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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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kaum wahrnahm. Gerade als sie die Eingangsstufen zum Gebäude Nummer 5 erreicht hatten, tauchten zwei Gestalten aus der Finsternis auf und versperrten ihnen den Weg.
    »Laßt uns durch!« sagte M. J.
    Die Jungs rührten sich nicht vom Fleck.
    »… Geht beiseite«, forderte Adam ruhig. »Dann gibt’s keinen Ärger.«
    Die beiden lachten. Und in diesem Moment merkte M. J., daß sie an ihr vorbei zur Straße hinter ihr sahen.
    Sie wirbelte herum. Und registrierte im selben Augenblick, daß der Angriff von hinten erfolgte.
    Eine Gestalt flog auf Adam zu, sprang ihm mit solcher Wucht ins Kreuz, daß er vornüber und auf die Knie fiel.
    Jetzt starteten die beiden anderen ihre Attacke von vorn. Eine Faust traf Adams Kinn. Mit einem Stöhnen hob er den Arm, um den zweiten Schlag abzuwehren.
    In diesem Moment warf sich M. J. ins Getümmel. Mit einem wütenden Aufschrei führte sie einen linken Haken gegen den nächsten Angreifer aus. Ihre Fingerknöchel machten Bekanntschaft mit einem Backenknochen. Schmerz durchzuckte ihre Hand, aber das Triumphgefühl, als der Punk rückwärts taumelte, war jeden Schmerz wert.
    Mittlerweile hatte sich Adam aufgerappelt und verpaßte dem Angreifer vor ihm einen heftigen Schlag. Der Junge, der ihn von hinten attackierte hatte, klammerte sich noch immer an seinen Rücken. Adam schüttelte ihn ab. Der Junge rollte zur Seite und sprang auf. In seiner Hand klickte etwas. Es war ein Klappmesser.
    »Er hat ein Messer!« schrie M. J.
    Adams Blick richtete sich umgehend auf die silbern glänzende Klinge. Auf den Angriff von der Seite durch den anderen Punk war er völlig unvorbereitet. Die beiden landeten auf dem Boden, der Punk obenauf.
    Der Junge mit dem Klappmesser näherte sich den beiden miteinander ringenden Gestalten.
    M. J. trat mit dem Fuß zu und spürte eine flüchtige Genugtuung, als ihr Schuh mit der Kniekehle von Mackie Messer Bekanntschaft machte. Er stöhnte, fiel vornüber, ließ das Messer jedoch nicht fallen.
    Dann traf sie ein harter Schlag von hinten, und sie sackte auf die Knie.
Ein Vierter?
fragte sie sich verwundert, als Hände nach ihren Armen griffen. Wie viele waren es überhaupt?
    Jemand riß ihr den Kopf an den Haaren zurück, ihre Kehle lag bloß.
    Der Junge mit dem Messer kauerte neben ihr.
    »Nein!« brüllte Adam. »Tut ihr nichts!«
    Die Klinge berührte ihre Kehle, verweilte dort: Sie sah flüchtig aus den Augenwinkeln, wie sich Adam verzweifelt wehrte, um ihr zu Hilfe zu kommen, pure Panik im Gesicht. Zwei Jungen hielten ihn an den Armen fest. Ein dritter trat ihm mit voller Wucht in die Magengrube. Adam sackte vornüber und stöhnte. »Laßt sie in Ruhe!« keuchte er.
    »Wir schneiden dir nicht die Kehle durch«, flüsterte eine Stimme in M. J.s Ohr. »Heute noch nicht. Aber du hältst dich da raus. Kapiert, Lady-Cop? Sie will nämlich nicht gefunden werden.«
    »Ich bin kein Bulle!« krächzte M. J. heiser.
    Das Messer schnitt schmerzhaft in ihre Haut. Sie fühlte Blut über ihren Hals rinnen. Dann, ganz plötzlich, wurde das Messer weggezogen und ihr Haar losgelassen. M. J. kniete auf dem Boden. Ihr Herz raste. Ihre Kehle war vor Entsetzen wie zugeschnürt. Sie berührte ihren Hals und starrte auf das Blut an ihren Fingern. »Ich dachte«, sagte sie heiser, »du wolltest mir nichts tun.«
    »Das?« lachte der Typ mit dem Messer. »Das ist doch nichts. Das ist nur ein kleiner Kuß.« Er gab seinen Kumpanen ein Zeichen, daß es Zeit war zu gehen. Mit erstaunlicher Fingerfertigkeit nahmen sie Adam blitzschnell Brieftasche und Mantel ab und schnappten sich M. J.s Handtasche.
    »Diesmal«, erklärte der Junge, »kommt ihr glimpflich davon.« Damit versetzte er M. J. einen Tritt gegen die Schulter, daß sie der Länge nach auf den mit Glassplittern bedeckten Bürgersteig fiel.
    Sie stöhnte. »Was bin ich doch für ein Glückspilz.«
    »Kein gottverdammtes Auto ist das wert«, sagte Adam und hielt sich vorsichtig die Eispackung an seine Wange. Seine linke Gesichtshälfte war geschwollen, getrocknetes Blut verklebte seine Augenbrauen. Sein Smoking, zu Beginn des Abends noch in tadellosem Zustand, war müllreif.
    Damit paßte er durchaus zum übrigen nächtlichen Strandgut, das sich im Warteraum der Notaufnahme des Hancock Hospital eingefunden hatte. Eine müde Armee von Verletzten und Kranken, hustenden Kindern und weinenden Babys bevölkerte die harten Bänke. Alle warteten gottergeben darauf, von der Schwester ins Behandlungszimmer gerufen zu werden.
    »Jeder, der

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