Ende der Woche sammelte. Besonders die von Mittwoch und Samstag. Nicht mal der kleinste Bon einer Pommesbude! Die andere konnte wahrscheinlich nur Pommes machen, oder es war jemand aus der Kantine, und sie war gewiß vollbusig und intelligent und hatte ihn verführt, jawohl, andersherum schon mal gar nicht, wie sollte er denn wissen, wie man eine Frau verführt! Ha! Sie weinte ein bißchen und dachte: So fühlt sich also eine betrogene Ehefrau.
    Sie schaute sich im Spiegel an. Fünfunddreißig. Keine Kinder. Warum eigentlich nicht? Ach ja, erst wollte sie keines, dann er nicht, dann hatten sie nicht mehr darüber geredet. Ihre Kollegin sagte mal: Bei unserer Bumsfrequenz habe ich mir ein Kind aus dem Bauch geschlagen. Sollte sie versuchen, ihn zurückzugewinnen? Sich aufstylen wie eine Zwanzigjährige? Mit grenzdebiler Reizwäsche anmachen? Oder nichts sagen, ihn machen lassen, damit er sich nicht eingeengt fühlt? Überhaupt darüber sprechen - etwa mit ihm? Er würde lachen und sagen: Du Dummerchen, wann sollte ich dich überhaupt betrügen? Dazu hätte ich doch gar keine Zeit. Was dachte er überhaupt über sie, wenn sie nicht da war? Was hielt er wirklich von ihr? Und warum geht er seit neuestem morgens joggen? Trifft er sich da schon mit ihr?
    Sie beschloß, sich einen jüngeren Liebhaber zu suchen, um ihrem Mann eins auszuwischen. Sollte er doch mit dieser Blondine rumvögeln! Pah!
    An diesem Abend zog er sich langsamer aus als sonst. Er entledigte sich seiner Textilien wie immer. Hemd aufknöpfen. Hose ausziehen, mit den Socken gleichzeitig. T-Shirt hinterher, Die Unterhose behielt er in letzter Zeit an. Oder hatte er das schon vorher gemacht? Sie wußte es nicht genau, beschloß aber, daß er das erst seit drei Monaten machte. Und immer Mittwoch und Samstag. Sie trug heute schöne Unterwäsche. Fand sie. Zog ein wenig den Bauch ein. Dann sagte sie: Du schaust mich nicht mehr an. Er stutzte, schaute sie an und meinte: Was? Du schaust mich gar nicht mehr richtig an. Er schüttelte den Kopf und meinte: Ich kenne dich doch. Und ich schau dich sehr wohl an. Was hatte ich heute für eine Bluse an? Rot. Sie war grün. Steht dir nicht, Er holte sich einen Eistee aus dem Kühlschrank, setzte sich vor den Fernseher. Da hatte sie es! Er schaute sie nicht mal mehr genau an. Hatte wohl seine andere im Kopf. Wer sie wohl war? Und wann er sie kennengelernt hat? Ob sie auch schluckte, wenn er in ihren Mund spritzte? Wann hatten sie beide das eigentlich zum letztenmal gemacht? Sie wußte es nicht. Wann hatte er seiner Frau zuletzt die Muschi geleckt? Auch das war Ewigkeiten her.
    Freitag abend. Schatz, ich fahr noch ins Ferrari, Kann später werden. Freitag? Wieso Freitag? Nicht Mittwoch, nicht Samstag! Ferrari? Als sie auflegte, sah sie sich panisch in ihrem Kleiderschrank um. Ferrari. Bistro. Innenstadt. Lauter Leute um die dreißig und älter. Der Name war Programm: Nirgendwo sonst parkten so viele Ferraris und andere Schlitten, waren so viele Frauen mit ähnlich rasanten Kurven versammelt. Und sie trug nur Größe 40! Werbefuzzis, PR-Tanten, Großkopferte, die saßen da. Und wie reinkommen? Und was, wenn er nicht allein wäre, sondern mit ihr.
    Unter drei Stunden würde er nicht dort bleiben. Ihr blieb eine Stunde, um jemand anderes aus sich zu machen, Neunzig Minuten später stand sie gegenüber vom Ferrari auf der anderen Straßenseite. Versuchte, den ergrauten Blondschopf ihres untreuen Göttergatten aufzuspüren. Da saß er doch! Und neben ihm, nur von hinten zu sehen, aber sie war es! Blond! Sie steckten die Köpfe zusammen, Der Kellner servierte gerade das Essen, Und zwei Bier. Bier trank sie auch noch, dieses Luder, Na, das wird ihm gefallen, endlich mal was anderes als eine Weinkennerin neben sich zu haben. Pißkopf. Wichser. Gestohlen bleiben für alle Zeiten konnte er ihr. Mitsamt seinem Charme, seinem Blondkopf, seinen herrlichen

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