Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
staubwischen und heute abend die Tür hinter dir zuziehen?
9. Deine Schwester war besser.
10. Ich hab' Schulden. Kannst du mir 20000 Mark leihen?
Es gibt ja Leute, so habe ich gehört, die so was tatsächlich sagen, ohne jemanden abschieben zu wollen. Bitter finde ich das. Denn fair wäre: Hör mal, meine Gefühle zu dir sind nicht so stark. Es war schön, doch wir sollten es nicht wiederholen. Aber bitte keine Zusätze wie: Ich hasse es, dir weh zu tun, denn es ist klar, daß es selten beide gleichzeitig erwischt. Oder: Es tut mir leid. Hätte man sich auch früher überlegen können. Blöd ist auch: Ich ruf dich an. Weil eben jeder weiß, was es bedeutet, und jeder blöd findet, daß der andere keinen Schneid hat zu sagen, daß Sex zwar drin, Liebe aber draußen bleibt. Es ist besser, sofort zu leiden, als nicht zu wissen, was los ist. Denn Ungewißheit multipliziert den Schmerz der Enttäuschung erst recht.
Wenn Sie also jemanden ins Bett kriegen wollen, demjenigen aber tiefere Gefühle vorgaukeln, dann stellen Sie sich vor, man macht das mit Ihnen. Diese Methoden waren zwar auch Tips, aber wer sich amüsiert hat, versteht bestimmt auch, daß das Leben nicht so sein darf. Es ist verdammt dreckig für beide Geschlechter, wenn man sie so eingesackt hat. Leute, Sex ohne Liebe ist erlaubt. Aber bitte: Hört auf mit dem miesen Rumgetue. Was soll das? Vielleicht werdet ihr ein paar weniger Nummern landen, oder manchmal wißt ihr auch nicht, ob ihr nun verliebt oder einfach nur geil seid. Sind sich beide vorher einig, dann bumst euch die Seele aus dem Leib, und benutzt sonstwelche Ausreden dafür, daß danach Funkstille ist. Aber wer sich an andere ranschmeißt, obwohl er genau weiß, daß die Gefühle umsonst auflodern werden, hat es nicht verdient, glücklich zu werden. So. Punktum.
Nun, auch ich bin schon mal mit jemandem ins Bett gefallen, bei dem sich im nachhinein herausstellte, daß Liebe keine Rolle spielt. Aber zumindest habe ich nie so getan als ob, um ihn zu kriegen. Und so schlimm ist das echt nicht. Um die Sache also abzurunden, hier noch ein paar geeignete Antworten auf unliebsame Anbaggereien:
1. Hat dieser Impotenzling etwa mich angebellt? (Wenn er 3000 Mark auf den Tisch legt und Sie sowieso grad im Lotto gewonnen haben.)
2. Ohne dir nahetreten zu wollen, Süße, aber deine Titten sind einfach zu schlaff. (Wenn sie Sie an sich reißt etc.)
3. Ich bin schon mit deinem Dad zusammen. (Uuups!)
4. Zipfel dir selbst einen von der Palme. (Na ja.)
5. Ich habe gar kein Auto. (Wenn er/sie es angeblich angefahren hat.)
6. Ich hab' meine Tage.
7. Ich mach's nur ohne.
8. Ich bin ein Mann. (Wenn Sie eine Frau sind.)
9. 250. (Falls er/sie Sie nur auf einen Drink einladen wollte.)
10. Nein, ich bin schizophren. (Auf die Frage: So allein, schönes Kind?!)
11. Platz für Notizen. (Seltsamer Humor.)
23. Kapitel
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft
Ferrari oder die uninteressante Frage, wer nicht mit wem schlief
Als er nach Hause kam, nahm sie wieder diesen ekelhaften Pommes- mit-Mayo-und-Spülmittel- Geruch an seinen Klamotten war. Nicht, daß er in ihrer nun sechsjährigen Ehe und neunjährigen Liaison jemals gesund gegessen hätte, aber immer mittwochs und samstagnachmittags kam er mit diesem Glitzern in den Augen nach Hause. Und dem Geruch. Pommes. Mayo. Spüli. Bäh. Nie hatte sie auch nur ein blondes Haar gefunden (ihres war rötlich), nie eine Spur Lippenstift an seinem Hemdkragen (sie tuschte sich nur die Wimpern), nie auch nur einen winzigen Slip in seinem Wagen (den sie nie benutzte. Den Wagen nicht und winzige Slips ebensowenig). Aber sie wußte es. Nein, sie wußte gar nichts. Nur, daß er seit drei Monaten geile Blicke hatte, mittwochs und Samstagnachmittags, und diesen Geruch.
Er betrog sie. Aber mit wem? Und warum? Sie fühlte sich müde. Sie ertappte sic h dabei, ihn zu beobachten, wenn sie miteinander schliefen. Was nicht häufig war. Es wurde zwar nicht weniger, aber auch nicht mehr, Irgendwo hatte sie gelesen, daß ein Mann, der seine Frau betrügt, mehr Lust auf Sex hätte. Aber: nichts. Haha, Und falls er bei der anderen irgend etwas gelernt haben sollte, so vermochte er es geschickt zu verbergen. Schade eigentlich. Nicht, daß sie sich unbefriedigt fühlte; es war nur so, daß die Leidenschaft fehlte. Die Lust.
Und dann das: Schatz, ich bleibe heute länger im Büro. Warte nicht auf mich. Sie fühlte sich versucht, mit einem Taxi hinzufahren, bis ans
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