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Guten Morgen, meine Schoene

Guten Morgen, meine Schoene

Titel: Guten Morgen, meine Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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befürchten, die im Nachhinein durchaus verständlich waren, denn er hatte sie, Sarah, ja für seine Frau gehalten. Nun wusste er, dass sie die Witwe seines Bruders war, und würde entsprechenden Abstand wahren.
    Er brauchte nicht zu erfahren, dass sie Chance wegen seiner Wett-und Spielleidenschaft vor zwei Jahren hinausgeworfen hatte. Und sie würde Jed auch nicht erzählen, dass sie so dumm gewesen war, Chance wieder aufzunehmen, nachdem er geschworen hatte, von seiner Sucht geheilt zu sein, was sich dann als unwahr erwiesen hatte.
    Die Tatsache, dass sie erneut auf ihn hereingefallen war, ging niemanden etwas an.
    Jed verbrachte eine ruhelose Nacht und fiel erst im Mor-gengrauen in einen tiefen Schlaf. Als er kurz vor zehn erwachte, prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben, und es tobte ein heftiger Sturm.
    Jed duschte und zog sich an und ging dann nach unten.
    Im Haus war es still.
    Als er jedoch in den Gang zur Küche einbog, hörte er die bekannte Stimme eines Radiosprechers, der den Wetterbe-richt verlas.
    »… und in der Gegend um den Whispering Mountain wurden einige Strommasten umgeweht. Außerdem sind etliche Straßen wegen Erdrutschgefahr gesperrt. Gegen Nachmittag wird eine Wetterbesserung erwartet…«
    Die Küchentür war nur angelehnt, und als Jed sie auf-schwang, sah er, dass Sarah am anderen Ende des Raums neben dem Wandtelefon stand und den Hörer ans Ohr hielt. Sie legte auf, bevor Jed sich bemerkbar machen konnte.
    »Hast du telefoniert?« fragte er.
    Sie drehte sich zu ihm um und fuhr sich mit einer nervö-
    sen Geste durchs Haar. Im Gegensatz zu den sonst weiten Blusen trug sie heute ein kurzes pinkfarbenes Nachthemd, das ihren gewölbten Bauch nicht verbarg und Jed einen Blick auf ihre Beine gewährte. Äußerst wohlgeformte, lange Beine mit schlanken Fesseln und…
    Jed fühlte sich ertappt, als sie sich energisch räusperte.
    Sein Blick schweifte zurück zu ihrem Gesicht.
    Ein rosiger Hauch überzog ihre Wangen. »Das Telefon funktioniert nicht.« Sie strich sich eine seidig glänzende Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich habe es überprüft, nachdem im Radio mitgeteilt wurde, dass infolge des Sturms in einigen Gegenden die Leitungen unterbrochen sind.«
    Wie hübsch sie heute Morgen wieder aussah! Einfach zum Küssen! Hingerissen betrachtete Jed ihre kirschroten Lippen und machte unwillkürlich einen Schritt auf Sarah zu.
    Rasch trat sie hinter einen Stuhl. Konnte sie etwa Gedanken lesen? Sie umklammerte mit den Händen die Lehne des Stuhls, und der Blick, mit dem sie Jed ansah, hatte etwas Wachsames.
    »Bitte, entschuldige meinen Aufzug, aber ich habe verschlafen« , sagte sie. »Vorhin habe ich bei dir reingeschaut, um zu fragen, ob du im Bett frühstücken willst, aber du hast tief und fest geschlafen. Willst du jetzt etwas essen?«
    »Ich bin nicht besonders hungrig. Wie wäre es mit Toast und Kaffee?«
    »In Ordnung. Die Kinder sind im Wohnzimmer. Du könntest dich ein wenig mit ihnen unterhalten, während ich den Kaffee aufsetze und mich dann rasch dusche und anziehe.«
    Sarah wollte ihn unbedingt loswerden, denn obwohl er noch immer an der Tür stand, spürte sie selbst auf diese Entfernung hin seine magische Anziehungskraft. Von dem Augenblick an, da er die Küche betreten hatte, war sie wie elektrisiert gewesen. Und als er dann auch noch so einge-hend ihren Mund betrachtet hatte, war ihr abwechselnd heiß und kalt geworden. Es störte sie, dass sie so heftig auf ihn reagierte.
    »Klar«, sagte er, »mach ich gern.«
    Nachdem er gegangen war, atmete sie erleichtert auf.
    Noch nie hatte ein Mann sie so nervös gemacht – aber es gab ja auch wenige Männer, die in Pullover und Jeans so sexy aussahen!
    Sie erlaubte sich nicht, noch länger darüber nachzusin-nen. Jeden Augenblick konnte Jed sein Erinnerungsvermö-
    gen wiedererlangen, und dann durfte sie froh sein, wenn er sie nicht sofort auf die Straße setzte!
    Als Sarah eine Viertelstunde später mit einem Tablett in den Händen das Wohnzimmer betrat, bot sich ihr ein Bild tiefen Friedens.
    Jed lag mit geschlossenen Augen auf der langen Couch.
    Die Kinder hatten es sich auf dem Teppich gemütlich gemacht. Vicky blätterte in einem Bilderbuch, und Jamie versuchte sich an einem Holzpuzzle.
    Da Jed offenbar wieder eingeschlafen war, stellte Sarah das Tablett leise auf den Tisch neben der Couch.
    Vicky hob den Kopf und flüsterte nach einem Blick auf ihren Onkel: »Was machst du jetzt, Mom?«
    »Ich werde mich ein wenig zu euch

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