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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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Einbrüche ist veröffentlicht worden?«
    O’Boy sagte: »In unserer Wochenzeitung, dem Chronicle. Die haben da eine Kolumne, >Der Polizeibericht<. Der Redakteur sagt, es hätte alles drin gestanden, mit genügend Details, um andere Hausbesitzer zu warnen.«
    »Oder um einem Burschen Nachhilfe zu geben, der nachahmen oder etwas Vortäuschen will.«
    »Was denn vortäuschen?« sagte Wooten.
    »Wenn Daniels Jennifer Creasy nicht umgebracht hat, dann hat dieser andere vielleicht auch Lainie Bishop ermordet und versucht, es wie einen Einbruch aussehen zu lassen.«
    Wooten sah verzweifelt aus. »Cuddy, wissen Sie eigentlich, wie viele Zeugen es für Daniels’ Geständnis gibt? Er hatte die Tatwaffe, das Motiv, die Gelegenheit und Blutflecken auf seinem Hemd. Herr im Himmel. Daniels hat den ersten Mord begangen, und irgendein anderer Penner aus Rox’ ist für das hier verantwortlich.«
    »Kommen Sie, Chief. Das haben Sie doch auch nicht geglaubt, bevor Sie mein Alibi hören wollten, und jetzt sollten Sie’s auch nicht kaufen. Zwei Frauen aus einer Therapiegruppe von fünf Patienten sind in Ihrer Stadt innerhalb eines Monats ermordet worden, und das soll nichts miteinander zu tun haben? Wie viele Morde hatten Sie hier während der letzten zehn Jahre? Drei?«
    O’Boy sagte: »Ohne die hier noch zwei.«
    Wooten stand auf. »Cuddy, ich habe von Ihnen die Nase gestrichen voll. Bringen Sie mir ein paar knallharte Beweise, und ich bin ganz Ohr. Bis dahin... Wieso versuchen Sie nicht, Ihre Theorien woanders an den Mann zu bringen?« Er sah O’Boy an. »Fahren Sie ihn zurück, falls und wann immer Sie Zeit haben.«
    O’Boy und ich schwiegen, bis Wooten die Tür hinter sich geschlossen hatte. Ich sagte: »Bei so einem Chef kommen einem die Tage länger vor.«
    O’Boy wollte schon etwas sagen, bremste sich dann aber und sagte statt dessen: »Der Chief ist ein guter Cop. Wenn man ihm was gibt, in das er seine Zähne schlagen kann, ist er wie eine Bulldogge.«
    »Kommen Sie, O’Boy. Finden Sie nicht, daß dieser Fall zum Himmel stinkt?«
    »Weiß nicht.«
    »Jesus.«
    »Okay. Nehmen wir an, nur mal rein theoretisch, daß wirklich ein anderer Bursche als Daniels die Creasy umgebracht hat. Wenn Daniels ein Geständnis ablegt, ist der Bursche aus dem Schneider. Wieso alles verderben, indem er auch noch Lainie Bishop umbringt?«
    »Erpressung?«
    »Durch die Bishop, meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Okay. Also gibt er ihr Geld. Eine Weile, bis sich die Wogen etwas geglättet haben. Dann bringt er sie um. Vielleicht woanders. Während eines Urlaubes zum Beispiel. Eine Braut wie sie, die muß doch auf den Club Med oder was auch immer gestanden haben. Abwarten lautet also die Devise.«
    »Vielleicht wollte sie Erde und Mond gleichzeitig?«
    »Also macht er eine Weile Schulden, um sie bezahlen zu können. Eine gute Investition, wenn man Zeit braucht und es um den eigenen Hals geht.«
    »O’Boy, haben Sie wegen dem Mord an der Bishop schon mit jemandem aus ihrer Therapiegruppe gesprochen?«
    »Nein. Also... mit dem alten Knaben, diesem Linden.«
    »Homer Linden.«
    »Ja, der Typ, der wie eine wandelnde Leiche aussieht. Als ich zum Haus der Bishop kam, war Linden schon da, hat mit einem der Streifenbeamten geredet. Hat behauptet, er hätte Polizeifunk gehört und so von der Sache erfahren.«
    »Wie praktisch.«
    »Der Kerl wohnt direkt um die Ecke.«
    »Ein bißchen weiter ist es schon. Ich bin bei ihm gewesen. Mit wem war sie übrigens verabredet?«
    »Häh?«
    »Bishops Verabredung. Der, der sie gefunden hat.«
    »Oh, irgend so ein Computerexperte. Ist für zwei Tage in der Gegend, wohnt im Marriott in Newton. Er hat sie vor ein paar Monaten in einer Bar kennengelernt und abgeschleppt und ruft an, um für gestern abend eine >Verabredung< mit ihr auszumachen. Der Kerl ist verheiratet, kommt ausgerechnet aus Rochester, lieber Himmel. Ich glaube ihm schon allein deshalb, weil er uns die Sache gemeldet hat.«
    »Wer war der Streifenbeamte?«
    »Der mit Linden gesprochen hat?«
    »Ja.«
    »Clay. Sie kennen ihn.«
    »Ich dachte, er und Bjorkman hätten die Tagesschicht?«
    »Hatten sie auch. Gestern haben sie aber gegen die Schicht von vier bis zwölf getauscht.«
    O’Boy wollte mir Clays Privatnummer oder Adresse nicht geben, versprach aber, Clay die Nachricht zu hinterlassen, daß er mich anrufen sollte, wenn er wieder zum Dienst kam. Ich bedankte mich, verließ Revier und Parkplatz, ohne daß Woo-ten mitbekam, daß ich mich ohne fremde Hilfe

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