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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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schließlich den Zauber brach.
    »Du meine Güte, Adam! Wie um Himmels willen siehst du bloß aus?«
    M. J. drehte sich um und sah Isabel, noch immer im Abendkleid, in der Eingangstür des Krankenhauses stehen. Sie starrte Adam bestürzt an.
    »Mein Gott, wie bist du zugerichtet! Dein Gesicht! Was ist passiert?« Isabel hob die Hand und berührte die Abschürfung an seiner Wange.
    Er zuckte vor Schmerz zusammen. »Wir hatten ein kleines … Problem«, antwortete er. »Was machst
du
denn hier, Isabel?«
    »Ich habe gehört, wie Thomas am Telefon gesagt hat, daß er dich abholt … und ihn überredet, mir das zu überlassen.«
    »Das hat ein Nachspiel … Er kann doch nicht einfach …«
    »Nein, bitte nicht! Ich habe darauf bestanden. Ich dachte, du findest es … gut … wenn ich dich rette.« Sie warf ihm ein betörendes Lächeln zu. »Freust du dich denn nicht?«
    »Diese Gegend ist nichts für dich«, sagte er. »Schon gar nicht nachts. Ist ein unsicheres Pflaster.«
    »Meinst du?« Isabel sah sich ungläubig um. Angesichts der müden und abgerissenen Gestalten zog sie ihre Stola enger um die Schultern. »Großer Gott, ist ja wie in der Dritten Welt hier. Ich begreife nicht, was du in diesem Teil der Stadt zu suchen hast.« Sie warf einen Blick auf M. J.s übel zugerichtetes Gesicht. »Sieht so aus, als hättet ihr gemeinsam ein kleines Problem gehabt.«
    »Dr. Novak muß ebenfalls nach Hause gebracht werden«, erklärte Adam. »Ihr Auto wurde gestohlen. Und im Moment haben wir keinen Penny in der Tasche.«
    Einen Moment lang war es still. Dann zuckte Isabel mit den Schultern. »Warum nicht? Auf einen mehr oder weniger kommt’s nicht an.« Sie wandte sich dem Ausgang zu. »Gehen wir! Bevor
mein
Wagen auch noch abhanden kommt!«
    »Warte!« Adam sah M. J. an. »Da ist noch was, was wir vorher erledigen müssen.«
    »Und das wäre?« erkundigte sich Isabel.
    »Wir müssen nach oben. Dort liegt ein Patient, den wir besuchen wollen. In der Intensivstation.«
    M. J. nickte zustimmend. Er war also endlich bereit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
    »Ich komme lieber mit«, sagte Isabel. »Ihr wollt mich doch wohl nicht hier unten allein lassen, oder?«
    Mit Adam und Isabel im Schlepptau marschierte M. J. wieder die Treppen hinauf, die sie schon am Vormittag erklommen hatte, und ging den Flur mit den wassergrünen Wänden entlang. Dann fuhren sie mit dem Lift in einen anderen Korridor hinauf. Isabels hohe Absätze hinterließen ein beunruhigendes Staccato auf dem Linoleumboden.
    Auf der Intensivstation herrschte Hochbetrieb, Schwestern eilten hin und her, Überwachungsmonitore piepten, Ventilatoren rauschten. An der Schaltstelle der Station flimmerten die Herzkurven von zwei Dutzend Patienten über die Bildschirme.
    Die Stationsschwester sah überrascht zu dem Besuchertrio auf, das vor der Empfangstheke Aufstellung nahm.
Wir müssen schon ein komischer Anblick sein,
dachte M. J.
Gruppenbild mit zwei abgerissenen Typen und blonder Sexbombe im Abendkleid.
    »Möchten Sie jemanden besuchen?« erkundigte sich die Schwester.
    »Ich bin Dr. Novak. Von der Gerichtsmedizin«, antwortete M. J. »Ich bin heute schon mit Dr. Dietz hier gewesen. Wir haben uns Nicos Biagis Patientenkarte angesehen. Wissen Sie, ob sein toxikologischer Befund schon da ist?«
    »Ich habe gerade meinen Dienst angetreten. Muß erst nachsehen.« Die Schwester blätterte die Abschnitte der gelieferten Laboranalysen durch. »Hier habe ich keinen toxikologischen Befund für einen Biagi.«
    »Wie geht es ihm überhaupt?«
    »Das müssen Sie eine unserer Schwestern fragen. In welchem Bett liegt er?«
    »Bett 13.«
    »Bett 13?« Die Schwester warf einen Blick auf das Belegschema. »Bett 13 ist nicht besetzt.«
    »Das kann nicht sein. Es ist seine Nummer. Da bin ich sicher.« M. J. starrte auf die Reihe der Monitore. Die Nummer 13 war abgeschaltet.
    Eine Schwester ging vorbei. »Verzeihung, Lori!« rief die Stationsschwester ihr hinterher. »Heute morgen lag angeblich ein Biagi in Bett 13. Weißt du, ob er verlegt wurde?«
    Lori blieb stehen, drehte sich um und sah die drei Besucher an. »Sind Sie Freunde oder Verwandte?«
    »Weder noch«, antwortete M. J. »Ich bin von der Gerichtsmedizin.«
    »Ach so.« Die Schwester wirkte beinahe erleichtert. »Dann kann ich es Ihnen ja sagen.«
    »Was können Sie mir sagen?«
    »Mr. Biagi ist gestorben. Vor zwei Stunden.«

6
    D ie namenlose Unbekannte. Xenia Vargas. Nicos Biagi. Allesamt waren sie tot.
    Wie viele mußten

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